//Spargel, der im Orbit kreist

Spargel, der im Orbit kreist

VdM und Skoda zum 21. Mal ökologisch korrekt auf dem Feld – regional

Wenn das kein Beispiel für – ökonomisches – Wachstum ist: Bis vor zwei Jahrzehnten noch hatte so gut wie keiner in China von Spargel gehört. Heute werden im Reich der Mitte 7,8 Millionen Tonnen im Jahr geerntet. Peru, größter Exporteur der Welt, schafft gerade einmal fünf Prozent dieser Menge, und Deutschland meldete rund 130.000 Tonnen – oder zum China-Vergleich hier in Millionen Tonnen ausgedrückt: ganze Nullkommadreizehn. Beteiligt an der Ernte 2018 war auch der Regionalkreis Rhein-Main des VdM, unterstützt vom Kollegium des MPC. Und 2019 hielt jetzt selbst strömender Regen die mittlerweile routinierten „Erntehelfer“ nicht davon ab, auf den Feldern von Bauer Lipp erneut nach Herzenslust zu stechen.

Vor der Praxis steht die Theorie, Foto Uebel
Verteilstation, Foto Uebel

 

 

 

 

 

Man kann das bei dieser Gelegenheit einmal sagen: wieder ökologisch korrekt, denn aus regionalem Anbau. Es ist mehr als eine Floskel, weil in Exportländern wie Spanien die exzessive Bewässerung zu einem kontinuierlichem Abfall des Grundwasserpegels und dem Bohren zahlreicher tiefer Brunnenlöcher führt, in die auch Kleinkinder passen. Im südhessischen Weiterstadt bei Bauer Lipp erntet ein guter Spargelstecher 16 Kilogramm in der Stunde, der Durchschnitt bewegt sich immer noch um 13 Kilogramm. Selbst auf diesen Wert kamen die Amateur-Erntehelfer von der Presse, die der Einladung von Skoda und Regionalkreisleiterin Eva Uebel gefolgt waren, nicht ganz. Vielleicht war es dem Wetter geschuldet, außerdem bremsen niedrige Maitemperaturen das Wachstum. Die Pressekollegen der Skoda Auto Deutschland GmbH – zuletzt repräsentiert von Sprecher Ulrich Bethscheider-Kieser und Carmen Barabas – sind seit 1999 und damit von Anbeginn an Partner für den frühsommerlichen Treff des VdM, zu dem vor einigen Jahren auch die Freunde des MPC-Kreises Mitte stießen.

Begrüßung durch den VdM-Vorsitzenden Werner Bicker, Foto Uebel
… und schließlich gab es Spargel satt, Foto Uebel

 

 

 

 

 

 

Zu keiner Zeit des Jahres essen die Leute hierzulande so viel Gemüse wie in der Spargelsaison. Drei Pfund vertilgt der statistische Einwohner in Deutschland, meist klassisch mit Sauce Hollandaise, Kartoffeln und Schinken. Vielleicht kann man von den Chinesen auch einige Rezepte lernen. Wer probieren will: Lokale in Caoxian, der „Heimat des Spargels“, fünf Bahnstunden südlich von Peking, servieren etwa rohen Spargel mit Sojamus, gebratenen in Essig und Knoblauch, gedünsteten mit Ei und Chili, grünen mit Shrimps und Teigtaschen mit Spargelfüllung. Frisch vom Feld und geschält kann man Spargel im Übrigen – wie grünen ohnehin – tatsächlich gut roh essen: knackig und schmackhaft. Gesund sowieso, ein Aspekt der in China am höchsten eingeschätzt wird. Der promovierte Spargelforscher Chen Guangyu und seine Frau pressen in der Saison täglich drei Kilogramm des Gemüses aus und trinken den Saft. Kürzlich hat Chen via Chinas Weltraumbehörde schon Spargelsamen ins All geschickt, um herauszufinden, wie sich die erhöhte Strahlung auf das Erbgut auswirkt. Die Geschichte dieses besonderen Vertreters der Vegetabilien scheint noch lange nicht zu Ende zu sein.

Erich Kupfer