//Das Feld der DTM ist gut bestellt 

Das Feld der DTM ist gut bestellt 

Die diesjährigen Protagonisten des Deutschen Tourenwagen Masters – einfach nur „die DTM“ genannt – zeigten sich zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Rennstrecke. Anfang April fanden vier Testtage im Motodrom von Hockenheim statt. Niedrige Temperaturen und eine überwiegend feuchte Rennstrecke sorgten für wenig aussagekräftige Testbedingungen. Trotzdem nutzte das Rekord-Starterfeld mit 29 GT-Rennwagen und Fahrern aus 15 Nationen die Testläufe, um unter allen Bedingungen wichtige Erkenntnisse für die 16 Sprintrennen umfassende Saison zusammenzutragen. 

Das TV-Programm wechselt von SAT.1 zum Sender von ProSieben.  Das Team von „ran-racing“ erwartet dadurch steil ansteigende Zuschauerquoten. Mit dem ehemaligen DTM-Champion Mike Rockenfeller verfügt der Sender auch gleich über einen neuen hochkarätigen TV-Experten. 

Und, um es vorneweg zu nehmen, der DTM-Chef und frühere Ferrari-Formel-1-Pilot Gerhard Berger, stellte mit seinem Team ein üppiges und gigantisches Fahrerfeld auf die Beine bzw. auf die Räder von insgesamt knapp 30 GT3-Boliden und verspricht, dass es mehr Action, Chancengleichheit und mehr Renndistanz geben wird. Der einzige Wermutstropfen dabei ist der, dass der klassische Begriff  eines ‚Tourenwagen‘ seit der Ära Berger im Serientitel nicht mehr vorhanden und präsent ist. Es sei denn, dieser Ausdruck wird für die Fahrzeuge aus den Rennserien des Rahmenprogramms der DTM herangezogen. In der neuen DTM stehen nur Wagen der GT3-Kategorie am Start. 

Änderungen in dieser Saison betreffen vor allem die Boxenstopps. Zwei Mechaniker haben zunächst die hinteren Räder und danach die Vorderen aus Sicherheitsgründen zu wechseln. Das zeitliche Fenster wurde verringert und ist nur zwischen der zehnten und 40. Minute der Renndauer oder neuerdings auch im Rahmen einer Safetycar- bzw. Full-Yellow-Phase zu erledigen. Die Räderwechsel an Rennboliden eines Teams dürfen nicht in derselben Runde vorgenommen werden. Damit soll die Sicherheit in der Boxenstrasse gesteigert werden. Bei einem eventuellen Re-Start gibt nicht mehr der das Rennen führende Pilot das Kommando zum Gasgeben. Der Renndirektor schaltet die Ampel wieder auf „Grün“. Die durchaus in der Vergangenheit übliche Stallorder soll schärfer auf Manipulationen hin kontrolliert und kann nach einem Fehlverhalten durchaus mit einem Ausschluss aus dem Championat geahndet werden. Das Mindestgewicht der Akteure wird von 84 auf 80 Kilogramm zurückgenommen, wodurch entsprechende Ausgleichsgewichte zum tatsächlichen Gewicht des jeweiligen Fahrers reduziert werden.

„Mit 29 Rennwagen haben wir das größte Starterfeld seit dem Neustart der DTM im Jahr 2000, und mit 15 Nationen ist das Feld in der 36. Saison so international wie nie zuvor in der DTM-Geschichte“, unterstrich der Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR,  Frederic Elsner in seinem Statement vor der Presse. Für den Amerikaner Scot Elkins als neuem Renndirektor der DTM ist es eine „…. Herausforderung, so viele Autos zu überwachen“. Elkins, der schon in mehreren Rennserien weltweit das Sagen hatte, zeigte sich hocherfreut über die Performance der Piloten und der Teams. 

Namhafte Fahrer prägen die Meisterschaft auch in diesem Jahr. „Ich fühle mich ehrlich gesagt eher als Rookie“, meinte René Rast, der Rückkehrer in die DTM und dreimaliger Champion nach einem Renn-Jahr in der Formel-E-Serie. Der ehemalige Formel-1-Piloten Felipe Massa unterstützt den Ferrari-Piloten Felipe Fraga in seiner ersten Saison: „Die DTM ist jedenfalls eine große Chance für mich. Ich verfolge diese tolle Meisterschaft schon seit Jahren.“ Die ‚SSR-Performance‘ Crew nimmt mit Laurens Vanthoor und Dennis Olsen und zwei neuen Elfern teil und beschert Porsche die erste Teilnahme in der Serie. Der zweifache FIA-WEC-Weltmeisters Nicki Thiim, Sohn des ehemaligen DTM-Haudegens Kurt Thiim, startet in einem Lamborghini Huracan vom Team ‚T3 Motorsport‘. Der Mercedes-Benz vom letzten Champion Maximilian Götz trägt in dieser Saison die Nummer 1. Sein Teamkollege ist David Schumacher, der dem Namen nach auch Renngene im Blut haben soll.     

