Im Onlineportal „The Pioneer“ sprach sich Grünen-Chef Robert Habeck für die umgehende Einführung eines Tempolimits auf bundesdeutschen Autobahnen aus, falls die Grünen an einer künftigen Bundesregierung beteiligt wären. Dafür brauche es nur eine Gesetzesände-rung, die eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde vorschreibt.
Das Thema Tempolimit ist seit Jahrzehnten ein politischer Zankapfel mit erbitterten Pro-und-Contra-Verfechtern auf beiden Seiten. Erstaunliche Wandlung dabei: Rund die Hälfte der im VdM Verband der Motorjournalisten engagierten Mitglieder können sich inzwischen ein Tempolimit auf Autobahnen vorstellen. Das ergab eine Umfrage, die der Verband im Juni unter seinen rund 420 Mitgliedern durchgeführt hat. Über Online wurden die Profis aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Auf die Frage nach der Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen antworteten 50 Prozent, dass sie es sich vor-stellen könnten, 48 Prozent lehnen es grundsätzlich ab, zwei Prozent ist es egal.
Tempo 150 wäre wohl akzeptabel
Falls es zu einem Tempolimit käme, so die weitere Frage, wären bei gut drei Prozent der Befragten Tempo 120 km/h akzeptabel, fast 33 Prozent plädieren für Tempo 130 km/h, 17 Prozent für 140 km/h und fast 50 Prozent für Tempo 150. Interessant ist die Auswertung der Tempogegner hinsichtlich einer dennoch möglichen Tempobeschränkung: hier stimmen immerhin fast 17 Prozent für ein Limit unter 150 km/h, gut 83 Prozent sind für 150.
An der Umfrage nahmen 100 Mitglieder des VdM teil. Das entspricht einer Quote von fast 24 Prozent. Angeregt wurde die Umfrage durch den Vorstoß des DVR (Deutscher Verkehrssi-cherheitsrat), der im Frühjahr für ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen plädiert hat. Der Vorschlag dieses für die Verkehrssicherheit in Deutschland wichtigsten Gremiums entfachte zahllose Kritiken seitens Bundes-Verkehrsministerium, Automobilin-dustrie und Autofahrerverbände. Ob und wann ein Tempolimit auf bundesdeutschen Auto-bahnen eingeführt wird, steht momentan noch nicht fest. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer lehnt die Diskussion darüber derzeit ab.
(bic/fps)
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