Zum inzwischen 43. Mal hat der Automobilclub KS e.V. am vergangenen Freitag, den 04. Juli 2025, seinen renommierten KS Energie- und Umweltpreis verliehen. Während der feierlichen Festveranstaltung in der Alten Kongresshalle in München erhielt Continental den Preis in der Kategorie Fahrzeugtechnik für ihren nachhaltigen Serienreifen UltraContact NXT. Der Preis in der Kategorie Mobilitätssysteme ging an Siemens für seine Softwarelösung DepotFinity für elektrifizierte Bus- und Lkw-Depots. Der KS Energie- und Umweltpreis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE).
„Auch angesichts vielfältiger Herausforderungen bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein zentrales Anliegen für uns alle. Daher freuen wir uns sehr, in diesem Jahr mit Continental und Siemens zwei Preisträger auszeichnen zu dürfen, die sich mit ihren Innovationen nachhaltig und ausdauernd für Klimaschutz engagieren“, sagte Ole Eilers, Präsident des Automobilclub KS e.V., anlässlich der Verleihung des 43. KS Energie- und Umweltpreises, der unter der Schirmherrschaft des BMWE steht. Continental erhielt in der Kategorie Fahrzeugtechnik den renommierten Preis für ihren Serienreifen UltraContact NXT, der bis zu 65 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht. In der Kategorie Mobilitätssysteme würdigte der Automobilclub KS e.V. Siemens für DepotFinity, eine Softwarelösung für elektrifizierte Bus- und Lkw-Depots.
Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Minister, ging in seinem Grußwort ebenfalls auf die diesjährigen Gewinner ein. „Ihre Innovationen zeigen eindrucksvoll, was möglich ist, wenn technologische Exzellenz, Nachhaltigkeit und Nähe zum Markt zusammenspielen. Es ist mir ein Anliegen, diesen traditionsreichen Wettbewerb zu würdigen, denn er zeigt jedes Jahr, wie innovativ und vielseitig die Mobilitätsbranche ist.“Die Festrede anlässlich der Veranstaltung in der Alten Kongresshalle in München hielt Prof. Dr. Andreas Herrmann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und Direktor des Instituts für Mobilität.
Abb. 2
In seiner Keynote Speech warf Prof. Herrmann einen pointierten Blick auf Chinas Mobilitätsstrategie und deren Folgen für die deutsche Automobilindustrie. Es wurde deutlich: Für den weitsichtigen Mobilitätsforscher ist eine durchdachte und umfassende Verkehrswende nicht nur eine Option, sondern ein Muss für Deutschland, um seine Führungsrolle im Bereich der Mobilität zu behaupten.
Preisgelder für den guten Zweck
Auch in diesem Jahr war der KS Energie- und Umweltpreis mit 20.000 Euro Preisgeld dotiert. Auf Wunsch von Continental kamen davon 10.000 Euro dem Verein Kleine Herzen Hannover e.V. zugute. Der Verein unterstützt seit 2006 ehrenamtlich die Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover mit verschiedensten Maßnahmen wie etwa Krisenbegleitung, Musik- und Klangtherapie oder dem Ausbau der Behandlungsräume. Siemens spendete die mit der Auszeichnung verbundenen 10.000 Euro an den Verein Sozialhelden e.V. Die Organisation fokussiert sich auf Themen zur Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement und für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung. U.a. setzen sich die Sozialhelden und Sozialheldinnen für barrierefreie Mobilität ein und sind zudem Partner von Siemens bei der Entwicklung inklusiver Infrastrukturlösungen.
