//Pakettransport per Straßenbahn

Pakettransport per Straßenbahn

Eine Straßenbahn für den Gütertransporter hat Anfang März in der Region Karlsruhe ihre erste Testfahrt aufgenommen. Sie soll vor allem zur Lieferung von Paketen und Päckchen eingesetzt werden. Denn eines ist klar: Die stetig wachsende Zahl an Bestellungen im Online-Han¬del führt dazu, dass die Zustellfahrzeuge zunehmend die Straßen verstopfen. Die „Gütertram“ soll Abhilfe schaffen. Sie hat den Vorteil, dass sie auf dem bestehenden Schienensystem fahren kann und keinen zusätzlichen Platz auf der Straße benötigt. Zudem wird sie elektrisch, also emissionsfrei betrieben.

Mit dem Forschungsprojekt wollen die beteiligten Einrichtungen und Unternehmen, darunter die Hochschule Offenburg, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Bahn und regionale Firmen, den Straßenverkehr entlasten. Die Idee, mit der Straßenbahn nicht nur Personen von A nach B zu bringen, ist zwar nicht neu. Doch bei bisherigen Versuchen fehlten die technischen Mittel für die Planung und den Betrieb, wie man sie heute dank moderner Technologie hat.

Eines der Hauptprobleme für die Macher ist nicht nur, ein Planungssystem für die Gütertram zu entwickeln. Es muss auch mit den bestehenden Programmen der Versender und Spediteure verbunden und auf deren Anforderungen zur Transportplanung und Sendungsverfolgung ausgerichtet werden. Außerdem müssen Fahrzeuge umgebaut, Fahrwege ausgesucht und die Technik für das Beladen und den Umschlag entwickelt werden, erläutert Theo Lutz, Professor an der Hochschule Offenburg. Zu guter Letzt will man die Auswirkungen der fahrenden Gütertram auf den Straßen- und Schienenverkehr untersuchen, um eventuell neu entstehenden Problemen frühzeitig vorzubeugen.
Das Anfang März begonnene Projekt mit der Bezeichnung „LogIKTram“ (IKT steht führt Informations- und Kommunikationstechnologie) ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit gut drei Millionen Euro unterstützt. Es ist Teil einer größeren Initiative, mit der im Raum Karlsruhe neue Formen des Waren- und Lieferverkehrs ausprobiert werden.

(Beate M. Glaser/kb)
Foto: jhenning/Pixabay