Die dritte Generation des Porsche SUV Cayenne ist ein klares Meisterstück. Nicht nur in Sachen Sicherheit und Design, sondern auch im Innenraum besticht das Luxus-SUV dank seines deutlich modernisierten Cockpits.
Sein attraktives Äußeres wird durch fortwährend bewundernde Blicke belohnt: sei es beim Cruisen auf der Landstraße, beim zügigen Kilometerfressen über die Autobahn, in der Stadt oder beim Parken vorm Haus. „Ein Prachtexemplar – der gefällt mir“, so auch meine Nachbarn, die die Objekte der Begierde im Rahmen meiner verschiedenen Fahrzeugtests seit Jahren intensiv beobachten.
Dabei sah es zu Anfang ganz anders aus. Viele werden sich noch lebhaft erinnern, als das Porsche SUV zu Beginn seiner Laufzeit im Jahr 2002 von so manchem Experten als potentieller Fehlschlag eingeschätzt wurde. Aber im Nachhinein ist man schlauer, denn immerhin hat sich das Luxus-SUV zum erfolgreichsten Modell des Konzerns entwickelt. Nochmals eins draufsetzen werden die Zuffenhausener sicher, wenn sie den bisher ausschließlich als Benziner verfügbaren Cayenne als Plug-in-Hybrid zu einem Einstiegspreis von 89.822 Euro nachschieben werden.
Aber bleiben wir bei meinem getesteten 340 PS (250 kW) starken Cayenne mit 8-Gang Tiptronic S mit Auto-Start-Stopp-Funktion und Segeln zur Optimierung des Energieverbrauchs. Dieses Fahrzeug brachte mich jetzt bei meiner jüngsten Geschäftsreise nicht nur völlig entspannt von München nach Frankfurt und zurück. Vielmehr hatte ich dank des umfangreichen Sicherheitsequipments des Cayenne III ein rundherum gutes Gefühl.
Sicherheit im Fokus
Gerade vor dem Hintergrund der „Vision Zero“, nach der die Unversehrtheit des Menschen auch im Verkehr an oberster Stelle stehen muss, ist in den vergangenen Jahren viel getan worden. Nach dem Motto „Keiner kommt um. Alle kommen an“ hat sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) bereits 2007 einem sicheren Verkehrssystem verschrieben. Aber auch die Automobilhersteller haben umfangreichste Aktivitäten in Sachen aktiver und passiver Verkehrssicherheit unternommen. So wird am Porsche Cayenne einmal mehr deutlich: Sicherheit steht absolut im Fokus, denn Leben ist eben nicht verhandelbar.
Die dritte Generation des Porsche SUV verfügt über eine hervorragende Bremsenanlage mit 4-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen vorne und 2-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen hinten, jeweils mit innenbelüfteten Bremsscheiben und einer Multikollisionsbremse. Letztere löst eine Bremsung des Fahrzeugs aus, um weitere Kollisionen zu vermeiden, nachdem die Airbag-Steuereinheit einen Unfall erkannt hat. Darüber hinaus gibt es viele weitere lebensrettende Ausstattungsfeatures, derer man sich oftmals gar nicht mehr bewusst ist bzw. die man für selbstverständlich nimmt. So verfügt der Cayenne über die so wichtige aktive Fronthaube zum Schutz von Fußgängern, einen Seitenaufprallschutz in den Türen oder neben Fullsize-Airbags auch über Knie- und Seiten-Airbags. Hinzu kommen Curtain-Airbags als Abdeckung über dem kompletten Dachrahmen sowie die Seitenverglasung von der A- bis zur C-Säule. Dieser „Vorhang“ entfaltet sich über die gesamte Fahrzeuglänge des 4.918 mm langen Cayenne und bietet dank einer Roll-Over-Sensierung zur Auslösung der Curtain-Airbags und Gurtstraffer zusätzlichen Schutz bei drohendem Überschlag.
Konsequent weiterentwickeltes Design
Aber nicht nur in Sachen Sicherheit erweist sich die dritte Generation des Luxus-SUV als Musterschüler. Auch das Design außen wurde weiterentwickelt. Vor allem auf der Rückseite wurde es an den Porsche Panamera 2018 mit deutlich schärferen und modernen Rückleuchten angepasst. Im Innenraum wurde ebenfalls nochmals nachgelegt. Das klare Prunkstück: ein 12,3 Zoll großes Display mit Full-HD-Auflösung, das sowohl absolut stylish wirkt, als auch intuitiv und einfach zu bedienen ist. Ebenfalls überzeugend die Raumfülle des Kofferraums mit 655 bis 1.710 Litern sowie die beachtlichen Platzverhältnisse für die Passagiere.
Schönheit kostet auch Geld
Insgesamt kann ich diesem SUV angesichts der beschriebenen ausgereiften Sicherheitsfeatures sowie auch einer insgesamt hohen Fahrsicherheit, eines angenehmen Handlings des Fahrzeugs, einer präzisen direkten Lenkung sowie exzellenter Traktion nur Bestnoten erteilen. Allerdings bleibt ein Manko, das sich hinsichtlich der Größe und des Gewichts dieses Verbrenners sowie der aktuellen Spritpreise wohl nicht ausmerzen lässt: die Höhe der Tankrechnung, die mit rund 133 Euro für einen vollen Tank meinen Atem für einen kurzen Augenblick stocken ließ. Aber so ist es eben im Leben: Wer Schönheit liebt, muss manchmal etwas tiefer in die Tasche greifen.
Isabella Finsterwalder