//CMT 2024: Caravaning Reisetrend ungebrochen

CMT 2024: Caravaning Reisetrend ungebrochen

Im Januar trifft sich die Caravaning- und Touristikbranche zur großen Publikumsmesse CMT in Stuttgart. Entsprechend groß war das Medieninteresse zur Eröffnungspressekonferenz am Vortag der Messe, die in diesem Jahr von 13. bis 21. Januar 2024 für die Besucher geöffnet hat. Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, konnte dann auch berichten, dass die CMT nach der Corona-Delle in diesem, Jahr wieder bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht ist. „Auf der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit“, wie sich die CMT selbstbewusst selbst bezeichnet, „präsentieren sich rund 1.600 Ausstellerinnen und Aussteller.“ Die Wohnwagen- und Wohnmobil-Hersteller haben über 1.200 Freizeitfahrzeuge zur CMT mitgebracht, darunter viele Neuvorstellungen und Premieren.

Schon im vergangenen Jahr 2023 habe der internationale Tourismus wieder Fahrt aufgenommen, sagte Prof. Dr. Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Mit voraussichtlich 1.304 Millionen Ankünften internationaler Gäste weltweit sei fast schon wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Und auch die Deutschen waren mit 69 Mio. Urlaubsreisen (+ 3% gegenüber dem Vorjahr) und 84 Mio. Kurzreisen (+ 4 %) 2023 wieder häufiger unterwegs. Auch das Interesse am Caravaning-Urlaub ist nach der „RA ReiseAnalyse“ in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gewachsen. Danach interessieren sich aktuell 13,1 Prozent der deutschsprachigen Wohnbevölkerung über 14 Jahren für einen Reisemobilurlaub und 10,5 Prozent für einen Urlaub mit einem Wohnwagen. Auch wo es hingehen soll im nächsten Urlaub hat die Reiseanalyse untersucht. Danach wollen 26 Prozent der Deutschen bei Reisen über fünf Tagen im Inland bleiben, 38 Prozent zieht es ans Mittelmeer, acht Prozent in die Alpen und ebenfalls acht Prozent planen eine Fernreise.

Den Markt für Caravaning in Deutschland hat die Studie „Focus Caravaning“ untersucht, aus der Stephan Lützenkirchen von der gsr-Unternehmensberatung GmbH, Augsburg, Auszüge präsentierte. Nach starkem Wachstum und einem Boom währende Corona-Lockdowns gehe die Nachfrage aufgrund stark gestiegener Preise derzeit wieder leicht zurück. „Viele Händlerinnen und Händler sind sehr gut bevorratet und versuchen mit Preisabschlägen die gegenwärtig zurückhaltenden Kunden zu verlocken.“ Gefragt hat die Studie zudem, wer die rund 18 Millionen „Caravaning-affine“ Kunden sind: Im Schnitt sind sie 43 Jahre alt, wobei der Anteil der 18 bis 30-jährigen gegenüber den Vorjahren wieder gesunken ist. Motive für den Caravaning-Urlaub sind Flexibilität (59 %), Naturerlebnisse (50 %), aber auch Haustierfreundlichkeit (25 %). Denn Urlaub mit Hund beispielsweise ist mit dem Caravan eben unkomplizierter als in Hotel oder Ferienwohnung. Reisemobilbesitzer waren nach der Studie 2023 an 64 Tagen mit ihrem Fahrzeug unterwegs – deutlich mehr als im Vorjahr mit 47 Tagen. Als Standplatz bevorzugen 31 Prozent einen Campingplatz (44 %), elf Prozent ein Weingut oder einen Bauernhof (8 %). Aber 25 Prozent möchten am liebsten frei stehen (15 %), was in Europa mit Ausnahme in Schweden eigentlich nicht zulässig ist. Geht es um die Anschaffung eines Wohnwagens oder Reisemobils dann informieren sich 32 Prozent bei einem spezialisierten Händler vor Ort, 30 Prozent fragen im Verwandten- und Bekanntenkreis und 18 Prozent informieren sich auf Messen, wie der CMT. Interessant (noch) am Rande: Für 21 Prozent der Reisemobilinteressenten ist künftig ein alternativer eAntrieb wichtig oder sehr wichtig. Fragt man die Händler, dann gehen 45 Prozent davon aus, das die Etablierung von Elektro-Reisemobilen noch mehr als fünf Jahre dauert und 32 Prozent können sich das gar nicht vorstellen. 

Das seit über zehn Jahren wachsende Interesse am Urlaub mit Caravan und Wohnmobil freut natürlich auch Dr. Holger W. Siebert, Vizepräsident des Caravaning Industrie Verbands e.V. (CIVD). Die Bestellungen hatten in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Inzwischen seien auch die Lieferkettenprobleme überwunden, die für Produktionsstillstände gesorgt und die Branche zuletzt ausgebremst hatten. Auch Siebert bestätigte, dass die Fahrzeuge teurer geworden seien. Die Mehrerlöse hätten sich die Hersteller aber nicht „in die Tasche gesteckt“. Vielmehr seien die Basisfahrzeuge teurer, aber auch komplexer geworden. Vor alle die Vielzahl der modernen Assistenzsysteme und Vernetzungsmöglichkeiten hätten die Teuerungen verursacht. 

So
Titelfoto: Gut besuchte Eröffnungspressekonferenz zur CMT 2024 (Messe Stuttgart)

CMT – Messe Stuttgart vom 13. bis 21. Januar 2024
Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 18:00 Uhr

Eintrittspreise:
Tageskarte Wochentag 15,00 Euro
Tageskarte Wochenende 17,00 Euro
2-Tageskarte 22,00 Euro
Mittagskarte Wochentag (ab 14.00 Uhr) 10,00 Euro
Mittagskarte Wochenende (ab 14.00 Uhr) 12,00 Euro
Jugendticket (6 – 15 Jahre) 5,00 Euro