//Rückblick DTM Saison 2025: Filmreifes Finale

Rückblick DTM Saison 2025: Filmreifes Finale

Mit einem atemberaubenden Finale auf dem Hockenheimring ging die spannende DTM Saison 2025 am 5. Oktober zu Ende – internationaler Motorsport vom Allerfeinsten. DTM Champion wurde der türkische Landsmann Ayhancan Güven vom Team Manthey auf einem Porsche 911 GT3.

Das erste Rennen des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) Finalwochenendes auf dem Hockenheimring musste zunächst am Samstag, den 4. Oktober, aufgrund von starkem Regen zwei Mal verschoben werden. Wie sich zeigte, kamen die Porsche Fahrzeuge vom Team Manthey am besten mit der nassen Piste zurecht. Der Österreicher Thomas Preining war unter diesen Bedingungen unschlagbar und fuhr den Sieg ein. Der junge Nachwuchsfahrer Morris Schurig aus den Niederlanden wurde Dritter. Auf Platz fünf landete Ayhancan Güven, sprich insgesamt drei Mal Porsche auf den ersten fünf Plätzen.

Das für die DTM entscheidende Rennen fand schließlich am Sonntagnachmittag bei trockenem Wetter statt. Gestartet wurde pünktlich um 13.30 Uhr. Die Ausgangsposition für die DTM Meisterschaft war spannend wie nie zuvor, denn insgesamt acht Fahrer hatten die Chance auf einen DTM Meistertitel. Angeführt wurde die Tabelle vom Österreicher Lucas Auer. Auf der Pole stand überraschend der Belgier Gilles Magnus auf einem Aston Martin vor Ayhancan Güven. Fünfter war der deutsche Fahrer Rene Rast – sein Landsmann, der spätere Zweite Marco Wittmann war nur Siebzehnter.

Güven siegt nach riskantem Überholmanöver

Es gab zwei infolge von Unfällen und Ausfällen bedingte Safety-Car Einsätze. Dadurch schrumpfte das Feld immer wieder zusammen. Letzter Re-Start in den finalen Runden. Vorne lag Güven, doch Wittmann hatte sich durch eine vorteilhafte Rennstrategie und superschnelle Boxenstopps bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet und überholte sogar den führenden Güven vor dem Motodrom. Doch Güven gab alles: So überholte der Mann vom Bosporus in einem sehr riskanten Manöver unter Ausnutzung der Grasnarbe neben der Strecke in der Sachskurve etwa 800 m vor dem Ziel wieder Wittmann und siegte. Die Meinungen, ob das riskante Überholmanöver unfair und vielleicht sogar nicht regelkonform gewesen sei, gingen unter den Experten auseinander. Doch Rennleiter Sven Stoppe entschied zugunsten von Güven, der damit nicht nur Sieger sondern auch DTM Meister 2025 wurde. Lucas Auer wurde Vierter und in der DTM Meisterschaft mit vier Punkten Rückstand Zweiter. Zum besten Team avancierte Manthey EMA – zur besten Marke Mercedes AMG.

Keine dominanten Fahrer

Die aktuelle DTM Saison war die insgesamt 39. und die 26. seit Neugründung der Serie im Jahr 2000. Sie begann im April in Oschersleben und endete im Oktober in Hockenheim. Zweimal startete man mit Zandvoort in den Niederlanden und Spielberg in Österreich im Ausland. Es gab keinen dominanten Fahrer, so dass alle für einen Sieg in Frage kamen. Fleißig Punkte sammeln konnte der Österreicher Luca Auer, der auch vor den beiden Rennen in Hockenheim die Tabelle anführte. Höhepunkt der Saison waren die beiden Rennen auf dem Norisring in Nürnberg mit mehr als hunderttausend Zuschauern.

