//Johny-Rozendaal-Uhr übergeben

Johny-Rozendaal-Uhr übergeben

Am Freitagabend vergangener Woche war es endlich so weit: Der VdM konnte die Verleihung der Johny-Rozendaal-Uhr auf der Essen Motor Show feiern. Bereits im letzten Jahr hat der Verband den Transportjournalisten Jan Bergrath mit der begehrten Uhr ausgezeichnet. Pandemiebedingt fand aber keine Verleihungszeremonie statt. Das wurde nun dieses Jahr nachgeholt – allerdings mit einem Wermutstropfen: Der Empfänger war just an diesem Abend krankheitsbedingt verhindert. Über eine Videoschalte nahm er aber dennoch aus dem Krankenhaus teil. Dass zudem der bisherige Träger der Uhr, Malte Jürgens, auch krankheitsbedingt fehlte, war ebenso schade. So rückte bei der Übergabe in Essen VdM-Vorstand Franz-Peter Strohbücker (im Bild oben links) in die Rolle von Jürgens, VdM-Vorsitzender Werner Bicker in die Rolle Bergraths. Nach der eher virtuellen Übergabe in Essen erfolgte am Samstag die echte Übergabe in der Universitätsklinik Köln, wo sich Jan Bergrath zurzeit aufhält.

Jan Bergrath (rechts) erhält vom VdM-Vorsitzenden Werner Bicker Uhr und Urkunde in der Uniklinik Köln

Der VdM zeichnet Bergrath wird für sein stetiges und langjähriges Engagement in der Transport- und Logistikbranche aus. „Dabei bedient er sich aller erdenklichen journalistischen Mittel und Medien, um vor allem auf die oft prekäre Situation der Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer in ganz Europa aufmerksam zu machen,“ so Werner Bicker, der Vorsitzende des VdM.

Seine Affinität zum Lkw-Verkehr begann sehr früh: Jan Bergrath, Jahrgang 1958, wuchs, wie er selber sagt, am Autobahnkreuz Köln-West auf. Konkret wurde es dann 1981, als er sein Studium der Anglistik und Geografie mit Lkw fahren finanzierte. Zahlreiche Touren brachten ihn auch nach Irland, wo 1988 seine erste dreiteilige Reportage für die damalige Fachzeitschrift „Truck Life“ entstand. Ein Jahr später heuerte er dann als freier Autor bei der Fachzeitschrift „Fernfahrer“ an. Sein erster Einsatz dort war eine Gerichtsreportage über das damalige Lkw-Unglück in Herborn. Mit einer kurzen Zwischenstation beim Fernfahrermagazin „Trucker“ arbeitet Bergrath seitdem regelmäßig für das im ETM-Verlag erscheinende Magazin „Fernfahrer“. „Seine kritische, aber stets fundierte Arbeit ist in der Branche anerkannt. Er versteht es hervorragend, sowohl die politischen und unternehmerischen Bedingungen für die Transportwirtschaft als auch die arbeitsrechtlichen Belange der Fahrerinnen und Fahrer zu dokumentieren und zu kommentieren“, so der VdM-Vorsitzende Bicker. Seien es Themen zu Lenk- und Ruhezeiten, Verkehrssicheraspekte wie der Abbiege- und Notbremsassistent oder die verheerenden Stauunfälle – Bergrath legt dabei oft den Finger in tiefe Wunden. „Dabei macht er sich stets stark für bessere Arbeitsbedingungen und einen sichereren Arbeitsplatz“.

Neben seinen regelmäßigen, sehr fundierten Artikeln und Reportagen im Printmagazin hat Bergrath parallel einen sehr beachteten Blog auf eurotransport.de aufgebaut. „Jans Blog“ ist meinungsstark und trifft seit 2016 den Nerv der Branche. Weitere digitale Medien sind sein regelmäßiger Videotalk „Fernfahrer live“ (Co-Moderatorin Christina Petters) mit Experten und Fahrern, seine Videokolumne „Hannas Diagnose“, wo er mit einer Medizinerin über berufsbedingte Krankheiten spricht sowie sein Podcast „Truck Talk“, den er zusammen mit einem Experten zum Thema Sozialvorschriften veröffentlichte. Neben Fachmedien bedient er auch TV-Anstalten wie ARD und ZDF sowie die Magazine Spiegel und Stern oder die Tageszeitung Tagesspiegel, die auf sein Fachwissen als Autor und Berater zurückgreifen.

Zu seinen journalistischen Aktivitäten moderiert Bergrath regelmäßig Podiumsdiskussionen und Konferenzen. Eine Fangemeinde folgt ihm auch als Buchautor. Seit 1987 hat er acht Romane veröffentlicht, drei davon spielen in der Welt des Transports und der Logistik.

Jan Bergrath ist nicht nur Journalist mit Leib und Seele, 1986 hat er seine Liebe zum Theater entdeckt. Auf einer Tour durch Schottland lernte er die Theatergruppe „Confederacy of Fools“ kennen, die er bis 1996 in Deutschland managte. Für das Comedy-Duo Modern Trucking produzierte er 2003 das Stück „Ein Herz und ein Getriebe“. Von 2004 bis 2007 leitete er die bekannte Kölner Kabarett- und Kleinkunstbühne „Eifeltor“.

Fotos: Georg Strohbücker, Peter Moldenhauer