//René Rast gewinnt die  DTM 2019 

René Rast gewinnt die  DTM 2019 

Mit einer eindrucksvollen Leistung hat René Rast das ‚Deutsche Tourenwagen Masters‘ bei den beiden vorletzten Läufen am Nürburgring schon vorzeitig gewonnen, war punktetechnisch vor dem Finale in Hockenheim nicht mehr einzuholen und ist damit nach 2017 bereits zum zweiten Mal DTM-Champion geworden.
 
Die Bandbreite der insgesamt neun DTM-Veranstaltungen mit jeweils zwei Läufen pro Event, reichte in Hockenheim, dem Nürburgringring, dem Norisring in Nürnberg, dem Eurospeedway Lausitzring,  über die internationalen Strecken im belgischen Zolder, in Misano (Italien), Brands Hatch (GB) bis hin zur niederländischen Piste in Assen. 
 
Nach dem Abschied von Mercedes-Benz aus der DTM sprang das Aston Martin Team R-Motorsport von der AF Racing AG in die Bresche und sorgte so dafür, dass sich weiterhin drei Hersteller an der DTM beteiligten. Gleichzeitig wurden in dieser Saison auch Fahrzeuge mit 610 PS starken Turbomotoren nach dem neuen Reglement der DTM 7.0 zugelassen und läuteten damit die Turbo-Ära ein. Neu ins sportliche Regelwerk in der 2019er-Sasion wurde auch das ‚Drag Reduction System‘ DRS und die Funktion des ‚Push-To-Pass‘ übernommen. Mit dem verstellbaren Heckflügel kann der Pilot bei hoher Geschwindigkeit mehr Anpressdruck des Boliden generieren, während mit dem P-T-P-System kurzfristig 30 PS mehr Leistung abgerufen werden können. Auf diesen Mehrschub durfte pro Rennen zwölf Mal zurückgegriffen werden. 
 
Während sich die Ingolstädter Audi AG am Championat mit insgesamt acht Boliden und drei Teams eingeschrieben hatte, griffen die Bayern mit sechs BMW M4 DTM und AF Racing AG/ R-Motorsport mit vier Aston Martin Vantage DTM ins diesjährige Renngeschehen ein. 
 
Im Audi Sport Team Phoenix waren Loic Duval und Mike Rockenfeller am Lenkrad. Das Team des ehemaligen Formel-1-Piloten Keke Rosberg vertraten René Rast und Jamie Green, während Jonathan Aberdein und der Enkel der brasilianischen Rennlegende Emerson Fittipaldi, Pietro Fittipaldi für das Audi-Kundenteam WRT an den Start ging.
  
BMW vertraute seine sechs M4 DTM-Boliden Sheldon van der Linde, Joel Eriksson und Philipp Eng im BMW Team RBM von Bart Mampaey an. Timo Glock, Bruno Spengler und Marco Wittmann traten für das BMW Team RMG von Stefan Reinhold das Gaspedal nieder.
 
Aston Martin und das von Dr. Florian Kamelger als Teamchef  betreute Team R-Motorsport/AF Racing AG in der Schweiz, baute auf die Fahrer Paul di Resta, Jake Dennis, Daniel Juncadella sowie dem österreichischen Adelsmann Ferdinand von Habsburg. Dieses Rennfahrer-Quartett sollte den Aston Martin Vantage DTM zu den nötigen Erfolgen verhelfen.
 
Der Startschuss zur neuen DTM 2019 fiel in Hockenheim. Regen und Kälte trugen nicht zur besten Stimmung unter den Fans bei. BMW siegte mit Marco Wittmann vor Mike Rockenfeller und Robin Frijns. Ein Dreifachsieg durch Rast, Müller und Frijns folgte im Sonntagsrennen.
 
In Zolder gewann am Samstag mit Philipp Eng und Joel Eriksson erneut ein BMW vor dem ersten Audi mit Nico Müller. Am Sonntag schlug erneut René Rast zu und siegte vor Philipp Eng und seinem Audi-Stallgefährten Jamie Green, während Jake Dennis für Aston Martin die ersten Punkte holte.
 
