//Von guten Mächten wunderbar geborgen: Audi A7 Sportback

Von guten Mächten wunderbar geborgen: Audi A7 Sportback

Ein Auto, das einen nicht nur gefühlt in Sicherheit wiegt, sondern einen einfach beschützt, wenn man/frau es braucht. Es ist da, wenn der Mensch mal einen toten Winkel hat, gerade einmal nicht aufpasst oder – wie der Autorin widerfahren – in eine Fast-Massenkarambolage mit quer über die Autobahn schießenden Fahrzeugen kommt: der Mild Hybrid Audi A7 Sportback 55 TSFI quattro 250 (340) kW (PS) S tronic Modelljahr 2021. Nachfolgend eine Testfahrt mit der zweiten Generation des A7 Sportback durch Deutschland, vor allem mit Blick auf die neuesten Sicherheitsfeatures des Ingolstädters.

Er wurde 2018 erstmals in Südafrika der Öffentlichkeit respektive den internationalen Journalisten präsentiert. Seither hat sich das große viertürige Coupé konsequent in vielen Details weiterentwickelt. Die zweite Generation des Audi A7 Sportback ist dabei nicht nur optisch ein Hingucker. So ist beispielsweise die Haube stärker profiliert und die Kotflügel sind breiter sowie konturierter, um die Quattro-Technik auch optisch stärker herauszuarbeiten. Markant für das Audi Topmodell ist darüber hinaus vor allen die mit dem neuen A8 begonnene und in der zweiten Generation des Audi A7 Sportback erstmals fortgesetzte Digitalisierungsstrategie. Damit kommt im A7 das MMI touch response-Konzept mit akustisch-haptischem Feedback voll zur Entfaltung. Nachdem man mit dem Finger auf dem Display eine Funktion ausgewählt hat, erfolgt ein spür- und hörbarer Klick als Bestätigung. Während das obere Display zur Steuerung des Infotainments dient, eröffnet das untere den Zugriff auf Klimatisierung, Komfortfunktionen und Texteingabe. Dank der logischen, flachen Menüstruktur ist die Bedienung intuitiv wie die eines Smartphones und ermöglicht dem Fahrer oder der Fahrerin, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren – nämlich die Straße. 

Ebenfalls ein ganz großer Pluspunkt für die Verkehrssicherheit: die optionale Sprachbedienung. Sie verarbeitet alle Eingaben sowohl mit onboard abgelegten Informationen als auch mit dem Wissen aus der Cloud. Darüber hinaus ist es möglich, zahlreiche Funktionen auch am Lenkrad selbst zu wählen. Auf Wunsch erhalten Kunden zudem ein Head-up-Display. Mit der MMI Navigation plus runden die Ingolstädter schließlich ihr Audi virtual cockpit ab.

Voll vernetzt unterwegs

Dank seines umfangreichen Infotainment-Angebots erweist sich der A7 Sportback auf der Teststrecke München-Bremen-Hamburg und zurück schnell als intelligenter Langstreckensportler par excellence. So nutzt die MMI Navigation den Modularen Infotainmentbaukasten in seiner neuesten Ausbaustufe, bei der Daten in LTE-Geschwindigkeit übertragen werden und einen WLAN-Hotspot integrieren. Angenehm auch zu merken, dass die Navigation anhand der gefahrenen Strecken lernt und zudem eigene Vorschläge unterbreiten kann. Ebenfalls von Vorteil ist, dass das System die Route online auf den Servern des Dienstleisters HERE berechnet und damit Echtzeit-Daten der gesamten Verkehrslage einbezogen werden. Auch das Angebot an Online-Services von Audi connect ist breit gefächert. So umfasst es verschiedene Car-to-X-Dienste, wie Verkehrszeichen- und Gefahreninformation. 

Lebenswichtige Fahrerassistenzsysteme

Umfassend weiterentwickelt wurden auch die unterschiedlichen Fahrerassistenzsysteme. Insgesamt stehen davon 39 zur Wahl, die in drei Pakete unterteilt sind: das Assistenzpaket Parken, das Assistenzsystem Stadt mit dem neuen Kreuzungsassistenten und das Assistenzpaket Tour. Das wichtigste System im Tour-Paket ist der Adaptive Fahrassistent, der gegenüber dem Vorgängermodell um eine Spurführungsfunktion erweitert wurde, die auch in Stausituationen unterstützt. Im Geschwindigkeitsbereich bis 250 km/h hält das System den A7 überdies auf dem gewünschten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Zudem hilft es dem Fahrer durch leichte Lenk-Eingriffe beim Halten der Spur und unterstützt ihn auch in Baustellenbereichen bei der Längsführung mittels eines Engstellenassistenten. 

