//Schönes Eifelwetter beim ersten VLN-Lauf

Schönes Eifelwetter beim ersten VLN-Lauf

Breitensport auf der Nordschleife

Es gibt eine Wetterregel am Nürburgring, die da lautet „Wenn man die Nürburg nicht sehen kann – dann wird das Wetter besser“ und so war es auch am ersten VLN-Rennwochenende in diesem Jahr. Noch am Samstag vorm ersten Lauf der VLN-Langstreckenmeisterschaft lag Schnee auf dem Nürburgring, so dass die sogenannten „Einstellungsfahrten“ abgesagt werden mussten. Aber auch das morgendliche Training beim ersten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft am 24.3.2018 musste wegen Nebel verschoben werden. Der Nürburgring liegt halt im Start- und Zielbereich 600 m hoch und die Eifel ist für ihr raues und unberechenbares Klima bekannt. Ich selbst habe das mal 1956 erlebt, da hatten wir Anfang August nachts Temperaturen von unter 0 °C im Zelt.

VLN-Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife
Spricht man heute vom „Nürburgring“, so meint man (immer noch?) die legendäre Nordschleife – und hier fahren Rennfahrzeuge mit unterschiedlicher Leistung um Sieg und Ehre.

Die VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist eine Breitensport-Rennserie und wird seit dem Jahr 1977 auf der Nordschleife ausgetragen, bis 2000 allerdings unter der Bezeichnung „Langstreckenpokal“. Fahrer unterschiedlichster Fahrzeuge – vom serienmäßigen Auto bis zum reinrassigen Rennfahrzeug – treten in verschiedenen Klassen gegeneinander an. Die Rennen dauern vier bzw. sechs Stunden und finden auf der Nordschleife in Verbindung mit der Sprintstrecke (Kurzanbindung) des Grand-Prix-Kurses statt. Im Schnitt sind bei einem Rennen mehr als 175 Fahrzeuge am Start, die in der Regel von mehreren Fahrern pilotiert werden, die sich am Steuer abwechseln.

Der Begriff VLN bedeutet Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Die Clubs der Veranstaltergemeinschaft schreiben die „VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“ im Automobilsport aus. Bis Ende 2017 wurden 41 Saisons ausgetragen.

Eine Rennrunde ist 24,358 km lang und besteht aus der Sprintstrecke mit Mercedes-Arena und Motorrad-Schikane des Grand-Prix-Kurses sowie der Nordschleife.

Das Zusammentreffen von ultraschnellen GT3-Boliden mit einer Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h und langsameren seriennahen Rennfahrzeugen mit 200 km/h ist nicht unproblematisch und diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden. Häufige Unfälle sind die Folgen.

Die meisten Fans beobachten die Rennen an der Nordschleife. Um zu bestimmten Streckenabschnitten zu gelangen, muss teilweise einige Kilometer gewandert werden. Denn mehrere Streckenabschnitte, darunter „Schwedenkreuz“, „Adenauer Forst“, „Karussell“ und „Wippermann“ sind zum Teil weit von der nächsten Hauptstraße entfernt. Gut zu erreichen und stets gut besucht hingegen sind z.B. „Breidscheid“, „Brünnchen“ und „Pflanzgarten“. An der gesamten Nordschleife muss kein Eintrittspreis bezahlt werden. Nur für das Fahrerlager und die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings sind Tickets zum Preis von 15 Euro erforderlich.

Vorbereitung auf 24h-Rennen
Das vom ADAC Nordrhein ausgerichtete 24h-Rennen auf dem Nürburgring zählt derzeit nicht zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die Veranstalter kooperieren jedoch.

So nutzen die Fahrer, die nur beim prestigeträchtigen 24h-Rennen starten, die ersten Rennen der Saison dazu, sich auf das 24h-Rennen vorzubereiten. So starten DTM-Fahrer, ehemalige F1-Fahrer oder auch „berühmte“ Personen (VIPs) aus Gesellschaft, Sport und Industrie bei VLN-Läufen – und dann später auch beim 24h-Rennen. Mit Gabriele Tarquini (56) und Nicola Larini (53) starteten zwei langjährige Formel 1-Asse. Dabei waren auch ehemalige DTM-Fahrer wie Markus Winkelhock, Pierre Kaffer sowie Mike Rockenfeller.

Übrigens, für VIPs ist die Fahrt nicht immer kostenlos. Für einen Start in einem guten Team muss man schon mal 10.000 Euro mitbringen, beim 24h-Rennen können es auch 25.000 Euro und mehr sen.

Sieg an Manthey Racing
Olaf Manthey, der mit 28 Siegen in der ‚Ewigen Bestenliste‘ der Langstreckenmeisterschaft mit 28 Siegen an zweiter Stelle liegt, hat sein Team vor Jahren verkauft, der Name ‚Manthey Racing‘ ist geblieben. Und beim ersten Rennlauf gab der „markinggelb“ lackierte Porsche GT3 auch den Ton an und siegte mit 51 Sekunden Vorsprung nach 4 Stunden vor einem AUDI R8 LMS, der mit den ehemaligen DTM-Fahrern Markus Winkelhock und Sven Müller besetzt war. Insgesamt waren 175 Fahrzeuge am Start, davon über 20 GT3-Rennwagen, das ist schon eine stolze Zahl.

Resümee
Motorsport auf der legendären Nordschleife, das ist Motorsport vom allerfeinsten. Da können die Besucher, zumindest an der Strecke, kostenlos Motorsport für mehrere Stunden erleben und genießen. Also auf zum Nürburgring.

Klaus Ridder