Am gewohnten zweiten Mittwoch im Monat traf sich der VdM-Südwest zu seinem traditionellen Stammtisch. Corona-konform fand dieser natürlich digital statt. Als Gastreferent war Dr. Martin Endlein, Leiter Unternehmenskommunikation der DAT geladen, der den DAT-Report 2021 erläuterte.
Die Deutsche Automobil-Treuhandgesellschaft (DAT) entstand vor 90 Jahren als Reaktion der Automobilbranche auf die Wirtschaftskrise Ende der 20-er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Sie sollte der Automobilbranche Informationen liefern, mit der sie sich gegen die Probleme wehren und sachgerechte Entscheidungen treffen konnte.
Die DAT geht Fragen nach, wie beispielsweise:
• Wie verhalten sich die Kunden zum Auto?
• Wie könnte sich der Absatz entwickeln?
• Welche wirtschaftliche Reaktion wäre angemessen?
Wie wichtig das Auto für den Kunden ist, zeigte sich deutlich in der Corona-Pandemie.
Die Umstellung auf Home-Office führte zu einer sinkenden Jahreskilometerleistung pro Auto. Trotzdem schätzten die Menschen ihr Auto als Cocoon in einer feindlichen Umwelt.
Sehr viele Menschen nutzten das Auto, sehr wenige den Öffentlichen Personennahverkehr.
Hier wirkt der „Nest“-Effekt. Sobald die Autotür geschlossen wird, ist man zuhause. Die Luft wird gefiltert und nur vertrauenswürdige Personen werden ins Auto gelassen. Man kann im öffentlichen Raum am Leben teilnehmen, ohne sich in Gefahr zu begeben.
Die Pandemie veränderte auch die Urlaubsgestaltung
Fuhren 2019 nur 15 Prozent der Bevölkerung nicht in Urlaub, waren es während der Pandemie 39 Prozent. Die Nutzung des Autos als Urlaubsgefährt stieg von 27 Prozent auf 42 Prozent – insbesondere wurden viele Wohnmobile eingesetzt. Während 2019 die Hälfte der Urlauber das Flugzeug nahmen, waren es 2020 nur noch 16 Prozent.
Daneben stiegen auch die Ausgaben für das Auto: Die Nutzer zahlten sowohl für Gebrauchte als auch für Neuwagen mehr Geld, letztlich natürlich, weil die Neuwagen besser ausgestattet wurden.
Für 68 Prozent der Käufer waren Probefahren sehr wichtig zur Informationsbeschaffung. Besonders stark war hierbei der Handel, über den im Jahr 2020 die meisten Autos verkauft wurden. Zwar nutzten 99 Prozent der Kaufinteressenten Onlinemedien, trotzdem können sich 59 Prozent nicht vorstellen, ihren Neuwagen online zu kaufen. Von allen privaten Neuwagenkäufern kauften tatsächlich nur zehn Prozent ihren Neuwagen über ein Onlineportal.
Die meisten Kunden sind ihrer Werkstatt treu, schließlich wissen sie, dass die technische Sicherheit von der Werkstatt abhängt.
Der Markt für Carsharing brach während der Pandemie total ein, denn niemand wollte sich in ein Auto setzen, ohne zu wissen, wer vorher drin saß. Intessenten können ein Exemplar des DAT Report 2021 hier anfordern: martin.endlein@dat.de. Die komplette Pressemeldung zum DAT Report finden Sie hier
Der Vortrag klang in einer angeregten Diskussion über die Ergebnisse des DAT-Reports aus.
Neben seinem Dank an den Referenten wies Gottfried Weitbrecht, VdM Regionalleiter Südwest und Organisator des Meetings, auf den nächsten Online-Stammtisch am 14. April hin. Dann wird Dr. Ulrich Schiefer, Geschäftsführer AtTrack GmbH, zum Thema „Elektromobilität quo vadis“ referieren.
(Gottfried Weitbrecht/bic)