//Video-Talk: Verkehrssicherheit

Video-Talk: Verkehrssicherheit

Letzte Woche fand der erste VdM Video-Talk „Verkehrssicherheit“ mit Dieselringträger und DVR-Präsident Professor Dr. Walter Eichendorf statt. In dem fast einstündigen Format ging Eichendorf nicht nur auf „Vision Zero“ im Straßenverkehr ein, sondern stellte „Vision Zero“ in einem völlig neuen Umfeld vor, der Onkologie. Hier ein paar seiner Thesen. 

Zu Vision Zero allgemein:

– 95 Prozent aller Unfälle passieren durch menschliches Versagen. Bis 2050 hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten auf null zu setzen.

Zur Infrastruktur:

– Es gibt zahlreiche Städte in Deutschland und Europa, die heute schon keine Verkehrstoten mehr zählen. Mit Oslo und Kopenhagen sind es sogar zwei Großstädte, die im letzten Jahr unter den Radfahrern und Fußgängern keine Verkehrstoten und Schwerverletze haben.

– Städte, wie München, gehen dazu über, in der Verkehrsplanung schwache Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer, speziell zu berücksichtigen.

– Bisher hat man von „innen nach außen geplant“, zuerst für den Autoverkehr, dann für Radfahrer und Fußgänger. Heute wird von „außen nach innen geplant“. Die Planer schauen zuerst, wieviel Platz braucht der Fußgängerverkehr, dann der Radfahrer, und dann erst wird der motorisierte Verkehr einbezogen.

– Eine intelligente Verkehrssteuerung, zum Beispiel die Schaltung von Ampeln speziell für Fußgänger und Radfahrer, trägt zur Verkehrssicherheit bei.

Autonomes Fahren:

– Pilotversuche in den USA zeigen, dass autonom fahrende Fahrzeuge zur Verkehrssicherheit beitragen können. Es gibt kaum einen dokumentierten Fall, bei dem das autonom fahrende Fahrzeug der Unfallverursacher ist.

– Auf der regulatorischen Seite ist Deutschland relativ gut gerüstet für das autonome Fahren, technisch haben sich die deutschen Automobilhersteller deutlich gut entwickelt.

– Die Technik für hochautomatisiertes oder autonomes Fahren rechnet sich zunächst für Taxen, bei denen Personalkosten kompensiert werden können, oder für Lkw im Fernverkehr. In Mittelklassefahrzeugen oder gar Kleinwagen wird es mindestens noch zehn Jahre dauern, bis dort die Technik zum Einsatz kommt.

Vision Zero und Onkologie:

– Die Onkologie, die Behandlung von Krebserkrankungen, hat sich Strategien und Werkzeuge von Vision Zero zu Nutze gemacht.

– Rund die Hälfte aller Deutschen erleidet in ihrem Leben eine Krebserkrankung, rund 25 Prozent sterben frühzeitig daran. Fast die Hälfte aller Krebserkrankungen sind vermeidbar („Vision Zero“), deshalb wird mehr Aufwand in die Vorsorge als in die klinische Behandlung gelegt.

Das komplette Gespräch finden Sie übrigens hier auf Facebook

Der nächste Video-Talk findet am Donnerstag, 15. April, 16 bis 17 Uhr statt. Dann wird uns Sven Ennerst, Leiter Entwicklung Daimler Trucks, das Thema Verkehrssicherheit aus einer Sicht vorstellen. Auch dieses Gespräch übertragen wir live auf Facebook. 

(bic)