Zunehmend zeigen sich ausländische Unternehmen am Kauf deutscher Autohäuser interessiert. Die ersten Übernahmen haben Pilotcharakter.
Es geht um Autohändler wie Hedin aus Schweden, aktiv in 14 vorwiegend westeuropäischen Ländern, wo das Unternehmen 45 unterschiedliche Marken anbietet, zuletzt kam der chinesische Newcomer BYD für Deutschland hinzu. Und da ist die Van-Mossel-Gruppe aus den Niederlanden, die auch im Leasing, im Werkstattgeschäft und im Karosseriebau für Nutzfahrzeuge tätig ist. Auch die Schweizer Kestenholz-Gruppe wäre zu nennen, die täglich allein knapp 300 Werkstattbesuche von Kunden erhält. Alle drei Unternehmen gehören zu einer Reihe expandierender Händler, die im vergangenen Jahr mehrere Autohäuser in Deutschland übernahmen. Das habe geradezu „Pilotcharakter“, schätzt die Fachzeitschrift „Kfz-Betrieb“ ein, denn es gehe den Unternehmen darum, in Deutschland erst einmal Fuß zu fassen, um dann zu schauen, ob sie am nächsten Standort investieren.
Hohe Strahlkraft
Deutschland ist für diese Unternehmen wegen der hier ansässigen großen Autohersteller mit hoher Strahlkraft attraktiv. Denn es geht ihnen dem „Kfz-Betrieb“ zufolge nicht zuletzt darum, sich in Deutschland einen gut klingenden Namen aufzubauen. Die in der Regel von Familien geführten Unternehmen zielten nicht auf den schnellen Profit, sondern verfolgten langfristige Ziele und dächten in Generationen. Sie begrüßten es in der Regel, wenn der Geschäftsführer oder Inhaber eines übernommenen Autohauses ihnen noch einige Zeit zur Verfügung steht. Erst später gliedern sie das Autohaus dann endgültig in ihre Organisation ein, so die Einschätzung des „Kfz-Betriebs“.
Autorin: Beate M. Glaser (kb)
Abb.: Pixabay