/Kurt Bodewig erhält den Goldenen VdM-Dieselring

Kurt Bodewig erhält den Goldenen VdM-Dieselring

Der Verband der Motorjournalisten ehrt mit dem Dieselring sowohl Kurt Bodewigs persönliches Engagement als auch die herausragenden Leistungen der Deutschen Verkehrswacht und ihrer über 70.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für die Verkehrssicherheit.

Kurt Bodewig erhielt den Original-Dieselring am 29. April bei einem Festakt im Stuttgarter Porsche-Museum aus der Hand von Prof. Dipl. Ing. Dietmar Otte, Leiter der Unfallforschung Medizinische Hochschule Hannover, dem der Ring 2010 verliehen wurde. Der Goldene VdM-Dieselring wird seit 1955 alljährlich an herausragende Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Verkehrssicherheit verdient gemacht haben. Der Ring, in dem ein Splitter des ersten Versuchsmotors von Rudolf Diesel aus dem Jahre 1893 eingearbeitet ist, symbolisiert die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, der sich die VdM-Mitglieder verpflichtet fühlen.

Der diesjährige Preisträger, Kurt Bodewig, hatte sich bereits als Parlamentarischer Staatssekretär ab 2000 und dann als Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sehr engagiert für die Verbesserung der Verkehrssicherheit eingesetzt. Ein Meilenstein war beispielsweise der „Verkehrsbericht 2000“, den Bodewig auf den Weg gebracht hat. Darin wurde das Konzept einer integrierten Verkehrspolitik als Grundlage für eine mobile Zukunft beschrieben, basierend auf einem modernen und gut ausgebauten Verkehrssystem, das den Kriterien und Erfordernissen der Nachhaltigkeit und Sicherheit gerecht wird.

Für die Verkehrssicherheitspolitik entscheidend war das erste integrierte „Verkehrssicherheitsprogramm 2001“, das über eine Dekade Handlungsmaßstab für die Verkehrssicherheitsarbeit der Bundesregierung und der Länder war. Entstanden in breitem Dialog mit den Bundesländern, dem DVR und der DVW und den wichtigsten Akteuren der Verkehrssicherheit in Deutschland, hatte das Programm zum Ziel, Menschenleben durch Unfallvermeidung zu schützen, Unfallfolgen zu lindern und volkswirtschaftlichen Schaden als Folge von Straßenverkehrsunfällen nachhaltig zu vermindern. Dabei standen folgende Prioritäten im Vordergrund:

das Verkehrsklima in Deutschland verbessern,
schwächere Verkehrsteilnehmer schützen,
die Unfallrisiken jüngerer Fahrer reduzieren,
das Gefahrenpotenzial schwerer Nutzfahrzeuge vermindern,
die Verkehrssicherheit auf Landstraßen erhöhen.

Eine weitere Maßnahme in seiner Amtszeit als Bundesminister war der erste nationale Radverkehrsplan 2002 – 2012. Er ging von der Annahme aus, dass das Fahrrad in Zukunft als ein umwelt- und sozialverträgliches, sicheres, gesundheitsförderndes Fahrzeug an Bedeutung zunehmen wird. Der Radverkehrsplan hatte daher zum Ziel, im Rahmen einer integrierten Verkehrspolitik die Chancen des Radverkehrs aufzuzeigen und das Entwicklungspotenzial gezielt zu nutzen. Auch heute noch wird unter der Regie des Bundesverkehrsministeriums der Nationale Radverkehrsplan umgesetzt und fortgeschrieben. Jährlich gibt es den „Nationalen Radverkehrskongress“ – dieses Jahr Ende Mai in Nürnberg.

Seit 2007 ist Kurt Bodewig Präsident der Deutschen Verkehrswacht. „Die Pflege eines vermittelnden und zukunftsgerichteten Dialogs über alle Ebenen und die Einbeziehung aller Entscheidungsträger zeichnet seinen Führungsstil auch als Präsident der DVW aus. Strategie und Zielgerichtetheit, Altbewährtes mit Neuem verbinden sind seine Stärken“, schreibt DVW-Pressesprecherin Hannelore Herlan über ihren Chef.

Zunächst stand ein Umzug auf dem Programm: 2008 zog die Geschäftsstelle des DVW von Bonn nach Berlin. Damit war unter Bodewigs Leitung eine Neuaufstellung des Verbandes möglich, gleichzeitig wurden die Kontakte zu den politischen Entscheidungsträgern erleichtert. Außerdem trieb der rührige Präsident die Europäisierung der Verbandsarbeit voran. In Brüssel führte Bodewig Gespräche beispielsweise zur Verordnung über Fahrerassistenzsysteme in Nutzfahrzeugen und zur grenzüberschreitenden Verkehrssicherheitsarbeit. Letzteres ist inzwischen auch praktisch umgesetzt: Mit Verkehrssicherheitsorganisationen aus Griechenland und weiteren europäischen Ländern läuft seit 2010 das europäische Projekt „AVENUE für Verkehrssicherheit“. „Es zielt darauf ab, mit Aktionen und Aufklärung die Achtsamkeit von Verkehrsteilnehmern zu erhöhen, sie zu sensibilisieren für Gefahren und ihr Wissen darüber zu erhöhen, wie man Verkehrsunfälle vermeiden kann“, heißt es in einer Projektbeschreibung. Kurt Bodewig ist Mitglied des AVENUE Management Committees. Neben seiner Arbeit als Präsident der Deutschen Verkehrswacht ist Kurt Bodewig auch Vizepräsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Er ist damit Garant für die enge Zusammenarbeit dieser beiden wichtigsten deutschen Verkehrssicherheits-Organisationen.

Die Deutsche Verkehrswacht – die älteste und größte Bürgerinitiative in Deutschland Seit Gründung der Deutschen Verkehrswacht 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen – heute mit mehr als 70.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jedes Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Es gibt spezielle Programme für Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, für Radfahren und für junge Fahrer. Mit über 650 örtlichen Verkehrswachten werden in Deutschland flächendeckend Initiativen der Verkehrssicherheit realisiert. Als Markenzeichen der DVW sind vor allem die Schülerlotsen und Bushelfer bekannt: Über 50.000 Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern beteiligen sich Winter wie Sommer, bei Regen und Schnee, an dieser wichtigen Aufgabe zum Schutz jüngerer Schüler.