Publikumsliebling Rene Rast verabschiedet sich von der DTM

Klarer Publikumsliebling war Rene Rast. Er startete oftmals von hinten und konnte sich mit zahlreichen Überholungen nach vorne arbeiten. Manchmal verlief das auch sehr „hart“. Dafür gab es Durchfahrtstrafen, die ihn wieder einbremsten. Im Qualifying einen vorderen Startplatz einfahren, das ist für das Endresultat wichtig. Da hatte Rene Rast mit dem Schubert BMW Schwierigkeiten und bekam in den 20minütigen Qualifyings die Reifen nicht warm und hatte somit nicht den gewünschten „Grip“. Startplätze im hinteren Drittel waren oftmals die Folge. Beim abschließenden Hockenheim Rennen startete Rene Rast vom 5. Startplatz bereits in der ersten Runde eine riskante Aufholjagd bis zur Spitzkehre am Ende der langen „Parabolika“. Verwickelt in eine Kollision musste Rast zum Bedauern der Besucher ausscheiden. Der Traum von einer vierten DTM Meisterschaft war damit ausgeträumt. Am Ende der Saison 2025 kündigte Rene Rast schließlich den Rücktritt aus der DTM an. Schade, denn damit verliert die DTM einen charismatischen und beliebten Fahrer.

Resümee

Eine spannende DTM Saison 2025 mit einem Überraschungssieger aus der Türkei ist nun zu Ende. Es war internationaler Motorsport vom Allerfeinsten. Schade nur, dass Publikumsliebling Rene Rast die DTM Szene verlässt.

Autor und Bilder: Klaus Ridder

 Die DTM auf einen Blick: 16 Rennen in drei Ländern

Die DTM wird seit 2023 mit Rennwagen der Spezifikation GT3 ausgetragen. Die GT3 Renner lösten seinerzeit die nahezu einheitlichen Spezialrennwagen in Monoque-Bauweise ab, von denen 2022 nur noch die von Mercedes und Audi übriggeblieben waren. Aktuell sind es neun Marken mit 24 Fahrern, die in drei Ländern die DTM Meisterschaft austragen. Die 24 Rennfahrer kommen aus 9 Nationen, u.a. aus Indien und der Türkei. Die Rennen werden jeweils an den Wochenenden ausgetragen, je ein Rennen am Samstag und Sonntag. Renndauer ist in der Regel jeweils eine Stunde plus eine Runde. Wer gewinnt, bekommt für das nächste Rennen ein Zusatzgewicht mit auf die neue Reise. Dadurch wird eine Art Chancengleichheit gewährleistet und das Starterfeld ist nahezu ausgeglichen. Gewertet werden am Ende der Saison die Meisterschaften für Fahrer, Teams und Hersteller. Veranstalter der Rennserie ist der ADAC. Alle Rennen werden vom Sender ProSieben übertragen.

Abbildungen:

Abb. 1: Geschichtsträchtig: das riskante Überholmanöver von Ayhancan Güven in der letzten Runde in der Sachskurve

Abb. 2: Starker Start: Aston Martin Fahrer Gillles Magnus (B) führte das Feld in der Startrunde an, fiel jedoch mit technischen Problemen aus

Abb: 3: Zweiter Platz: Der Österreicher Lucas Auer (Mercedes AMG) führte bis zum Hockenheim Finale die DTM Meisterschaft an und wurde hinter Güven Zweiter.

Abb. 4: Re-Start: Zweimal musste das Safety-Car auf die Strecke. Das Feld schrumpfte dadurch wieder zusammen. Im Bild Güven (Porsche) vor Wittmann (BMW).

Abb. 5 (Aufmacherbild): Spektakuläres Überholmanöver: Güven (Porsche) quetschte sich förmlich unter Ausnutzung der Grasnarbe an dem führenden Wittmann (BMW) vorbei und gewann.

Abb. 7: Erstmalig: Mit Ayhancan Güven gewann zum ersten Mal ein türkischer Rennfahrer die DTM.