Der Verband der Motorjournalisten VdM trauert um ein langjähriges Mitglied. Am 13. Oktober verstarb Beate M. Glaser, Herausgeberin und Chefredakteurin des „kraftfahrt-berichters (kb)“ und Trägerin der Johny-Rozendaal-Uhr, einer Journalistenauszeichnung des VdM. Ihr Sohn Kristian hat ihr diesen Nachruf verfasst, den wir hier gerne veröffentlichen:
Beate Glaser übernahm 1973 von ihrem viel zu früh verschiedenen Ehemann Hermann Glaser, Motorjournalist der ersten Stunde, die Leitung des „kb“. Ohne journalistische oder fachliche Vorkenntnisse machte sie sich beherzt an die neue Aufgabe und qualifizierte sich beharrlich und auf hohem Niveau zu nahezu allen Themen der Branche. Mit ihrem meinungsstarken und zugleich hilfsbereiten Auftritt verschaffte sie sich als eine der ersten Frauen im stark von Männern dominierten Motorjournalismus früh den Respekt der Fachwelt.
Unter ihrer Leitung entwickelte sich der „kb“ zu einem thematisch breit berichtenden Presse- und Informationsdienst, dessen Artikel in der Sache verläßlich, in der Qualität anspruchsvoll, in der Sprache allgemeinverständlich und für Fachleute wie für Laien aufschlußreich waren und sind. Bei ihrer Arbeit als Chefredakteurin stand für sie stets der Mensch im Mittelpunkt. So legte sie größten Wert auf die Nutzerfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit von Technik und Produkt. Im Umgang hielt sie Anstand, Fairneß und Kollegialität hoch.
Das meiste Herzblut brachte Beate Glaser für die Verkehrssicherheit auf, besonders bei Kindern, weil es ihr immer darum ging, Menschenleben zu retten und zu schützen. Das hinderte sie nicht, zusammen mit Kollegen schnelle Autos am Limit und besonders gern deren Kurvenverhalten in Serpentinen zu testen.
So machte sie den„kb“ in kürzester Zeit zu einem der angesehensten Fachmedien im deutschsprachigen Raum, abgedruckt von allen großen Tageszeitungen und den Fachzeitschriften, ausgewertet von Organisationen und Verbänden, von Presseagenturen, Radio- und Fernsehsendern. Sie wurde mehrfach für ihre Arbeit zur Verkehrssicherheit ausgezeichnet und war Trägerin der Johny-Rozendaal-Uhr des Verbands der Motorjournalisten für die Verdienste um die Profession.
Als in den 1990er Jahren PR- und Dumpingjournalismus durch das Internet Auftrieb erhielten, verschlechterten sich die Bedingungen für Qualitätsjournalismus. Um so überzeugter hielt Beate Glaser an ihrem Credo fest, dass ein Journalist der Wahrheit, der profunden Berichterstattung und dem Interesse der Leserinnen und Leser verpflichtet ist. Über weit mehr als 50 Jahre achtete sie kompromisslos darauf, dass der„kraftfahrt-berichter“ seine Unabhängigkeit wahrte: eine lebenslange Verpflichtung gegenüber den Lesern und der demokratischen Öffentlichkeit. So arbeitete sie bis zuletzt in der Redaktion.
(kb/bic)










