//Techno Classica – die größte Klassiker-Messe der Welt

Techno Classica – die größte Klassiker-Messe der Welt

Die Techno Classica Essen ist die Weltleitmesse der Klassik-Branche. Die Besucher können zum Verkauf stehende Klassiker begutachten und sich beim weltgrößten Klassik-Forum der Automobil-Industrie von den spektakulären Präsentationen der Traditionsabteilungen begeistern lassen. Daneben bietet der Bereich Prestige Automobile die komplette Palette des „Nonplusultra“ aktuellen Automobilbaus.

Die Techno Classica startete am 3. April mit einer Pressekonferenz sowie einen Rundgang für Fotografen. Es ist die 34. Ausführung dieser 5tägigen Messe. Veranstalter ist die Firma S.I.H.A. aus Herzogenrath, die sich auf die Durchführung von Messen spezialisiert hat.

Messe der Jubiläen

Als Pionier und Vorbild aller Oldtimermessen genießt die Techno Classica Essen international einen einzigartigen Ruf. Mit ihr hat der Veranstalter S.I.H.A. neue Standards in Größe, Vielfalt und Angebot definiert. Für Experten, Fans und Clubs zählt ein Besuch der Leitmesse zu den Pflichtterminen jedes Oldtimerjahres.

In diesem Jahr gab es zudem viele Jubiläen. Stolze 125 Jahre Geschichte feiern Opel und der AvD (Automobilclub Deutschland), und bereits 120 Jahre gibt es Rolls Royce – ebenso lange wie die seltenen Bismarck-Motorräder. Genau das ist typisch für die Techno Classica Essen: Ihr breites Themenspektrum garantiert jedes Jahr zahlreiche neue Überraschungsmomente.

Mit spannenden Inszenierungen wurden von Hersteller, Clubs und Interessengemeinschaften die Geburtstage von Bugatti und Morgan (jeweils 115 Jahre) zelebriert, ebenso der Scuderia Ferrari (95 Jahre), des BMW 315 als ersten Sport-Roadster der Marke und der Gangsterlimousine Citroen Traction Avant (beide jeweils 90 Jahre) – sowie des legendären Mini (65 Jahre). Im Mittelpunkt dieses Feuerwerks an Jubiläen standen auch zwei deutsche Ikonen, die auf sehr unterschiedliche Weise Automobilgeschichte geschrieben haben: der VW Golf und der Porsche Turbo. Beide waren 1974 erstmals auf die Straßen gerollt und blickten somit 2024 auf ein halbes Jahrhundert zurück.

Über 2.700 Oldtimer, Classic- und Prestige-Automobile bildeten während der fünf Öffnungstage ein unvergleichlich vielfältiges und abwechslungsreiches Informations- und Verkaufsforum.

  • Über 1.250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen
  • Mehr als 120.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche
  • Das teuerste Auto kostete 2,9 Mio. Euro
  • Über 200 Clubs garantierten mit ihren oft fantasievollen Auftritten die Bandbreite der engagierten Szene

Pressekonferenz

Die ersten großen Highlights für die Pressevertreter war die Pressekonferenz, die vom S.I.H.A Repräsentanten Michele Franssen sowie vom Oldtimerexperten Johannes Hübner geleitet wurde, sowie der Rundgang mit den Fotografen zu ausgewählten Ausstellern. Leider fielen wieder mal beide Termine zusammen, so dass man nur entweder die Pressekonferenz besuchen oder am Presserundgang teilnehmen konnte.

Auf der Pressekonferenz wurde ausgesuchten Vertretern von Verbänden, Organisationen, und Ausstellern die Möglichkeit gegeben, sich vorzustellen. So war besonders erwähnenswert, dass Tiddo Bresters als Präsident des FIVA (Fédération Internationale des Verticule Anciens) die Ziele seines Weltverbandes vorstellte. Die FIVA ist in 80 Ländern der Welt vertreten, unterstützt Museen und setzt sich für den Erhalt der Autokultur ein.

Dr. Ekkehard Pott vom DEUVET (Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge) zeigte die Oldtimerentwicklung auf. Er betonte insbesondere, dass nunmehr Fahrzeuge der 90er Jahre in den Genuss von H-Kennzeichen kommen. Da diese Fahrzeuge auch noch als Alltagsfahrzeuge genutzt werden, wird eine Aufweichung der Idee des H-Kennzeichens durch die Politik und Umweltverbände befürchtet.

Bestandszuwächse wie in den vergangenen Jahrzehnten werden sein

  • Cabrios
  • Hochmotorisierte Fahrzeuge
  • Obere Fahrzeugsegmente

Das Fazit von Dr. Pott: Keine signifikante Nutzung der 90er Jahre-Fahrzeuge mit und ohne H-Kennzeichen im Alltagsverkehr.

Rundgang durch die Messehallen

Ein Rundgang über das Messegelände war anstrengend. Um alles zu sehen und zu erleben, waren eigentlich mehrere Tage erforderlich. Für die Pausen zwischendurch gab es hochpreisige und feine Imbissstände inmitten der edlen Karossen.

Wie immer war der „italienische Palast“ des Veranstalters S.I.H.A. etwas Besonderes. Diesmal umgeben von edlen Rolls Royce Karossen, darunter auch ein Exponat mit dem König Alexander und Königin Maxima einst zur Krönung fuhren. Conny Constantin, Galerist aus Stuttgart, stellte ein Gemälde im Original aus, das eine Szene beim 1000km-Rennen in Buenos Aires zeigt, das vom Künstler Alfredo de la Maria aus Uraguay gemalt und für das Plakat für die diesjährige Techno Classica verwendet wurde. Auf dem Stand von Ferrari war das teuerste Auto der Messe zu sehen, eine Berlinetta Vignale aus dem Jahre 1953. Der rote Renner war einst bei der legendären Mille Miglia am Start und kostete 2,9 Mio. Euro. VW präsentierte mehrere Golf-Autos aus den Jahren 1974 mit Hinweis auf das 50jährige Jubiläum. Dann waren noch ein paar F1-Rennwagen zu sehen, so ein Connaught aus den 50er Jahren, mit dem einst Tony Brooks gefahren war. Auf dem Stand von Citröen wurde eine der ersten ‚Enten‘ (2CV) aus dem Jahre 1939 feierlich enthüllt.

Christian Linder kam vorbei

Es ist bekannt, dass sich Finanzminister Christian Lindner für schnelle und schöne Autos interessiert. Er gab ein knappes Statement ab und sagte, dass keine Änderung in Sachen H-Kennzeichen geplant ist. Dann ging er durch die Hallen und schaute sich ein paar Exponate an und ließ sich darin werbewirksam fotografieren.

Klaus Ridder