//Die EuroMotor 2022 – Noblesse oblige 

Die EuroMotor 2022 – Noblesse oblige 

Zum neunten Mal stellte Karl Ulrich Herrmann, der quirlige Chef der Retro Messen GmbH, im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) der Landesmesse auf den Fildern eine Ausstellung auf die Beine, die das ‚savoir vivre‘ der Menschen nach ihren durchgestandenen Pandemiezeiten zumindest gedanklich erhöhen durfte. Parallel zur EuroMotor fand in den Messehallen nebenan die Comic-Messe ‚ComicCon 2022‘ statt. Allerdings beschränkte sich der Fokus des Interesses beim Rundgang durch die beiden Hallen des ICS und der EuroMotor für einen Mobilitätsjournalisten des VdM auf sein automobiles Herz und dessen Begehren. Dennoch war für die weiteren schönen Momente des Lebens, der entsprechenden Kulinarik sowie mancher Dinge, die das Leben in unseren Breitengraden durchaus lebenswerter machen auch in ausreichenden Maß gesorgt.

Ein blauer Lotus ‚Emira‘ lockte als Blickfang die Besucher zum Stand der Firma Merz & Pabst aus Nürtingen. Diesen Emira katapultiert ein 3,5 Liter V6-Motor mit einer Leistung von 400 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 290 km/h. Für dieses überaus flotte Gefährt beginnen die Preise ab 114.000 Euro. Aus demselben Haus können auch die spartanischen Morgan Plus-Ikonen des britischen Traditionsherstellers Morgan Motor Company bestaunt und auch erworben werden. Ferner das für manche Zeitgenossen urig anmutende Dreirad des Typs ‚Super 3‘, das für stolze 73.000 Euro seinen Besitzer wechselt.

Die Firma Hofele Design widmet sich hauptsächlich der Veredelung der Marke Mercedes-Benz und ist laut der eigenen Homepage des Unternehmens „… aus der Welt der Superreichen nicht mehr wegzudenken“. Die Grundphilosophie des Hauses basiert auf dem Motto, dass Luxus modern und individuell sein darf. Mit neuer sowie sehr innovativer Technik, hochwertigen Materialien und viel Liebe zum Detail, werden bei HOFELE Design in Sindelfingen edle Automobile erschaffen, die ihre Kunden stets ins positive Rampenlicht rücken. Angesiedelt ist der vom Kraftfahrt-Bundesamt ausgewiesene und als eigenständiger Hersteller für edle Automobile nur einen Steinwurf von der Sindelfinger Entwicklungsabteilung von der Mercedes-Benz AG entfernt. Auf der EuroMotor zeigte die Mannschaft um Prokurist Andreas Luthner und Geschäftsführer Stuart Whitmore einen Mercedes GLE als Eyecatcher am Stand und die klassische G-Klasse im Außenbereich vor dem ICS.

Die BMW Niederlassung Stuttgart zeigte das neue Flaggschiff aus München. Der i7 wird komplett nur aus der Steckdose betrieben und verfügt über eine Reichweite von 625 Kilometern. Die Preise für den vollelektrischen Bajuwaren starten ab 135.900 Euro.  Der Kunde soll in seinem BMW i7 Fahrfreude einer für die oktanlose Zukunft vorgesehene Generation der Fortbewegung auf vier Rädern erleben. Und dies so gut wie emissionsfrei und beinahe ohne hörbare Geräusche.

Bernd Gampe aus Ludwigsburg präsentierte mit seiner Manufaktur sinnvolles Zubehör für den engagierten Cabriolet-Fahrer.  

Äußerst interessant mutet das e-Bike ‚Cruiser‘ von der Fa. Bayk aus Pielenhofen an und bietet Fahrradfahren unter einem Dach, das bei schlechten Wetterverhältnissen Schutz bietet. Das einer Rikscha ähnlichen Fahrrad für zwei Personen bringt es auf ein Leergewicht von knapp 150 kg; allerdings ohne Akkupack und Insassen. Die Preise des neuen Gefährts beginnen bei runden 11.000 Euro. Dazu addieren sich noch die Kosten für die Akkusätze für den Single- oder Dual-Betrieb, sowie mehrere Upgrades für diverse Gangschaltungen, Handyhalterungen, variablen Sicherheitsgurten sowie weiteren interessanten Features. 

Einen veredeltes Porsche Coupé auf der Basis des Porsche 911 GTS präsentierte die Leonberger TECHART Automobildesign GmbH. Seit dem Jahr 1987 werden dort Porsche-Boliden in einer ganz individualisierten Art und Leidenschaft karosserieseitig sowie im Interieur entwickelt und gebaut. 

Die Kienle-Automobiltechnik machte auf ihren in Renningen ansässigen Betrieb für die Aufbereitung von hauptsächlich Mercedes-Benz Oldies mit einer Pagode vom Typ 280 SL aufmerksam. Inhaber Klaus Kienle, der in jungen Jahren schon an alten Fahrzeugen als Hobby schraubte, kann auf rund fünfzig Jahre Erfahrung mit Oldtimern bauen, wird heute von seinen beiden Söhnen tatkräftig unterstützt und steht als Trio für eine Qualität die seinesgleichen sucht. 

Die in Schlüsselfeld-Aschbach beheimatete Concorde Reisemobile GmbH demonstrierte mit dem Typ ‚Liner‘ die sehr respektable Größe eines Wohnmobils, bei dem selbst ein Porsche Targa als standesgemäßes Fahrzeug mitgeführt werden kann. Die Preisgestaltung dieses rollenden Eigenheims sowie der weiteren Edelliner von Concorde beginnen ab rund 400.000 Euro und finden nach oben so gut wie keine Grenzen. 

Text & Fotos:  Eberhard Strähle