//Kurt Ahrens: Einer dieser verwegenen Kerle

Kurt Ahrens: Einer dieser verwegenen Kerle

Ein neues Buch über das Super-Talent Kurt Ahrens

Kurt Ahrens jun. war es, der den zunächst „unfahrbaren“ Porsche 917 so mitentwickelte, dass er damit 1969 in Zeltweg den ersten Sieg einfahren konnte. Er galt als „König der Südschleife“ und wäre 1968 beim Gaststart zum Großen Preis von Deutschland, dem berühmten Regenrennen, fast in die Punkte gefahren. Er wurde sensationell Zwölfter, obwohl er vorher noch nie in einem F1-Rennwagen gesessen hatte. Kurt Ahrens jun. galt als das Talent der 1960er Jahre, er wollte aber nie Profirennfahrer werden.

Eckhard Schimpf, ein Freund der Familie Ahrens, und bei Rallyes auch schon mal als Beifahrer aktiv, hat das Leben von Kurt Ahrens jun. in einem Buch zusammengefasst. Dekoriert mit einer Sammlung von Bildern aus der Rennfahrerzeit, aus der Familie und der Zeit danach. Es macht Spaß, das Buch zu lesen oder auch nur mal darin zu blättern.

Das „jun.“ unterscheidet ihn von seinem Vater Kurt Ahrens sen., der ebenfalls Rennfahrer war. Vater und Sohn kämpften immer wieder gegeneinander, wobei der Junior immer schneller war. Vater Ahrens war Schrotthändler, ein Metier, mit dem man in den Nachkriegsjahren beim Wiederaufbau gut verdiente. So förderte der Papa das Talent seines Sohnes und dieser durfte zur Gaudi der Zuschauer mit einem stromlinienförmigen „Kinderrennwagen“ als 10jähriger Runden auf den Rennstrecken drehen, bevor der Papa startete.

Disziplin war im Hause Ahrens angesagt. Sonntags Start bei Rennen und montags wieder im elterlichen Geschäft, das galt auch noch in der Zeit, als Kurt Ahrens jun. einen Porsche Werkswagen in Le Mans fuhr. Nach dem Rennen auf der französischen Sarthe-Rennstrecke ging es nachts wieder nach Braunschweig, wo die Familie wohnte, und am Montag wurde wieder gearbeitet.

Trotz seines Talents lehnte Kurt Ahrens jun. Profi-Rennverträge gegen Geld ab. 1972 dann der plötzliche Rückzug als Rennfahrer und jahrzehntelang der Rückzug aus der Motorsportszene. Das mag wohl auch daran gelegen haben, dass Motorsport in der damaligen Zeit sehr gefährlich war und auch seine Frau Reni ihn zum Aufhören drängte. Erst in den letzten Jahren erschien Kurt Ahrens jun. immer mal wieder bei historischen Rennveranstaltungen und war gern gesehener Gast.

Autor Eckhard Schimpf ist Journalist, Buchautor und Motorsportler. Bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2003 war er stellvertretender Chefredakteur der „Braunschweiger Zeitung“. Seither ist er als freier Autor tätig.

Klaus Ridder
Titelfoto: Eberhard Strähle

Einer dieser verwegenen Kerle: Kurt Ahrens
Gebundene Ausgabe mit 144 Seiten
ISBN-10 366 7125208
Verlag Delius Klasing
Preis 29,90 Euro