Im italienischen Misano erklomm Marco Wittmann am Samstag als Erster das Podium und wurde von René Rast als Zweitem und Loic Duval flankiert. Motorad GP-Star Andrea Dovizioso beeindruckte bei seinem DTM-Debüt mit Platz zwölf und spektakulären Zweikämpfen. Der Doppelsieg Audis wurde u. U. durch einen Safetycar-Einsatz befördert, den der BMW Pilot Eriksson mit seinem mit einem Defekt abgestellten M4 DTM auslöste und von dem sein Markenkollege Marco Wittmann, der als Letzter im Feld gestartet war, sehr profitierte. Am Sonntag siegte Nico Müller vor dem BMW-Piloten Philipp Eng und René Rast’s Audi.
 
Am Norisring in Nürnberg, der gerne auch als ‚das fränkische Monaco‘ bezeichnet wird, landeten René Rast, der am Start buchstäblich stehen blieb und dabei auf den letzten Platz zurückfiel, dank einer Safetycar-Phase und einem frühen Reifenwechsel noch nach vorne gelangte und Nico Müller vor dem BMW M4 DTM mit Joel Eriksson einen Doppelsieg. Daniel Juncadella erntete für die britischen Astons noch den sechsten Platz und ließ eine Aufwärtstendenz der Nobelmarke erkennen. Am Sonntag hatte der Kanadier Bruno Spengler (BMW M4 DTM) am meisten Fortune und gewann unter den fachkundigen Augen des Prinzen Albert von Monaco das Rennen am Dutzendteich vor Jamie Green und Mike Rockenfeller (beide Audi S5 DTM). Daniel Juncadella sicherte für Aston Martin noch einen Punkt in der Tabelle.
 
Die niederländische Motorradstrecke in Assen taugte durchaus auch für ein DTM-Rennwochenende. Marco Wittmann holte sich am Samstag den Sieg vor Müller und Rast. Starker Regen machte das erste DTM-Rennen in der „Cathedral of Speed“ vor allem in der Anfangsphase zu einer tückischen Angelegenheit. „Wir hatten an vielen Stellen Aquaplaning. Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten“, meinte der Eidgenosse Nico Müller, der sich in den ersten zehn Runden vom sechsten Startplatz auf Position drei nach vorn kämpfte. „Dabei habe ich etwas zu viel Zeit auf die Führenden verloren.“
 
Im englischen Brands Hatch, kam die Dominanz der Audis sehr stark zum Tragen. Vermutlich wurde ab diesen beiden Läufen René Rast, der am Samstag Zweiter wurde und sich die Pole sowie den Rennsieg im vom Veranstalter im Vorfeld propagierten ‚Super Sunday‘ holte, schon insgeheim und Audi-intern zum DTM-Favoriten ernannt. 
 
In der Lausitz musste Titelaspirant René Rast im ersten Rennen einen herben Rückschlag einstecken, als der Vierzylinder-Turbomotor seines Rennboliden die Gasannahme mehrmals heftig verweigerte und im Anschluss daran überdies noch mit einer defekten Servolenkung strandete. Am Sonntag wurde das 500. DTM-Rennen ausgetragen, in dem Audi zusammen mit dem Sieger René Rast einen fünffachen Erfolg feiern durfte. 
 
Das Unwort „Stallregie“ geisterte immer wieder durch das Fahrerlager, die einschlägigen Medien und Fachzeitschriften. Hierbei wurden hauptsächlich die DTM-Läufe in Brands Hatch, sowie in der Folge am Eurospeedway Lausitzring, zum Bild einer Art der Unfairness dem Zuschauer gegenüber hochstilisiert, als der eine oder andere Audi-Fahrer den Meisterschaftsfavoriten in teambildender Manier passieren ließ. Im Umkehrschluss hätten die anderen Hersteller – nicht vergessen darf man dabei den jahrelangen DTM-Mitstreiter Mercedes-Benz – um des Erfolgs Willen, ebenso gehandelt.  
 
