Wenn man hinter die Kulissen eines modernen Flughafens schaut, dann merkt man schnell, dass für die Abfertigung der Flugzeuge eine gewaltige Maschinerie erforderlich ist. Die VdM-Mitglieder des Regionalkreises West machten sich ein Bild über den Flughafen Köln-Bonn (CGN) – und waren begeistert. So nebenbei erlebten sie ein Unwetter, das dazu führte, dass ein Flieger wegen „Aquaplaning-Gefahr“ durchstarten musste und andere Flieger wegen des starken Regens nicht starten konnten.
Bustour über den Flughafen
Für die Mitglieder des Regionalkreises West gab es eine spannende Tour hinter die Kulissen. Unbekannte Seiten des Flughafens wurden entdeckt. Bei einer erlebnisreichen Tour mit dem Charme einer erfahrenen Führerin (offiziell CGN-Guide) lernten sie den Airport richtig gut kennen – und all das, was ihn so einmalig macht. Gemeinsam erkundeten sie bei der Vorfeldführung die großen Flieger, fanden sich mitten in der Flugzeugabfertigung wieder, beobachteten Starts und Landungen aus nächster Nähe und erfuhren spannende Details über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Köln-Bonn Airports. Beim Halt an der Flughafen-Feuerwehr lernten sie mehr über die verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben der Einsatzkräfte und ihrer Fahrzeuge,
Nach 180 Sekunden müssen die Rettungskräfte am Ort des Unfalls sein. Dafür benutzen sie ein über 1000 PS starkes Einsatzfahrzeug mit dem Namen „Panther“. Ein Ungetüm, das von außen bestaunt werden konnte und mehrere Millionen Euro kostet.
Auch das Betreten des Sicherheitsbereiches (dazu zählt auch das Vorfeld) war durch Kontrollen geprägt. Für alle Führungen werden im Vorfeld der vollständige Name, Geburtsdatum und Anschrift der Teilnehmenden benötigt.
Unwetter über der Region
Tagelanges Heißwetter mit Temperaturen bis 36 °C. Und dann entlud sich der Hitzestau durch Gewitter zum Zeitpunkt der Bustour. Ein Jumbo setzte zur Landung an und musste durchstarten, weil wohl Aquaplaning-Gefahr bestand. Eine türkische Linienmaschine konnte wegen des Unwetters nicht starten.
Die Bustour wurde unterbrochen, weil man praktisch nichts mehr sehen konnte. Aber, eigentlich keine Pause, die nette Dame vom CGN-Airport informierte über Besonderheiten des Köln-Bonner Airports.
Das Gewitter zog ab und dann ging es in den Bereich der Luftfrachtabfertigung. Das ist mit das Hauptbeschäftigungsfeld des Flughafens, weil in Köln-Bonn auch nachts gelandet und gestartet werden darf (außerdem nur noch in Leipzig, Hannover und Nürnberg).
Bei den einzelnen Frachtunternehmen (FedEx und UPS) sind jeweils nachts bis zu 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Bei der Akzeptanz der Nachtflüge in der Umgebung des Flughafens spielt die hohe Beschäftigungszahl eine entscheidende Rolle.
Aber, nicht nur Frachtmaschinen fliegen nachts, sondern auch Passagiermaschinen. Wenn deren Zielflughafen nachts keine Landung erlauben, dann wird nach Köln-Bonn ausgewichen.
Infos zum Flughafen
Der Flughafen wird vor allem von den Billigfliegern Ryanair und Eurowings sowie türkischen Fluglinien angeflogen, außerdem ist er ein bedeutender Luftfrachtflughafen. In einem besonders abgesperrten Bereich sind Flieger der Flugbereitschaft der Bundesregierung und der Bundeswehr stationiert. In einer großen Halle stehen Privat-Maschinen. Der Flughafen hat einen eigenen ICE-Anschluss, S-Bahnen fahren nach Siegburg und Köln.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Flughafen militärisch genutzt, danach war er Flughafen der britischen Luftwaffe (RAF). 1957 wurde er in die zivile Verwaltung übergeben. Ausbau der Landebahn auf 3,8 km, Neubau eines Terminals Ende der 60er Jahre sowie Bau des Terminals 2 im Jahre 2000 waren die nächsten Schritte. Wegen der kurzen Wege und insbesondere wegen des ICE-Anschlusses ist der Flughafen insbesondere bei den Ferienfliegern beliebt.
Resümee
Ein relativ kleiner Flughafen zwischen den Flughäfen Frankfurt/Main und Düsseldorf. Er kämpft förmlich um Passagiere, kann sich aber gut behaupten. Davon waren auch die VdM‘ler überzeugt.
Text und Fotos: Klaus Ridder