Mitglieder und Vorstand des Verbands der Motorjournalisten e.V. (VdM) trauern um Ernst Haack. Der 76-Jährige – geboren in Eckernförde – verstarb am 29. Juni 2024 nach langer, schwerer Krankheit in Duisburg. Mitte der 50er Jahre verschlug es ihn ins Ruhrgebiet, wo er Kindheit, Jugendzeit und seine erste Berufszeit erlebte.
Haack war von 2003 bis 2009 Vorsitzender des Journalistenverbands, dessen Mitglied er seit 1982 war. In dieser Zeit war er dem Verband weit über 40 Jahre treu verbunden und führte diesen sechs Jahre lang durch schwierige Zeiten. Dem Vorstand gelang es, unter seiner Leitung, die finanziellen Löcher zu stopfen, die unter anderem einer Jahresveranstaltung ohne den „versprochenen“ Hauptsponsor geschuldet waren. Er setzte einen temporären Verzicht des Vorstandes auf die beschlossenen Aufwandsentschädigungen durch und überstand so manche internen Querelen, indem er versuchte die Differenzen zu versachlichen. Haack bereitete die Lösung von „VdM-Aufgaben“ oft im „stillen Kämmerlein“ vor, um sie dann als qualifizierte Diskussionsgrundlage dem Vorstand zu präsentieren. Zur Mitte seiner Amtszeit dachte er intensiv über die Zukunft des Motorjournalismus nach und hielt seine Überlegungen in einem Grundsatzpapier fest. In seiner damaligen Stelle als Verlagsbereichsleiter und später dann als Geschäftsführer der Vogel Automedien erkannte er sehr früh, welchen Einfluss die aufkommenden, elektronischen Medien auf den Motorjournalismus ausüben werden. Möglicherweise schöpfte Haack diese Erkenntnisse aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Er war nämlich ein sogenannter Quereinsteiger in den Journalismus.
In den 60er Jahren startete Haack eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker und schloss diesen Beruf mit dem Meisterbrief ab. Insgesamt 15 Jahre lang arbeitete er für die Volkswagen und Porsche Handelsgruppe. In dieser Zeit erlangte Haack in Abendkursen die Hochschulreife. Schon bald träumte er davon „Fachjournalist“ zu werden. „Dieser Beruf sei der schönste in dieser Welt, weil man dort mit Menschen unterschiedlicher Couleur zusammenkommen, sich breites Wissen aneignen und vor allem seine eigene Persönlichkeit weiterentwickeln kann“, erklärte er seinen Karrierewunsch anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Fachzeitschrift »kfz-betrieb«. Bei diesem Medium des Vogel Verlags in Würzburg startete er 1977 seinen Traumberuf und wurde fünf Jahre später VdM-Mitglied. 1985 berief ihn die Verlagsleitung zum Chefredakteur der Redaktion »kfz-betrieb«, bevor er nach zehn Jahren ins Verlagsmanagement wechselte. Als Verlagsbereichsleiter und später als Geschäftsführer der Vogel Automedien intensivierte Haack bei den Fachmedien das elektronische Publizieren in Internet. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand vor zwölf Jahren war er seit 2005 Mitglied der Geschäftsführung der Vogel Business Media. Anlässlich seines altersbedingten Ausscheidens forderte er seine Gäste zu Spenden für den VdM auf, statt dass sie ihm Blumen und Geschenke überreichen. Nochmals: Dankeschön! Von Dezember 2012 bis Mai 2014 betrieb Haack als Freier Journalist den Automotive-Online-Blog „Ernstfall!“
Der VdM behält seinen ehemaligen Vorsitzenden Ernst Haack als eine Person in Erinnerung, die gerne ausgesuchte Tabak-Produkte genoss und sich frühzeitig um die Zukunft des Motorjournalismus sorgte, um dafür die Weichen richtigzustellen. Als Vorsitzender und spendables VdM-Mitglied war er für Vieles offen, egal ob man mit ihm über das Tagesgeschäft, etwas Privates, Politik oder die Zukunft sprechen wollte – so werden wir seiner stets gedenken!
Hermann Schenk