Beim Truck-Grand-Prix 2025 auf dem Nürburgring wurde wieder mehr als drei Tage eine sagenhafte Show mit 134.000 Besuchern abgezogen. Man könne auch manchmal meinen, dass die Rennen, im Fokus des sportlichen Teils stehen die Läufe der Goodyear FIA European Truck Racing Championship, selbst Nebensache sind. Dabei wird hier gekämpft wie in keiner anderen Rennserie.
Es sind heute „Spezialtrucks“, die in der Spitze 170 km/h fahren – danach werden sie abgeriegelt. In früheren Jahren waren es lediglich die Zugmaschinen der Renntransporter, die sich auf der Start- und Zielgeraden des Nürburgrings mehr oder weniger aus Jux einem kurzen Beschleunigungsrennen stellten. Die Firmen MAN, Scania, Iveco und früher auch Mercedes hatten schnell erkannt, dass mit Truck-Rennen Werbung gemacht werden kann. Auch Sponsoren entdeckten die Renntrucks und Rennfahrer als Werbefläche. So sponserte der TÜV Rheinland mit Prof. Dr. Jürgen Brauckmann mehrere Einsätze von H.J. Stuck oder später das Schwaben Truck Racing Team, kurz Schwabentruck, mit Ex-Europameister Gerd Körber. Teilnehmer des Truck-Symposiums, das immer zusammen mit dem Truck-Grand-Prix stattfindet, bekommen nach der Veranstaltung die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Rennteams zu schauen. So gab es zum Abschluss in diesem Jahr ein Gruppenfoto vor dem Renn-Truck mit Ex-Europameister Gerhard Körber.
Gefahren wird mit HVO-Bio-Sprit
Wer vorne fährt, bekommt die höchste Beachtung, also wurde versucht, gute Fahrer zu bekommen und die Renn-Trucks „bis ins Unendliche“ aufzurüsten. Doch dann waren die Spezialtrucks mit ihren 1.500 PS zu leistungsstark und zu teuer, so dass durch neue Regeln, wie Seriennähe der Renntrucks, einiges wieder eingebremst wurde. Die Motorleistung liegt heute bei etwa1.150 PS. Die Rennserie unter dem Patronat der FIA bezeichnet sich als ‚umweltfreundlichste‘ Rennserie: Gefahren wird mit HVO-Bio-Sprit. Verwendet werden Einheitsreifen, die nach den Rennen runderneuert werden. Neu bei Iveco ist ein Renn-Truck mit elektrischem Motor. Dieser fährt allerdings ‚nur‘ als Startauto in der Einführungsrunde vor dem Feld.
Truck-Messe und mehr
Gespielt wird Country-Musik und gegessen werden Steaks vom Grill oder Hamburger. Zu sehen sind im Fahrerlager auch Trucks aus Amerika, chromblitzend und riesig. Das Publikum sind überwiegend Menschen, die unter der Woche Lkw fahren. Sie kommen mit Familie, um ihnen die Welt der Lkw zu zeigen. Zu den erfolgreichen Fahrern gehört Jochen Hahn. Er war drei Mal Europameister. Mit dabei ist sein Sohn Lukas. Nicht schlecht dabei sind/waren Vater Heinz-Werner und Sohn Sascha Lenz, die in Plaidt bei Koblenz ein Abschleppunternehmen betreiben. Nunmehr fährt Sohn Sascha alleine. Neuer Star in der Rennszene ist der Ungar Norbert Kiss.
Überlegener Kiss
Der Ungar Norbert Kiss war erneut der große Dominator der Läufe der Goodyear FIA European Truck Racing Championship. Insgesamt gewann er zwei von vier Läufen und wurde zweimal Dritter. Im zweiten Rennen am Samstag feierte der Spanier Antonio Albacete seinen ersten Saisonsieg. Zuvor hatte er sich einen spannenden Zweikampf mit René Reinert geliefert, den er letztlich distanzieren konnte. Auf Rang drei kam Norbert Kiss ins Ziel. Im dritten Lauf fuhr Kiss erneut einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Jahn sicherte sich Rang zwei vor Albacete.Lenz verfehlte das Podium um nur eineinhalb Sekunden und wurde Vierter.
Resümee
Wer eine große Show am Nürburgring erleben möchte, der ist beim Truck-Grand-Prix gut aufgehoben. Am besten die ganze Familie mitnehmen, hier gibt es eine günstige Familienkarte. Der neue Termin im nächsten Jahr steht bereits fest:10. bis 12. Juli 2026
Autor und Fotos Klaus: Ridder
Abbildungen:
Abb. 1 (Aufmacherbild): Der E-Truck von Iveco: für die Startrunde im Einsatz.
Abb. 2: Amerikanischer Truck: Western Atmosphäre.
Abb. 3: Pro Nachhaltigkeit: Bei der FIA Truck-Europameisterschaft wird mit Bio-Sprit HVO100 gefahren und die Reifen werden runderneuert.
Abb. 4: Überlegen: der Ungar Norbert Kiss war der große Dominator an diesem Wochenende.