Rügen ist immer eine Reise wert. So auch für mich im Spätsommer dieses Jahres. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken auf der größten deutschen Insel. Obwohl sie eigentlich aus vielen kleinen Inseln besteht, die im Laufe der Jahrhunderte unter anderem mit Sandstränden verbunden wurden, macht sie doch den Eindruck einer riesigen Masse. Es wird Meeresstrand oder Boddenlandschaft je nach Vorliebe geboten. Hinzu kommen zur herbstlichen Jahreszeit noch die Schwärme von Zugvögeln, seien es Gänse oder Kraniche.
Außerdem gibt es jede Menge Naturschönheiten wie die Kreidefelsen oder der Nationalpark Jasmund. Doch ich wollte auch ein wenig Technik erleben und dachte zum Beispiel an die Schmalspurbahn.
Eisenbahn- und Technik-Museum in Prora
Aber weit gefehlt. Es gibt mehr. Ich ließ mich schon zu Beginn überraschen von diversen Angeboten einen „Trabbi“ zu mieten und für Erkundungen zu nutzen. Aber das wurde noch übertroffen von der Entdeckung des Eisenbahn- und Technik-Museums in Prora.
Hier kommen nicht nur Autos wie Wartburg, Trabant, IFA und Barkas zu Ehren, sondern auch Wolga aus Russland und ein paar Raritäten aus aller Herren Länder. Auch diverse Feuerwehrfahrzeuge geben sich ein Stelldichein.
Allerdings werden die durch die „Ungetüme“ der Schiene in den Schatten gestellt. Es sind nicht nur die kleineren Lokomotiven aus dem Industriebereich oder zum Rangieren, die die Aufmerksamkeit der Besucher erobern. Es sind die großen und schweren Güterzuglokomotiven wie eine Serie „50“, Serie „52“ oder die Elektrolok Serie E18, die den Betrachter klein erscheinen lassen. Die derzeitige Sammlung umfasst auch Raritäten wie die windschnittige Schnellzuglokomotive 03 von Borsig, die wieder restauriert ein Hingucker ist. Dies trifft auch auf die riesige russische Lok zu, die gleich am Eingang alle Blicke fängt und das nicht nur wegen der Abbildung von Stalin und Lenin im „Roten Stern“. Da gibt es noch die Diesellok V200. Ein Serientyp, der bis Mitte der 80er Jahre im Einsatz war und eine spezielle große Dampflok mit Schneefräse in der Front.
Verabschiedet wird man vom bekannten roten Schienenbus, den alle kennen müssten.
Nicht nur am Ausgang werde ich das Gefühl nicht los, dass ich wiederkommen muss. Denn überall ist ein Duft von Ausbau und Erweiterung zu spüren.
Info:
Eisenbahn- und Technik-Museum
Mukraner Straße / 18609 Binz / OT Prora Tel. 038393 – 2366
Im Winterhalbjahr geschlossen, ab Ostern wieder geöffnet
von 10:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt für Erwachsene € 10 / Kinder € 5
Text und Fotos: Joachim General