//Hallo wach, Lkw-Fahrer!

Hallo wach, Lkw-Fahrer!

Müdigkeit am Steuer kann jeden treffen. Lkw-Fahrer stellen jedoch eine besondere Risikogruppe dar: Sie sitzen lange hinter dem Lenkrad, legen häufig monotone Strecken zurück, haben oft unregelmäßige Schlafzeiten und sind teils auch mitten in der Nacht unterwegs. Eine persönliche Befragung (2017) von über 350 Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer im Auftrag des Deutsche Verkehrssicherheitsrates DVR und der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin DGSM zeigt: Fast jeder Dritte wünscht sich von seinem Arbeitgeber durch die Routenplanung und Rampenvorgaben, weniger unter Druck gesetzt zu werden (36 Prozent). Lkw-Fahrer können die Routenplanung von den Transportunternehmen und die Rampenvorgaben vom Verlader oft nicht einhalten, wegen beispielweise Staus durch Baustellen oder Unfälle. Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Fast jeder Dritte wünscht sich von seinem Arbeitgeber, auch außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten eine Pause machen zu dürfen, wenn er akut müde ist (34 Prozent).

Akute Müdigkeit lässt sich nicht kompensieren

75 Prozent der Befragten machen bereits eine Pause, wenn sie müde sind. Trotzdem unterschätzen viele die Gefahr von Müdigkeit hinter dem Steuer: 85 Prozent der Befragten glauben, den Einschlafzeitpunkt am Steuer vorhersehen zu können. Doch weder durch Erfahrung noch durch Willenskraft lässt sich akute Müdigkeit beim Fahren kompensieren. „Nehmen Sie Müdigkeit nicht auf die leichte Schulter, zu Ihrem eigenen Schutz und dem anderer Verkehrsteilnehmender“, warnt Anna-Sophie Börries, Projektleiterin der Kampagne beim DVR.

Ausreichend Schlaf ist besonders wichtig

Lkw-Fahrer sollten insbesondere vor längeren Touren versuchen, genügend zu schlafen. „Ausreichend Schlaf ist das A und O und wichtig für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr“, erklärt Dr. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der DGSM. Lkw-Fahrer dürfen laut der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten maximal neun Stunden täglich fahren und müssen spätestens nach viereinhalb Stunden ruhen. Wer diese Pause richtig nutzt, kann die Wahrscheinlichkeit am Steuer müde zu werden reduzieren: Für eine erholsame Pause sollten sie entweder durch Bewegung den Kreislauf auf Trab bringen oder durch einen Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten wieder neue Leistungsfähigkeit schöpfen. „Stellen Sie sich dazu einen Wecker, lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und kommen Sie langsam zur Ruhe“, rät Börries. Wer möchte, kann vor dem Kurzschlaf noch einen Kaffee trinken. Das darin enthaltene Koffein wirkt erst nach 30 Minuten, hindert daher nicht beim Einschlafen, erleichtert aber das Wachwerden und verstärkt so den Erfrischungseffekt. (DVR/bic)