//Lichttestwochen: Gutes Licht in dunkler Jahreszeit

Lichttestwochen: Gutes Licht in dunkler Jahreszeit

Corona hin oder her – die „Lichttestwochen“, mit denen seit 66 Jahren die Autofahrer jeden Oktober zur Scheinwerfer- und Leuchtenkontrolle aufgerufen werden, ist auch 2022 eine lebenswichtige Verkehrssicherheitsaktion. Initiiert wurde sie 1956 vom Bundesverkehrsministerium, der Verkehrswacht und dem Zentralverband des Kfz-Gewerbes (ZDK).

Immer zu Beginn der dunklen Jahrezeit, vom 1. bis 31. Oktober, werden die Pkw-Halter zum kostenlose Lichttest in die Werkstätten eingeladen. Dort werden die Autoleuchten nicht nur auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft, sondern auch auf die richtige Einstellung. Ziel der Aktion ist es, die Fahrzeuge für das trübe Herbst- und Winterwetter lichttechnisch fit zu machen. Denn: Sehen und gesehen werden gehört im Straßenverkehr zu den obersten Geboten und ist ein echter Unfallverhinderer.

Neben der Verkehrswacht und dem ZDK beteiligen sich an den Lichttestwochen regelmäßig auch Prüforganisationen. Beispielsweise die KÜS, die diesen Service zusätzlich zu den Haupt- und Teileuntersuchungen anbietet. „Die Beleuchtungsanlage des Kraftfahrzeuges ist von enormer Bedeutung für die Sicherheit auf unseren Straßen. Alle Leuchten am Fahrzeug müssen in einwandfreiem Zustand sein“, meint Florian Mai, Technischer Leiter der KÜS. Wie wichtig die Lichttestwochen sind, zeigt der nach wie vor hohe Anteil an Autos mit Mängeln an der Beleuchtung. Bei der Aktion im vergangenen Jahr wiesen von den fünf Millionen überprüften Fahrzeugen 29 Prozent einen Fehler auf – kaum weniger als 2019. Jeder fünfte Wagen war mit einem mangelhaften oder sogar vollständig ausgefallenem Scheinwerfer unterwegs. Häufig ist auch das Abblendlicht falsch eingestellt. Immerhin war das bei jedem fünften Wagen der Fall. Dadurch werden andere Verkehrsteilnehmer geblendet, oder es wird ein falscher Bereich ausgeleuchtet.

Neben dem Fern-, Abblend-, Brems- und Rücklicht gehören auch die Parkleuchten, die Blinker und Zusatzscheinwerfer zum Prüfprogramm. In Rechnung gestellt werden den Autofahrern lediglich defekte Teile, die ausgetauscht werden müssen, und zeitraubende Diagnosen und Einstellungen, wie sie für moderne Systeme anfallen. Kleinere Mängel werden oft an Ort und Stelle und in der Regel kostenlos in Ordnung gebracht, sagt die KÜS zu.

Ein besonderes Augenmerk legt die KÜS in diesem Jahr auf nachgerüstetes Tagfahrlicht, für das es recht strenge und komplizierte Bestimmungen gibt. Die Testingenieure der KÜS achten darauf, was „erlaubt ist und was nicht, was Sinn macht und was nicht.“ Wer die Vorschriften nicht beachtet, warnt die Prüforganisation, dem wird bei der nächsten Hauptuntersuchung unter Umständen sogar die neue Prüfplakette verweigert. Schlimmer wäre es aber, wenn eine schlecht eingerichtete Fahrzeugbeleuchtung einen Unfall verursachen würde.

Beate M. Glaser (kb)
Foto: KÜS