//Irmscher feiert 50-jähriges Jubiläum

Irmscher feiert 50-jähriges Jubiläum

Man schrieb das Jahr 1968. Für den Tüftler, Ingenieur, Kfz.-Meister und Rallyefahrer Günther Irmscher erfüllte sich mit der Gründung seiner eigenen Firma „Irmscher Automobilbau“ vor 50 Jahren einen Lebenstraum. Zunächst nur auf der Fläche einer Doppelgarage in seiner Heimat Winnenden. Autos – das war bis zum Tod im Februar 1996 seine Leidenschaft.

Mit Autos kannte er sich blendend aus. Furore machte Günther Irmscher schon früher, als er auf einem kleinen NSU Prinz TT ab dem Jahr 1965 bei vielen Rundstreckenrennen der Konkurrenz das Fürchten lernte und auf dem gleichen Auto 1967 sogar die Langstreckenrallye Tour d’Europe siegreich beendete.

In der Folgezeit widmete sich Irmscher weiterhin dem Tuning von Motoren und Autos, vornehmlich der Marke Opel. Die Rüsselsheimer boten 1970 dem Idealisten aus dem Remstal einen Kooperationsvertrag an und sieben Jahre später rollten der ersten individualisierten „Irmscher Opel“ vom Band. Bis zur Jahrhundertwende wurden von Irmscher per anno etwa 30.000 Fahrzeuge mit dem Blitz im Emblem in dieser Weise an den Mann gebracht. Der Name Irmscher war von Opel verbal nicht mehr zu trennen.

Auf der Basis eines Lotus Seven baute Irmscher seinen Irmscher Roadster. Für den Vortrieb konnte der Kunde aus Opelmotoren mit bis 150 PS wählen, oder auf einen Turbo mit bis zu 284 PS bauen.

„Doch wir sind mehr als ein Opel-Veredler“, unterstreicht Günther Irmscher junior, der die Geschicke des Hauses seit 1996 lenkt. Zwischenzeitlich kooperierte der Junior auch mit anderen Herstellern, wie etwa Peugeot oder Kia, ohne dass die Fahrzeuge den Irmscher-Schriftzug tragen sollten. Nicht unbeachtlich ist das Engagement auf dem Umbausektor für komplette Vans. Der Motorsport rückte neben dem Tuning ebenfalls wieder in den Vordergrund: Das Unternehmen beteiligte sich mit Fahrern wie Walter Röhrl, Achim Warmbold und Sepp Haider an Rallyewettbewerben im In- und Ausland. Zahlreiche nationale und internationale Meisterschaften folgten wie etwa die Rallye Europameisterschaft 1973, die Rallye Europameisterschaft 1981, sowie die Deutsche Rallye Meisterschaft Super 1600 im Jahr 2007.

Daneben startete Irmscher mit seinen Werkswagen bei den interessantesten Tourenwagen-Rennserien. In der Supertourenwagen-Meisterschaft, auch STW-Cup genannt, griff Rennurgestein Roland Asch ins Lenkrad des Opel-Vectra von Irmscher. Asch schloss diese Saison als Zehnter ab.
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n den Jahren 1989 und 1990 waren Irmschers Rennboliden in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft – kurz DTM – mit den Piloten Markus Östreich, Peter Oberndorfer, K. P. Thaler, Volker Strycek und Sepp Haider mit jeweils einem Opel Kadett GSi 16V am Start. Östreich landete 1989 auf Rang 19 in der Gesamtwertung. Niedzwiedz blieb in der Saison danach bei sehr viel Pech lediglich ein 22. Platz in der Endwertung. 1991 stiessen Frank Schmickler und Franz Engstler zum Team. Irmscher schickte in dieser und der folgenden Saison einen Omega 3000 Evo 500 bzw. Omega 3000 24V Evo 500 in die Rennläufe der DTM.

Nach einer Schaffenspause wollte Günther Irmscher wieder in der DTM an den Start gehen. Als Fahrer war Roland Asch so gut wie verpflichtet und hatte schon den feuerfesten Anzug parat, als Christian Menzel den Vorzug und das Cockpit im Opel Astra V8 Coupés für die DTM-Saison 2000 erhielt.

In den Jahren 2001 bis 2003 nahm Irmscher sehr erfolgreich an der V8-Star-Serie, einer deutschen Tourenwagen-Meisterschaft mit Silhouettefahrzeugen, teil. „Mit dem Venezolaner Johnny Cecotto haben wir die ersten beiden Jahre den Gesamtsieger gestellt“, meinte Günther Irmscher Junior noch voller Stolz. 2003 ersetzte Roland Asch ab dem dritten Lauf den belgischen Irmscher-Piloten Yves Olivier in seinem Opel Omega und wurde mit insgesamt 117 Punkten Elfter in der Gesamtwertung.

Text & Fotos: Eberhard und Dirk Strähle (VdM)