Continental ausgezeichnet für Nachhaltigkeit in Serie
Den KS Energie- und Umweltpreis in der Kategorie Fahrzeugtechnik hat der Automobilclub KS e.V. in diesem Jahr an Continental vergeben. Mit dem UltraContact NXT hat der Reifenhersteller einen Serienreifen auf den Markt gebracht, der – je nach Reifengröße – einen Anteil von bis zu 65 Prozent nachwachsenden, wiederverwerteten und massenbilanzzertifizierten Materialien aufweist. Nachwachsende Materialien, wie Harze, die auf Reststoffen aus der Papier- und Holzindustrie basieren, Silika aus der Asche von Reishülsen, einem Abfallprodukt der Reisproduktion, oder Naturkautschuk, machen dabei bis zu 32 Prozent aus. Der Anteil wiederverwerteter Materialien liegt bei bis zu fünf Prozent und stammt unter anderem aus recyceltem Gummi aus Altreifen, wiederverwertetem Stahl ebenso wie aus alten PET-Flaschen. Weitere bis zu 28 Prozent wiederverwertbare Materialien – etwa nachhaltiger Synthesekautschuk und Industrieruß – stammen aus biologischen, biologisch-zirkulären und zirkulären Rohstoffen und sind ISCC PLUS massenbilanzzertifiziert. Der globale Standard ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) gewährleistet Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette.
Continental hat sich für die Zukunft ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Bis 2030 strebt der Reifenhersteller einen Anteil von mehr als 40 Prozent nachwachsender und wiederverwerteter Materialien bei der Produktion seiner Reifen an. Bis spätestens 2050 sollen alle neuen Reifen zu 100 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen. In seiner Laudatio auf den Preisträger Continental in der Kategorie Fahrzeugtechnik hob Prof. Dr.-Ing. Dieter Anselm, Mitglied der KS Expertenjury, hervor: „Der UltraContact NXT markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg von Continental hin zu einer vollständig nachhaltigen Produktpalette – nicht zuletzt, weil sich die klimapositiven Aspekte bei einem millionenfach verwendeten Produkt wie einem Autoreifen hochskaliert beträchtlich verstärken. Gleichzeitig arbeitet Continental weiter daran, innovative Technologien und nachhaltige Lösungen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben.“
„Mit dem UltraContact NXT ist uns ein bedeutender Schritt gelungen: die Verbindung von höchster Nachhaltigkeit mit exzellenter Leistung. Wir freuen uns sehr, dass die Jury des KS Energie- und Umweltpreises diese innovative Entwicklung gewürdigt hat und wir dank der Auszeichnung zusätzlich die wichtige gemeinnützige Organisation Kleine Herzen Hannover mit 10.000 Euro unterstützen können“, erklärte Kristina Kumme, Managerin Produktstrategie von Continental Reifen, die die Auszeichnung in München entgegennahm.
Siemens für intelligente, skalierbare und modulare Lösung prämiert
Preisträger in der Kategorie Mobilitätssysteme ist 2025 Siemens Smart Infrastructure mit seiner Geschäftssparte eMobility. Das Unternehmen wird für seine cloudbasierte Softwarelösung DepotFinity ausgezeichnet, die den Betrieb von Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge, vor allem E-Busse und E-Lkw, in Depots überwacht, dokumentiert, plant und verwaltet und so zum Beispiel den Energieverbrauch optimiert und einen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet. Schon heute ist DepotFinity bei zahlreichen Verkehrsbetrieben in verschiedenen Ländern erfolgreich im Einsatz. Das modulare System lässt sich flexibel an verschiedene Flottengrößen anpassen und unterstützt Betreiber beim kosteneffizienten Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge.
Vor allem die große Skalierbarkeit und die modulare Architektur von DepotFinity waren für die KS Jury ausschlaggebend, Siemens als Preisträger in der Kategorie Mobilitätssysteme zu benennen: „DepotFinity punktet mit großer Flexibilität, was eine breite Anwendbarkeit sicherstellt: Das System kann an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden und sowohl bei kleinen Flotten als auch großen städtischen Verkehrsbetrieben zum Einsatz kommen, unabhängig von der eingesetzten Hardware. Durch das intelligente Lastmanagement und die Berücksichtigung erneuerbarer Energien optimiert DepotFinity den Ladebetrieb, senkt Betriebskosten für die Anwender und kann zugleich die Energiewende unterstützen“, hob das Mitglied der KS Expertenjury Christine Völzow in ihrer Laudatio auf den diesjährigen Preisträger in der Kategorie Mobilitätssysteme hervor.
