Präsident Kay Nehm eröffnete seinen letzten Deutschen Verkehrsgerichtstag in der Kaiserpfalz in Goslar, der in diesem Jahr vom 24. bis 26 Januar stattfand. In 2019 kandidiert er nicht mehr und verabschiedete sich schon von den Teilnehmern und Gästekreis bei dieser Eröffnung.
In seiner Rede ließ er kein wichtiges Thema aus. Die Dieselproblematik brachte er in Bezug zur Elektromobilität und wies mit einigen Argumenten darauf hin, dass wir den Diesel sicher noch brauchen und später vermissen werden. Natürlich nahm das Automatisierte Fahren einen großen Raum ein, denn als Mitglied der Ethikkommission hat er tiefe Einblicke in die Problematik dazu.
Auch kamen die aktuelle Diskussion um den Austragungsort des Verkehrsgerichtstags und der mögliche Umzug nach Leipzig hoch, ohne es direkt anzusprechen. Denn bei der Erwähnung der Tradition in Goslar brandete spontan lauter Beifall auf. Er wertete dies als Abstimmung pro Goslar.
Dr. Junk, der Oberbürgermeister trug seine Gedanken zur Entwicklung von Goslar vor, die er ja „eigentlich“ nicht ausbreiten wollte und wies in einer sehr emotionalen Rede darauf hin, was es bedeutet Tradition zu bewahren oder „Heimat“ zu verlieren. Er scheute dabei nicht Vergleiche mit der Partei der CSU anzustellen, der er ja lange angehörte.
Ob er damit den Anstoß gab doch in Goslar zu bleiben, wird die Zukunft bringen. Niedersachsen will jedoch Goslar unterstützen, attraktiver zu werden. So die neue niedersächsische Justizministerin, Frau Barbara Havliza.
Zum Abschluss der Eröffnungsfeier hielt Prof. Dr. Kagermann den Festvortrag über „Autonome Systeme und behandelte auch die Schnittstelle Mensch Maschine sowie Künstliche Intelligenz.
Wie jedes Jahr befassten sich am Nachmittag beginnend acht Arbeitsgruppen mit Themen wie Privates Inkasso nach Verstößen im Ausland, Automatisiertes Fahren zivilrechtlich, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, mehr Wohnsitzgerichtstände in der Zivilprozessordnung, Cannabiskonsum und Fahreignung, Sanktionen bei Verkehrsverstößen, bessere Behandlung von Ansprüchen Schwerstverletzter sowie die Digitalisierung in der Schifffahrt der Zukunft.
Joachim General