Im Alter von 83 Jahren ist der Motorsport-Manager und Medien-Unternehmer Peter Geishecker Ende März verstorben.
Geishecker hat über mehrere Jahrzehnte die Ereignisse rund um den Nürburgring mit geprägt und insbesondere die größte Motorsportveranstaltung der Welt, das berühmte 24h-Rennen, entscheidend nach vorne gebracht. Waren es anfangs mal weniger als 100.000 Zuschauer so wurden in der Ära Geishecker daraus über 200.000. Er war Rennleiter des 24h-Rennens . über mehrere Jahre und war auch nach der Übergabe dieser Aufgabe an Jüngere entscheidend mit in der Organisation eingebunden.
1978 war Geishecker an der Gründung der WIGE DATA GmbH beteiligt, deren Hautgeschäftsfeld ist die EDV-gestützten Zeitnahme und Auswertung im Motorsport. Heute läuft beispielsweise kein Formel 1-Rennen ohne die Zeitnahme und Übertragungstechnik von WIGE DATA Das Unternehmen baute sein Angebot sukzessiv aus und setzte auch in Sachen TV-Übertragung Maßstäbe – nicht nur im Motorsport, sondern darüber hinaus auch bei anderen Sportveranstaltungen. Im Jahr 2000 brachte Geishecker die damalige WIGE Media AG an die Börse.
Ein Ableger der WIGE DATA war der Aufbau der Rennüberwachung (‚‚racecontrol“) am Nürburgring bei großen Rennveranstaltungen. Hier wird überwacht, wer sich wo auf der Rennstrecke befindet und beispielsweise bei einer Geschwindigkeitsreduzierung an einer Unfallstelle zu schnell fährt. Solche Einrichtungen sind mittlerweile vom Nürburgring auf andere Rennstrecken exportiert worden.
Motorsport war der Lebensinhalt von Peter Geishecker, zunächst als aktiver Fahrer und später als Funktionär und dann als Unternehmer. Er war vorher erfolgreicher Gemüsehändler in Köln – bis er seine Lebensaufgabe in der Motorsportszene fand.
Mit Peter Geishecker hat der Nürburgring eine Persönlichkeit verloren, die den Ring über Jahrzehnte entscheidend mit geprägt hat.
Klaus Ridder
Foto: Pro Motion GmbH | Andreas Münzel