Am Nürburgring, der vorletzten Station in dieser Saison, brachte es Rast auf eine Punktlandung. Zum siebten Mal in diesem Jahr holte Rast die drei Zusatzpunkte für die Pole-Position. Damit hat der Wahl-Bregenzer in der Saison alleine in dieser Saison im Qualifying 30 Punkte gesammelt und ist mit seinem Sieg im Samstagsrennen, in dem sich Nico Müller einen fatalen Frühstart leistete und auf dem 15. Rang ins Ziel kam, seinem zweiten DTM-Titel einen Riesenschritt näher gekommen. „Das war ein perfekter Tag“, meinte der quirlige René Rast nach seinem sechsten Saisonsieg und dem insgesamt 16. Triumph seiner DTM-Karriere.  Dem 33-jährigen Audi-Piloten René Rast genügten beim vorletzten DTM-Treffen in der Eifel am Nürburgring der Sieg am Samstag, sowie der dritte Platz im Sonntagsrennen zum vorzeitigen Gewinn der DTM-Meisterschaft. Seit mehreren Rennen zeichnete es sich gravierend ab, dass Nico Müller vom Audi Team Abt Sportsline als härtester Widersacher von René Rast einzustufen war. Nur wenige Wertungspunkte trennten ihn vom Führenden, der als einziger DTM-Fahrer in den ersten zwölf Läufen stets Punkte sammeln konnte.
 
So konnte René Rast als der neue Champion beim Finale äußerst locker in die beiden Rennen gehen. Er siegte im ersten Lauf am Samstag und wurde Dritter im Regenrennen am Sonntag. 
 
Den Audi RS 5 DTM, der in dieser Saison das Nonplusultra darstellte,  galt es zu schlagen. Sechs Mal kreuzte der Rosberg-Pilot René Rast die Ziellinie. Nico Müller dagegen nur zwei Mal. Marco Wittmann, René Rast‘s härtester Widersacher aus dem BMW-Lager, verbuchte in diesem Zeitraum drei DTM-Laufsiege. Dr. Florian Kamelger von Aston Martin meinte hinsichtlich der DTM-Teinahme: „Unser Saisonfazit ist im Großen und Ganzen positiv: Wir haben in unserer Debütsaison mit dem vollen Einsatz aller im Team Ausrufezeichen setzen können und uns sicher achtbar geschlagen und dabei bis auf zwei Rennwochenenden punkten können.“
 
Das DTM-Finale in Hockenheim fand mit der Beteiligung von GT-Rennautos von Lexus, Nissan und Honda, die in der der japanischen Super GT-Serie teilnehmen, statt. Prominentester Starter war Jenson Button, der Formel-Eins-Weltmeister von 2009. Im Gegenzug starten beim japanischen ‚Fuji Dream Race‘ am 21. – 24. November mehrere DTM-Fahrer mit ihren entsprechenden Boliden. 
 
Text & Fotos: Eberhard Strähle
 
 
DTM-Fahrerwertung – Endstand:
 
1. René Rast Audi RS5 DTM 322 Punkte
2. Nico Müller Audi RS5 DTM 250 Punkte
3. Marco Wittmann BMW M4 DTM 202 Punkte
4. Mike Rockenfeller Audi RS5 DTM 182 Punkte
5. Robin Frijns Audi RS5 DTM 157 Punkte
6. Philipp Eng BMW M4 DTM 144 Punkte
7. Loic Duval Audi RS5 DTM 134 Punkte
8. Jamie Green Audi RS6 DTM 115 Punkte
 
DTM-Teamwertung – Endstand:
 
1. Audi Sport Team Rosberg 447 Punkte
2. Audi Sport Team Abt Sportsline 407 Punkte
3. Audi Sport Team Phoenix 316 Punkte
4. BMW Team RMG 308 Punkte
5. BMW Team RMR 202 Punkte
6. BMW Team RBM 103 Punkte 
7. WRT  Team Audi Sport  79 Punkte
8. Aston Martin R-Motorsport  38 Punkte
 
DTM-Markenwertung – Endstand:
 
1. Audi          1132 Punkte
2. BMW  550 Punkte
3. Aston Martin    49 Punkte