Überzeugend im Assistenzpaket Stadt erweist sich der neu entwickelte Kreuzungsassistent. Falls die Mid Range-Radare an den Fahrzeugecken, die etwa 75 Meter weit messen, kritischen Querverkehr vor dem Fahrzeug erkennen, warnt das System den Fahrer und leitet gegebenenfalls eine Bremsung ein. Für routinierte Autofahrer kann das mitunter eine Schrecksekunde bedeuten, da man/frau denkt, dass doch eigentlich alles passt. Aber so befindet sich der Lenker im Falle des Falles auf der sicheren Seite. Ebenso dann, wenn er auf die Spurwechselwarnung oder den Ausstiegswarner hört. 

Überzeugend stellen sich auch die serienmäßig an Bord befindlichen Sicherheitssysteme Audi pre sense rear, Audi pre sense basic und Audi pre sense front dar. Sie erkennen Kollisionsgefahren rund ums Auto und leiten gezielte Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise eine Vollbremsung ein. Audi pre sense front reagiert zuverlässig dank einer Warn- und Bremsfunktion mit Blick auf Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer. Der Notfallassistent schließlich, um noch ein weiteres höchst wirkungsvolles Assistenzsystem exemplarisch hervorzuheben, bringt das Auto zum Stehen, falls der Fahrer dazu nicht mehr imstande ist.

Fazit

Summa summarum können die im Audi A7 Sportback verbauten Sicherheitssysteme für den Fall der Fälle sicher lebensrettend sein. Gleichwohl war die Autorin dieses Berichts froh, nicht jedes Assistenzsystem tatsächlich auf Mark und Nieren testen zu müssen – auch nicht als Zeugin einer Beinahe-Massenkarambolage, ausgelöst durch eine Schreckenssituation eines Fahrzeuglenkers, der gerade in dem Moment auf die Überholspur wechseln wollte, als er von einem mit hoher Geschwindigkeit ankommenden Fahrzeug überholt werden sollte. Offenbar unter Schockeinwirkung verriss der Lenker des ausscherenden Fahrzeugs so heftig das Steuer, dass er unkontrolliert quer über die Autobahn zuerst in die eine, dann in die andere Leitplanke schoss und damit zahlreiche nachfolgenden Fahrzeuge mit in die Situation verwickelte. Nicht so die Testfahrerin des Audi A7, die wie offenbar einige andere Glückspilze nahezu unbeschadet herauskam. Wie in seinen Briefen aus dem Widerstand 1944 von Dietrich Bonhoeffer geschrieben, fühlte sich die Testfahrerin „von guten Mächten wunderbar geborgen“, nachdem sie in einem technisch einwandfreien und darüber hinaus reich an wichtigen Fahrerassistenzsystemen ausgerüsteten A7 Sportback der neuesten Generation so glimpflich der unmittelbaren Gefahrensituation entkommen war. Aber eigentlich kein Zufall. Denn ein Fahrzeug, das einen bereits beim Anlassen des Motors mit den ersten Takten des Earth Songs von Michael Jackson empfängt, ist nicht nur Sympathieträger, sondern auch erster Botschafter für Achtsamkeit gegenüber Natur und Leben und damit Sicherheit im Straßenverkehr. Oder nicht?

Isabella Finsterwalder

Auf einen Blick

Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro 250 (340) kW (PS) S tronic Modelljahr 2021

Hubraum 2.995 cm3

Max Leistung 250 kW (340 PS) bei 5.000 – 6.400 Nm bei min-1

Höchstgeschwindigkeit 250 km/h

Beschleunigung 5,3 s (0 auf 100 km/h)

Verbrauch 7,2 – 6,8 l/100 km (kombiniert)*

CO2-Emissionen 163 – 154 g/km (kombiniert)*

Antrieb quattro-Antrieb

* Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz