Am ersten Messewochenende drängten sich die Besucher in den Stuttgarter Messehallen. Bietet die Messe zu Jahresbeginn doch beste Möglichkeiten, sich vor der Urlaubssaison über Trends und Neuheiten zu informieren. Die Hersteller boten auch in diesem Jahr wieder fast ihr komplettes Produktprogramm, darunter viele Neuheiten. Hier eine Auswahl der Highlights, die uns auffielen.
Highlight auf dem Stand von Fendt-Caravan war der APERO #connect: ein Caravan mit einem komplett ausgestatteten Büro. Fendt hatte das Konzept bereits im letzten Jahr zum Caravan Salon in Essen vorgestellt und ist auf großes Interesse gestoßen. Deshalb geht der #connect jetzt in Serie. Die Ausstattung sei auf die „Bedürfnisse digitaler Nomaden, Influencer, Content Creator und Freiberufler zugeschnitten“, heißt es bei Fendt. Über einer herunterklappbaren Schreibtischplatte ist ein computerbildschirm montiert. Dazu gibt es einen ergonomischen Schreibtischsitz, Platz für Computer und Büroequipment. Ein W-LAN Router sorgt für die nötige Konnektivität zum Arbeiten unterwegs.
Auf dem Stand von Eriba Hymer war es wieder bunt. Die Caravan Serie „Touring“ im Retro-Look gibt es jetzt in den drei neuen Sondereditionsfarben „Nugget Gold“, „Tango Red“ und „Harbour Blue“. Im sonst üblichen weißen Caravan-Einerlei sind das echte Hingucker. Außerdem gibt es mit den Modellen Touring 630 und 642 zwei neue Grundrisse und ein optionales Schlafdach, wodurch der Touring familientauglich wird. Daneben hat Eriba seine Reisemobilsparte reaktiviert. Die neuen Camper-Vans auf VW-Basis mit dem Produktnamen „ERIBA Car“ standen in blau und rot auf dem Messestand und sollen die Verbindung zu den Touring Caravans betonen.
Dethleffs präsentiert auf seinem Stand in Halle 1 seine innen und außen komplett überarbeitete Reisemobilbaureihe „Trend“ auf Basis des Fiat Ducato. Premiere feierte hier zudem das Crossover-Reisemobil „Yoka Go“. Dethleffs sieht das Fahrzeug als Kombination aus Reisemobil und Camper Van. Dazu wurde auf einen Ford Transit mit Van-Abmessungen ein isolierter Aufbau montiert, wodurch ein teilintegriertes Reisemobil entstanden ist.
Westfalia ergänzt sein Angebot an Camper Vans mit dem Micro Van „Joker Urban“ auf Basis des Ford Transit Custom. Der Van wurde zusammen mit Rapido entwickelt, der das Fahrzeug unter dem Namen „City Camp“ auf den Markt bringen wird. Kleine, wendige Camper-Vans liegen im Trend, weil sie auch im Stadtverkehr problemlos bewegt werden können, in fast jeder Tiefgarage passen und damit auch als Alltagsfahrzeug taugen.
Dem „Vanlife“-Trend und dem damit verbundenen Traum von Freiheit folgt auch Knaus Tabbert mit dem neuen „Tourer CUV 500 LT“ auf Basis des VW T6.1. Ein flexibles Hubdach über dem gesamten Innenraum sorgt für 2,17 Meter Stehhöhe. Mit dem optionalen Slide-Bett im Bug bietet der Tourer CUV bis zu vier Schlafplätze, bleibt bei eingefahrenem Hubdach aber mit knapp 5,90 Meter Gesamtlänge alltagstauglich. Küche mit Zweiflammkocher, Spüle und Kühlschrank gehören natürlich auch zu Ausstattung.
Einen etwas ungewöhnlichen Weg geht Weinsberg mit dem „CaraLife“ beim Ausbau eine Fiat Ducato. Dazu nutzt der Herstelle ein Modell mit fester Trennwand und drei Sitzen vorne, wie es Handwerker nutzen. Der Laderaum ist zum Wohnraum umgebaut. Dank der Trendwand kann eine Winkelküche eingebaut werden, die mehr Möglichkeiten bietet. Im Heck ist das Bett untergebracht und in der Mitte eine Face-to-Face-Sitzgruppe. In der Mitte ist zudem im Boden eine faltbare Duschkabine untergebracht und die Toilette kann aus einem Schrank hervorgezogen werden.
Neuzulassungen weiterhin auf hohem Niveau
Die Neuzulassungen von Caravans und Reisemobilen sind 2023 leicht um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, hat der Caravaning Industrie Verband (CIVD) auf seiner Jahrespressekonferenz zur CMT berichtet. Insgesamt wurden 90.365 Caravans und Reisemobile in Deutschland neu zugelassen. Nach den Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre sei die von der Branche erwartete Normalisierung des Marktes eingetreten. Bei den Reisemobilen übertrafen die Neuzulassungen mit 68.469 Einheiten erneut das Vorjahresergebnis um drei Prozent. Lieferengpässen bei Fahrzeug-Chassis hatten 2022 die Produktion von Reisemobilen noch erheblich beeinträchtigt. Mit 21.896 Neuzulassungen lagen das Ergebnis bei den Caravans dagegen um 10,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis spiegle „die aktuelle wirtschaftliche Verunsicherung unter anderem bei Familien und jüngeren Käufergruppen wider“, urteilt der CIVD.
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