//Landstraßen-Kreuzung: Runter mit dem Tempo

Landstraßen-Kreuzung: Runter mit dem Tempo

Seit Jahren sterben unverändert fast 60 Prozent der Menschen auf Außerortsstraßen, Autobahnen ausgenommen. Rund ein Drittel der Unfälle mit Personenschaden auf Landstraßen ereignen sich an sogenannten Knotenpunkten, zum Beispiel Kreuzungen und Einmündungen. Und Unfälle an Knotenpunkten auf Landstraßen haben zu über 90 Prozent mehrere Unfallbeteiligte. Die meisten dieser Unfälle geschehen an Kreuzungen/Einmündungen und Grundstückszufahrten und etwa ein Fünftel davon dort, wo Ampeln eigentlich die Verkehrssicherheit sicherstellen sollen.

Dazu sagt Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR): „Unfälle auf Landstraßen-Knotenpunkten treffen besonders viele Menschen. Die Hauptunfallursachen bestehen hier in ungenügendem Sicherheitsabstand, Missachtung der Lichtzeichen oder Verkehrszeichen, unangepassten Geschwindigkeiten und Fehlern beim Abbiegen nach links. Die zentrale Stellschraube für mehr Sicherheit heißt hier Geschwindigkeit herausnehmen.“
Der DVR fordert in seinem Beschluss „Sichere Knotenpunkte auf Landstraßen“ eine grundsätzliche Prüfung der Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit an allen Knotenpunkten auf höchstens 70 km/h durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Er empfiehlt zudem die Freihaltung von Sichtdreiecken im Rahmen der Verkehrsschau sicherzustellen und unfallauffällige Kreuzungen und Einmündungen auf einen Umbau zu einem Kreisverkehr hin zu prüfen.

Für die Sicherheit des Rad- und Fußverkehrs sollten zudem alle relevanten Fahr- und Gehbeziehungen berücksichtigt und diese gut erkennbar und mit direkter Führung angelegt werden. Die Vorfahrt des Radverkehrs auf straßenbegleitenden Zweirichtungsradwegen sollte besonders verdeutlicht und die Geschwindigkeit der abbiegenden Kraftfahrzeuge durch geeignete Maßnahmen angepasst werden (siehe dazu auch Bericht „Gefährliche Landstraße: Autos und Radfahrer nicht auf eine Fahrbahn“ vom 18. Oktober). 

Die Landstraßen-Kampagne „Fahr sicher!“ des DVR gemeinsam mit dem BMDV und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) verfolge seit ihrem Start im Jahr 2021 das Ziel, das Risikobewusstsein für Unfälle auf Landstraßen zu stärken und die Aufmerksamkeit beim Fahren grundsätzlich zu erhöhen. Sie sensibilisiere Fahrende in diesem Jahr mit einer neuen Plakatkampagne an Landstraßen und auf Großflächen im ländlichen Raum für die Risiken auf Landstraßen und die fatalen Folgen, und wird zudem über Social Media und im Radio verbreitet.

(DVR/bic)
Foto: Erich Westendarp/Pixabay