Im Rahmenprogramm sind die Serien der ‚DTM Trophy‘ und der ‚DTM Classic‘ und die virtuelle ‚E-Sports Championship‘ vertreten.

DTM 2022:  Die Starterliste

  1   Maximilian Götz – Team WINWARD Racing – Mercedes-AMG
  3   Kelvin van der Linde – Team ABT Sportsline  – Audi R8
  4   Luca Stolz -Team HRT – Mercedes-AMG
  6   Alessio Deledda – Grasser Racing Team – Lamborghini Huracán
  7   Ricardo Feller – Team ABT Sportsline – Audi R8
10   Esteban Muth – Walkenhorst Motorsport – BMW M4
11   Marco Wittmann – Walkenhorst Motorsport – BMW M4
12   Dev Gore – Team Rosberg – Audi R8
18   Maximilian Buhk – Team Mücke Motorsport – Mercedes-AMG
19   Rolf Ineichen – Grasser Racing Team – Lamborghini Huracán
22   Lucas Auer – Team WINWARD – Mercedes-AMG
24   Thomas Preining – KÜS Team Bernhard – Porsche 911
25   Philipp Eng – Schubert Motorsport – BMW M4
26   Esmee Hawkey – T3 Motorsport – Lamborghini Huracán
27   David Schumacher – Team WINWARD – Mercedes-AMG
31   Sheldon van der Linde – Schubert Motorsport – BMW M4
33   René Rast – Team ABT – Audi R8
36   Arjun Maini – Team HRT – Mercedes-AMG
37   Nick Cassidy – Red Bull AlphaTauri AF Corse – Ferrari 488
37   Sébastien Loeb – Red Bull AlphaTauri AF Corse – Ferrari 488 (#)
51   Nico Müller – Team Rosberg – Audi R8
63   Mirko Bortolotti – Grasser Racing Team – Lamborghini Huracán
66   Marius Zug – Attempto Racing – Audi R8
74   Felipe Fraga – Red Bull AlphaTauri AF Corse – Ferrari 488
85   Clemens Schmid – Grasser Racing Team – Lamborghini Huracán
88   Maro Engel – Team Gruppe M Racing – Mercedes-AMG
92   Laurens Vanthoor – SSR Performance – Porsche 911
94   Dennis Olsen – SSR Performance – Porsche 911
95   Nicki Thiim – T3 Motorsport – Lamborghini Huracán
99   Mikaël Grenier – Team Gruppe M Racing – Mercedes-AMG

# 37 – Sebastian Loeb startet anstelle von Nick Cassidy beim Premierenrennen in Portugal.

DTM 2022 – Renntermine

29.04. – 01. 05.     Portimao/ Portugal         
20.05. – 22. 05.      Lausitzring
17.06. – 19.06.      Imola/ Italien                 
01.07. –  03.07.      Norisring    
26.08. –  28.08.      Nürburgring         
09.09. –  11.09.      Spa-Franchorchamps/ Belgien 
23.09. –  25.09.      Red Bull Ring/ Österreich
07.10. –  09.10.     Hockenheimring 

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Die DTM-Rahmenrennen setzen sich aus folgenden Serien zusammen und starten auf folgenden Rennstrecken:

DTM-Trophy mit ihrer eindeutig deutschen Vergangenheit, ist die Plattform für ehrgeizige und aufstrebende Nachwuchspiloten, die mit meinem GT4 sich in höhere Klassen bewerben wollen. Für eine sportliche Angleichung der Fahrzeuge sorgt die Einstufung über die ‚Balance of Performance‘. Der Gesamtsieg ist mit 75.000 Euro ausgestattet. 

DTM-Trophy – Renntermine 2022

 20.- 22.05.2022    Lausitzring  
17.- 19.06.2022    Imola (IT)   
01.- 03.07.2022    Norisring    
26.- 28.08.2022    Nürburgring 
09.- 11.09.2022    Spa-Francorchamps (BE)         
23.- 25.09.2022    Red Bull Ring (AT)       
07.- 09.10.2022    Hockenheim

Die Tourenwagen Classics-Rennserie wurde 2015 gegründet und gilt als Tummelplatz für sehr engagierte Privat- und Hobby-Rennfahrer. Diese Piloten bringen für die Meisterschaft auch eine grosse Anzahl der alten DTM-Autos aus den 1980ern bis hin zu den 1990er-Jahren an den Start und vermitteln Rennhistorie pur. Darunter befinden sich neben Originalfahrzeugen auch detailgetreue Repliken der Protagonisten am Lenkrad. Sportlicher Leiter ist Ralph Bahr.

DTM-Classics – Renntermine 2022

20.- 22.05.2022    Lausitzring  
01.- 03.07.2022    Norisring    
26.- 28.08.2022    Nürburgring 
09.- 11.09.2022    Spa-Francorchamps (BE)         
07.- 09.10.2022    Hockenheim

(Termine aller Serien unter Vorbehalt) 

Text und Fotos:   Eberhard Strähle