Pedelecs, die Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung, werden bei jung und alt immer beliebter. Dank des E-Motors kommen selbst wenig trainierte oder Senior-Radler flott voran und können sich auch längere Radtouren mit Steigungen vornehmen. Voraussetzung ist immer, dass man selbst in die Pedale steigt; von allein tut sich elektrisch gar nichts. Immerhin wird das Gefährt dann aber bis zu 25 km/h schnell, dann erst regelt der E-Motor ab.Dass so manchem Zeitgenossen diese Tempobegrenzung als zu öde erscheint und er erst zufrieden ist, wenn ihm die Geschwindigkeit seines Radls den gewünschten Kick verleiht, war vorauszusehen. „Pedelec-Tuning“ heißt das Stichwort, das von der Prüforganisation Dekra allerdings als „Lotteriespiel mit der Sicherheit“ bezeichnet wird. Denn: „Schon ganz normale Pedelecs warten heutzutage mit veritablen Beschleunigungswerten auf“, warnt das Stuttgarter Unternehmen.
Tuning-Kits – große Risiken
Dennoch setzt manch ein Pedelec-Besitzer auf noch mehr Rückenwind und bedient sich dazu Tuning-Kits, die im Internet zu haben sind. „Viele machen sich aber nicht klar, welche Risiken sie mit dem Tuning eingehen”, klärt Dekras Unfallanalytiker und Pedelec-Experte David Freibott auf. Mit dieser Aussage stellt sich Freibott regelrecht gegen einen Trend, denn das verbotene Tuning hat Konjunktur. Allein die Polizei in Baden-Württemberg erwischte im vergangenen Jahr 145 Fahrer mit einem manipulierten Pedelec. Das waren knapp doppelt so viele wie 2022. Dabei geht man von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.In erster Linie sind es die Bremsen der Pedelecs, die den Belastungen durch eine deutlich höhere Geschwindigkeit mit der Zeit nicht standhalten. Das kann sogar bis zum Totalausfall des Systems führen. Denn zum Rasen sind die Pedelecs nicht konstruiert. Pedelecs, die Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung, werden bei jung und alt immer beliebter. Dank des E-Motors kommen selbst wenig trainierte oder Senior-Radler flott voran und können sich auch längere Radtouren mit Steigungen vornehmen. Voraussetzung ist immer, dass man selbst in die Pedale steigt; von allein tut sich elektrisch gar nichts. Immerhin wird das Gefährt dann aber bis zu 25 km/h schnell, dann erst regelt der E-Motor ab. Dass so manchem Zeitgenossen diese Tempobegrenzung als zu öde erscheint und er erst zufrieden ist, wenn ihm die Geschwindigkeit seines Radls den gewünschten Kick verleiht, warvorauszusehen. „Pedelec-Tuning“ heißt das Stichwort, das von der Prüforganisation Dekra allerdings als „Lotteriespiel mit der Sicherheit“ bezeichnet wird. Denn: „Schon ganz normale Pedelecs warten heutzutage mit veritablen Beschleunigungswerten auf“, warnt das Stuttgarter Unternehmen. Dennoch setzt manch ein Pedelec-Besitzer auf noch mehr Rückenwind und bedient sich dazu Tuning-Kits, die im Internet zu haben sind. „Viele machen sich aber nicht klar, welche Risiken sie mit dem Tuning eingehen”, klärt Dekras Unfallanalytiker und Pedelec-Experte David Freibott auf.Mit dieser Aussage stellt sich Freibott regelrecht gegen einen Trend, denn das verbotene Tuning hat Konjunktur. Allein die Polizei in Baden-Württemberg erwischte im vergangenen Jahr 145 Fahrer mit einem manipulierten Pedelec. Das waren knapp doppelt so viele wie 2022. Dabei geht man von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. In erster Linie sind es die Bremsen der Pedelecs, die den Belastungen durch eine deutlich höhere Geschwindigkeit mit der Zeit nicht standhalten. Das kann sogar bis zum Totalausfall des Systems führen. Denn zum Rasen sind die Pedelecs nicht konstruiert. ”Natürlich kann eine normale Pedelec-Scheibenbremse aus 40 oder 60 km/h abbremsen“, räumt Freibott ein, „aber sie kann es nicht dauerhaft”. Denn: Beim Bremsen wird die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt, die mit der Geschwindigkeit exponentiell ansteigt. Beim Bremsen aus 36 km/h muss bereits die doppelte Wärme abgeführt werden als beim Verzögern aus 25 km/h. Wird ein Bremssystem dabei einmal überhitzt, ist es bereits nachhaltig geschädigt; dann reduziert sich schleichend die Bremswirkung. Im schlimmsten Fall versagt eines Tages die gesamte Bremsanlage. Sofern man sie nicht reparieren lässt, droht Lebensgefahr.
Risiko frühzeitiger Materialermüdung
Doch das ist noch nicht alles. Durch das Pedelec-Tuning können auch der Rahmen des Gefährts und Anbauteile überlastet werden. Die verstärkten Vibrationen, die bei hohem Tempo auftreten, bedeuten unter Umständen, dass das Material vorzeitig ermüdet. Dann muss mit gefährlichen Brüchen etwa an Kettenstrebe, Lenker oder Sattelstütze gerechnet werden. Also sollten die elektrisch unterstützten Zweiräder nur so benutzt werden, wie vom Hersteller vorgesehen, lautet Freibotts dringender Rat an alle, die mit einem Pedelec-Tuning liebäugeln. Außerdem machen sich die wenigsten Tuner Gedanken über den Versicherungsschutz. Das Pedelec mit Tretunterstützung bis 25 km/h gilt trotz Motor rechtlich als Fahrrad, nicht als Kraftfahrzeug. Daher braucht man dafür keine eigene Haftpflichtversicherung. Schäden, die man damit anrichtet, deckt die private Haftpflichtversicherung ab, „sofern man sie abgeschlossen hat“, informiert die Dekra. Ein illegal getuntes Pedelec verfügt dagegen über gar keinen Versicherungsschutz. Der Fahrer haftet dann für verursachte Schäden aus eigener Tasche. Anders verhält es sich bei den sogenannten S-Pedelecs, die den Fahrer bis Tempo 45 unterstützen. Sie gelten als Kleinkrafträder, womit ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und der Führerschein AM verbunden sind. Außerdem muss der Fahrer eines S-Pedelecs einen Helm tragen, wozu die Nutzer normaler Pedelecs nicht verpflichtet sind.
Text: Beate M. Glaser, kraftfahrt-berichter.de
Foto: Pixabay, Pesakrompir