//Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge für Kay Morschheuser

Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge für Kay Morschheuser

Kay Morschheuser wird mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge 2020 ausgezeichnet. Der langjährige Leiter Nutzfahrzeug-Unfallanalysen und Sicherheitsstrategien bei Daimler wird gemeinsam von der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU), dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Expertenorganisation DEKRA geehrt. Eine offizielle Verleihung soll es im kommenden Jahr geben, wenn die Situation rund um die Corona-Pandemie es zulässt.

„Wir zeichnen Kay Morschheuser zum Ende seiner beruflichen Laufbahn dafür aus, dass er sich in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich der Unfallforschung in besonderer Weise um die Sicherheit des Nutzfahrzeugs verdient gemacht hat“, so EVU-Präsident Jörg Ahlgrimm. „Die detaillierte Analyse von realen Unfällen bildet eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung und Verfeinerung von Sicherheitssystemen in den Fahrzeugen – indem sie aufzeigt, wo Handlungsbedarf besteht. Die Entwicklung von Sicherheitssystemen wie Notbrems- oder Abbiegeassistent wurde ganz wesentlich durch die Erkenntnisse aus der Unfallforschung von Kay Morschheuser und seinem Team beeinflusst. Diese Systeme retten Leben.“

Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE, erklärte zu der Auszeichnung: „Was die Verkehrssicherheit im Nutzfahrzeugbereich angeht, hat es in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gegeben. Das beweist der Blick in die Unfallstatistik. Die Anstrengungen müssen aufrechterhalten werden, damit diese positive Entwicklung weitergeht. Kay Morschheuser hat wichtige Grundlagen dafür geschaffen, die noch weiter nachwirken werden. Diese Verdienste würdigen wir mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge.“

Auch DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf würdigte den Preisträger. „Seit mehr als 50 Jahren setzen sich der DVR und seine Mitglieder intensiv dafür ein, Unfallzahlen weiter zu reduzieren und Unfallfolgen abzumildern. Dabei leitet uns die Sicherheitsstrategie ‚VISION ZERO‘. Die Einführung von aktiven und passiven Sicherheitssystemen, oft zuerst im Nutzfahrzeug, hat in der Vergangenheit zur signifikanten Unfallreduktion beigetragen und wird auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit auf unseren Straßen leisten.“

Über Kay Morschheuser

Kay Morschheuser studierte in Hannover Maschinenbau, Fachrichtung Kraftfahrwesen und arbeite zum Ende seines Studiums in der Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover mit. Nach dem Abschluss 1988 begann er bei der Mercedes-Benz AG als Versuchsingenieur im Bereich Sicherheitsuntersuchungen Nutzfahrzeuge. In den 1990er-Jahren arbeitete er schwerpunktmäßig in der Airbag-Entwicklung von Lkw und führte in diesem Zusammenhang auch Lkw-Crashtests durch. Seit 1998 war er für Unfallanalysen und Sicherheitsstrategien in der europäischen Lkw-Entwicklung von Daimler verantwortlich. In dieser Funktion brachte er sich in unterschiedlichsten Zusammenhängen in die internationale Verkehrssicherheitsarbeit im Hinblick auf Nutzfahrzeuge ein. Ende Oktober 2020 trat er in die passive Phase der Altersteilzeit ein.

DVR/so
Foto: Daimler