Man sollte meinen, dass in Zeiten, in denen alle Energie sparen sollen und auch der Verkehr allgemein in die Kritik geraten ist, eine Messe mit Hochleistungsmotoren nicht mehr zeitgemäß ist. Dem war bei der 55. Essen Motorshow nicht so. Tuner aus 19 Ländern hatten (fast) alle Hallen der Essener Messe gefüllt und die Besucher strömten in großer Anzahl, wie vor der Corona Pandemie, auf das Messegelände. Und es gab auch zwei Jubiläen: 75 Jahre NASCAR und 20 Jahre TESLA
Presserundgangmit besonderen Ausstellungsstücken
Diesmal hatte der Veranstalter den Messerundgang und die Pressekonferenz zeitlich so versetzt, dass die Pressevertreter an beiden Veranstaltungen teilnehmen konnten. Und der Rundgang, bei dem einzelne besondere Exponate vorgestellt wurden, hat sich gelohnt. Seine Weltpremiere feierte am Morgen des Pressetages das neue Kampagnenfahrzeug der Initiative für sicheres Tuning, ein ID.Buzz by Irmscher im originalen Polizei-Look mit 150 kW im E-Motor. Zudem waren weitere beeindruckende Fahrzeuge wie ein Mercury Coupe von 1951, ein kastig kleiner Daihatsu Hijet Kevin in feuerrot sowie die Deutschlandpremiere des Lamborghini SC63 mit 680 PS zu bestaunen.
Pressekonferenz war gut besucht
Dadurch, dass man den Presserundgang und die Pressekonferenz zu unterschiedlichen Terminen geplant hatte, war die Pressekonferenz gut besucht. Gesprächspartner waren Constantin Buschmann, Vorstandsvorsitzender im Verband der Automobil Tuner (VDAT), Roland Hehner, Leiter Produkt und Tuning bei Hankook Reifen Deutschland, Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, Thomas Schalberger, General Manager Public Relations & Press bei Toyota und Lexus, Rallyefahrer Armin Schwarz und Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident im Deutschen Sportfahrer Kreis (DSK). Durch die Pressekonferenz führte TV-Moderator Jan Stecker.
Messechef Oliver P. Kuhrt war mit dem Verlauf des Messejahres 2023 nach der Corona Pandemie zufrieden und hob hervor, dass 120 private Aussteller sich auf der diesjährigen Essen Motorshow präsentieren. Rallye Legende Armin Schwarz lobte den heutigen Rallye Sport und betonte den hohen Sicherheitsstandard. Er kritisierte im Zusammenhang mit der sogenannten Verkehrswende, dass die Politik die Lösung vorgibt und damit die Fortentwicklung der Technik einschränkt. Constantin Buschmann, Vorstandsvorsitzender im Verband der Tuner, warnte vor der asiatischen Invasion in Sachen Tuning. Auch er übte Kritik an der jetzigen Politik.
Motorsport zelebrierte Saisonabschluss
Die schnellste Branche der Welt, der Motorsport, beging in Essen traditionell den Saisonabschluss. Zu den Ausstellern in Halle 8 gehörten u.a. der Automobilclub von Deutschland (AvD), der Deutsche Motor Sport Bund (DMBS) mit der Deutschen Rallyecross-Meisterschaft, der Hockenheimring, der Nürburgring und die Special Tourenwagen Trophy. Leider fehlten (mal wieder) die großen deutschen Automobilmarken wie AUDI, Mercedes, BMW, VW und Porsche.
Stark vertreten war auf dem Stand des ADAC die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM), die Rennwagen aller DTM-Marken ausgestellt hatte. Zu sehen waren auch F1-Renner von Ferrari und Red Bull.
Liebhaber von klassischen Fahrzeugen kamen im Classic & Prestige Salon des Veranstalters S.I.H.A in den Hallen 1 und 2 voll auf ihre Kosten. Das Angebot umfasste passend zur Essen Motorshow besonders viele Modell mit sportlichem Touch. Hervorzuheben war hier die Jägermeister Collection, Rennwagen in Orange, die mit dem Logo des Spirituosenherstellers „Jägermeister“ versehen waren.
VdM diesmal nicht dabei
Der Verband der Motorjournalisten (VdM) war diesmal mit seinem traditionellen VdM-Abend und der Verleihung der Johny-Rozendaal-Uhr an herausragende Journalisten in diesem Jahr nicht mit dabei. Herbert König aus der Pressestelle der Messe Essen, der viele Jahre die VdM’ler betreut hatte und im Verlaufe des Jahres 2024 als Altersgründen ausscheidet, wurde vom VdM-Geschäftsführer Hermann Schenk mit einem Präsent verabschiedet.
Übrigens, die Essen Motorshow hat noch bis zum 10. Dezember für Besucher geöffnet.
Text und Fotos: Klaus Ridder