„Die Auszeichnung mit dem KS Energie- und Umweltpreis bestätigt unseren Ansatz, die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten durch intelligente Softwarelösungen zu beschleunigen“, sagte Markus Mildner, CEO eMobility, Siemens Smart Infrastructure. „DepotFinity ermöglicht Verkehrsbetrieben und Logistikunternehmen den reibungslosen Übergang zur E-Mobilität und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“
Ausstellung rund um das Thema Verkehr und Mobilität der Zukunft
Im Jahr 2023 hatte sich Deutschlands drittgrößter Automobilclub entschieden, seinen traditionsreichen Preis neu auszurichten. Seitdem wird der Preis in zwei Kategorien vergeben, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass eine nachhaltige Transformation des Mobilitätssektors allein über Optimierungen der Fahrzeugtechnik nicht ausreicht, sondern umfassender gedacht werden muss. Zusätzlich zur Kategorie Fahrzeugtechnik wird der Preis daher seitdem auch in der Kategorie Mobilitätssysteme verliehen. Zudem ist die Auszeichnung seit 2023 mit einer Spendensumme von 20.000 Euro dotiert. Dank der großzügigen Räumlichkeiten der seit drei Jahren genutzten Eventlocation der Alten Kongresshalle in München informiert überdies eine Ausstellung anlässlich der Preisverleihung rund um das Thema Verkehr und Mobilität der Zukunft.
Für eine lebenswerte Zukunft
Ins Leben gerufen wurde der KS Energie- und Umweltpreis Anfang der 1980er Jahre – in einer Zeit, in der Deutschland noch stark von den Nachwirkungen der beiden Ölkrisen geprägt war. Mit der Initiierung des Preises verfolgte der Automobilclub KS e.V. unter anderem das Ziel, die Automobilindustrie anzuspornen, sparsamere und umweltschonendere Technologien zu entwickeln. Heute, nahezu ein halbes Jahrhundert später, steht der Verkehrssektor vor neuen, noch größeren Umwälzungen. So ist angesichts der Klimakrise der schwierige Spagat zu bewältigen, die Mobilität sowohl für den Menschen als auch das Klima zukunftsfähig zu machen. „Mit unserem KS Energie- und Umweltpreis werden wir als Automobilclub mehr denn je Impulse setzen und die Mobilitätsbranche ermutigen, noch mehr Verantwortung für Umwelt und Klimaschutz zu übernehmen. Das Engagement für eine bessere Umwelt benötigt vor allem Mut zur Veränderung. Gepaart mit Innovationskraft sind dies die Grundpfeiler einer erfolgreichen Transformation des Mobilitätssektors. Siemens und Continental haben in diesem Jahr eindrucksvoll bewiesen, wie diese gelingen kann. Wir gratulieren den Preisträgern ganz herzlich“, resümiert Ole Eilers, Präsident des Automobilclub KS e.V.
Autor und Abbildungen; Automobilclub KS e.V.
Abbildungen
Abb.1 (Aufmacherbild): Herzlichen Glückwunsch an Siemens und Continental für den 43. KS Energie- und Umweltpreis (v.l.): Dr. Ulrich W. Schiefer, Boris Schmidt, Christine Völzow (alle KS Jury), Siemens AG Smart Infrastructure eMobility Communication Bernhard Wardin, Automobilclub KS e.V. Präsident Ole Eilers, Continental Managerin Produktstrategie Kristina Kumme sowie die KS Jurymitglieder Cathleen Kelch, Dr. Julia Kinigadner, Prof. Dr.-Ing. Dieter Anselm (nicht im Bild die KS Jurymitglieder Thomas Achelis, Dr. Karin Jäntschi-Haucke, Dr. Marcel Schoch).
Abb. 2: Im Bild (v.l.): Ole Eilers, Präsident des Automobilclub KS e. V., mit Prof. Dr. Andreas Herrmann, Professor
für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und Direktor am Institut für Mobilität (IMO-HSG),
der die Festrede hielt.
Pressedownload
Fotos von der 43. Verleihung des KS Energie- und Umweltpreises 2025 ebenso wie Presseinformationen rund
um Preis und Preisträger können hier heruntergeladen werden:
https://www.ks-auxilia.de/automobilclub/ks-energie-und-umweltpreis/pressebilder