In Meuspath am Nürburgring, nur getrennt durch die Bundesstraße 258 vom Stre-ckenabschnitt „Döttinger Höhe“, der legendären Nordschleife, sind die Top-Teams der DTM und von zahlreichen Langstreckenmeisterschaften zu Hause. Namen wie Manthey-Racing, Getspeed, Aston-Martin, Black Falcon, Phoenix Racing oder auch capricorn, die den Nürburgring gekauft hatten, sind hier vertreten. Ein Besuch bei Phoenix-Racing anlässlich des 20jährigen Firmenjubiläums.
Ernst Moser, ein Schwabe und ehemals Chefmechaniker bei AMG Mercedes, gründete 1999 den Rennstall Phoenix. Er hatte sich zwei Rennwagen in Australien gekauft und begann damit eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Zunächst waren es Rennwagen der Firma Opel und schon im ersten Jahr gab es mit Michael Bartels (der damals mit Tennis-star Steffi Graf liiert war) einen Sieg beim legendären Rennen auf dem Stadtkurs der por-tugiesischen Kolonie Macau (heute China). Ein Modell des Rennwagens nimmt Firmen-gründer Ernst Moser gerne mal „auf den Arm“, auf den Sieg ist er heute noch stolz.
Mit einem Opel Astra siegte das Team 2003 beim 24h-Rennen, u.a. mit dem heutigen AvD-Sportpräsident Volker Stryzek am Steuer. Es folgten weitere Siege beim Langstre-ckenklassiker auf der Nordschleife. In der DTM war Phoenix-Racing seit 2000 dabei und gewann mit den Fahrern Martin Tomczyk und Mike Rockenfeller zweimal den Titel (2011, 2013).
Ernst Moser ist heute geschäftsführender Gesellschafter und praktisch Alleininhaber des Phoenix-Rennstall. Der Firmensitz befindet sich in einem großen Gebäude im Gewerbe-gebiet Meuspath, nicht weit von Start und Ziel des Nürburgrings, in der Gottlieb-Daimler-Straße. Das Gebäude ist funktionell geplant, die Büroräume sind lichtoffen und gewäh-ren einen offenen Blick in die Montagehalle. Dort stehen die Rennwagen, die in der Wo-che nach dem Rennen auf den nächsten Einsatz vorbereitet werden. Draußen parken die riesigen Transporter und warten auf den nächsten Einsatz. Zum Fahrerlager des Nürburgrings sind es nur etwas mehr als zwei Kilometer. Die Rennwagen selbst fahren mit Sondergenehmigung auch schon mal auf der B258 zum Einsatz – das spart Zeit und Mühe.
Bei meinem Besuch stehen drei Rennwagen in der Halle, 1 AUDI R8 LMS GT3, der beim ersten VLN-Lauf 2019 am Start waren und ein AUDI R8 LMS, GT4, der aufgrund eines Unfalls beim Training in Monza neu aufgebaut werden musste. Es sind nur die Träger des Motors und das Cockpit zu erkennen.
DTM mit Mike Rockenfeller und Loic Duval
Für den Einsatz der beiden DTM-Rennwagen ist VdM-Kollege Dirk Theimann zuständig. 2019 werden es 9 (18) Rennen sein, davon vier Einsätze im Ausland (Assen, Zolder, Mi-sano, Brands Hatch). Zurzeit finden Testfahrten in Barcelona statt. Vom 15. bis 18. April erfolgt eine Vorstellung der Fahrer und Teams am Lausitzring. Mike Rockenfeller, einer der DTM-Fahrer des Teams, ist von den neuen DTM-Rennwagen begeistert, etwa 100 PS mehr Leistung haben sie und damit etwa 600 PS. Der Sound der „neuen Rennwa-gen“ ist auch „atemberaubend“, die Fans werden sich freuen. Mercedes ist aus der DTM ausgeschieden, dafür kommt Aston Martin.
Neben der DTM starten Phoenix-Rennwagen bei den VLN-Läufen auf der Nordschleife des Nürburgrings, bei den 24h-Rennen in Spa und auf dem Nürburgring sowie mit ganz jungen Fahrern in der Blancpain GT-Serie. Also, volles Programm für das Jubiläumsjahr 2019 bis hinein in den Oktober (dann fällt am Nürburgring schon mal der erste Schnee).
20jähriges Jubiläum
Zum 20jährigen Jubiläum von Phoenix-Racing sind zahlreiche Gäste aus der Motor-sportszene erschienen, darunter auch Oliver Ermert, der für den bekannten Bonner Ge-neralanzeiger berichtet. Vertreten sind auch beide DTM-Fahrer Loic Duval und Mike Ro-ckenfeller. Dabei ist auch Frank Stippler, Nordschleifenspezialist und AUDI-Werks- und Versuchsfahrer und die ganz jungen Nachwuchsfahrer, Kim Luis Schramm aus Thürin-gen, der Schotte Finlay Hutchison und der Spanier Ivan Pareras, die in der Blancpain GT-Serie ihre internationalen Erfahrungen machen sollen. Ernst Moser stellt das Pro-gramm für 2019 vor, Mike Rockefeller gibt den Journalisten Antwort und Dirk Theimann präsentiert kurz die DTM-Aktivitäten.
Und noch ein Hinweis für die VdM-Kolleginnen und -Kollegen: Im Oktober 2019 ist ein Besuch des Phoenix-Teams mit dem Regionalkreis West vorgesehen.
Klaus Ridder