//Monaco und die Formel 1 – eine besondere Geschichte

Monaco und die Formel 1 – eine besondere Geschichte

Wer einmal in Monaco beim F1-Rennen war, der wird begeistert sein. Das ist mehr als nur ein Autorennen. Da geht es mit bis 300 km/h auf engstem Raum hinauf zum Casino und dann fast im Schneckentempo durch die Bahnhofskurve hinab in den Tunnel. Ein Wahnsinn. Früher kam die Monaco-Rennpiste ohne Leitplanken aus, und einmal gab es sogar einen Sturz eines Rennwagens in das Hafenbecken – der Fahrer Alberto Ascari überlebte.Der nur 3,337 km lange Kurs hat nichts mit den Retortenrennpisten des Aachener Architekten Hermann Tilke zu tun – das ist ganz einfach Monaco.

Grand Prix 1955: Stirling Moss wartet mit seinem Mercedes W 196 vor dem Ziel, um nach der Durchfahrt des Siegers den Rennwagen über die Ziellinie zu schieben.

Es waren die 50iger und 60iger Jahre, die Monaco zu einer legendären Rennstrecke machten – und damals wurde überwiegend schwarz-weiß fotografiert. Heute, nachdem die Fotos bunt sind und auch die Rennpisten und Rennwagen sich mit bunter Werbung übertreffen und man aufgrund der Vollverkleidung des Cockpits sowie der immer wechselnden Helmdesigns nicht weiß, wer überhaupt im Rennwagen sitzt, ist es ein Genuss, die alten Schwarz-Weiß- Bilder zu betrachten. Und da sind wir beim Thema: Es gibt ein neues Kunstwerk mit großformatigen Bildern über die Grand Prix Rennen in Monaco von 1950 bis 1965. Allein schon beim ersten Durchblättern des mehrere Kilogramm wiegenden Buches kommt Begeisterung auf.

Auch die Zieleinfahrt der berühmten Rallye Monte Carlo wurde von Edward Quinn abgelichtet. Hier 1956 Gilberte Thirion mit Lise Renaud, Renault 4CV.

Fotograf war Edward Quinn (1920 – 1997), der vorrangig die Stars wie Brigitte Bardot, Sophia Loren, Gina Lollobrigida an der Cote de Azur ablichtete – aber einmal im Jahr auch beim Grand Prix von Monaco dabei war. Es sind Bilder, die heute noch begeistern und die überwiegend bisher unveröffentlicht sind. Sein Neffe Wolfgang Frei verwaltet das Archiv und brachte als Editor ein einmaliges Werk im Verlag Delius und Klasing heraus.

Der Verlag schreibt dazu: „Der Große Preis von Monaco gilt als eines der anspruchsvollsten Rennen der Formel 1. Ständige Gangwechsel und die langsamste Kurve der Weltmeisterschaft verlangen den Rennfahrern auf dem Stadtkurs seit jeher alles ab.

Eine der wenigen Farbaufnahmen: Jean Behra auf Maserati 250 F in der Gasometerkurve
Man fuhr 1950 noch mit Rennkappe und Polohemd. Hier J.M.Fangio auf Alfa Romeo

Edward Quinn hielt das berühmteste Autorennen der Welt von 1950 bis 1965 in zahlreichen Fotos fest. In seinen Aufnahmen präsentiert sich die bekannte Formel-1-Strecke noch fast ohne Leitplanken und Auslaufzonen, ohne Werbeplakate und Sponsorenlogos. Viele seiner Bilder sind nun erstmals in einem großformatigen Bildband vereint. Untermalt mit kurzen Beschreibungen und Hintergrundinfos geben sie einen faszinierenden Einblick in die Motorsportgeschichte dieser Zeit.“

Wenn man Edward Quinns Fotos der 50er- und 60er-Jahre betrachtet, wird schnell klar, dass dieser Mann ein Auge für Personen und Momente hatte. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien fangen die spannungsgeladene Atmosphäre des unvergleichlichen Autorennens in Monaco ein und zeigen berühmte Rennfahrer und ihre hochmotorisierten Boliden hautnah. Mit diesem hochwertig gestalteten Bildband tauchen wir in die Zeit ein, als die großen F1-Weltmeister in Poloshirt und offenem Helm durch die engen Kurven rasten und Massencrashs noch an der Tagesordnung waren.

Titelfoto mit einem Ferrari vor der offenen Boxengasse. Im Cockpit Mike Hawthorn, links Graf Trips

Wolfgang Frei „Monaco Motor Racing“ Edward Quinn, Motorsport 1950-1965 240 Seiten, 277 Fotos und Abbildungen • zweisprachig: deutsch/englisch Format 29,6 x 34,5 x cm, gebunden Euro (D) 98,00 / Euro (A) 100,30 • (ISBN 978-3-667-12510-1) Delius Klasing Verlag, Bielefeld. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.delius-klasing.de

Klaus Ridder