Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung seltener in einen Unfall verwickelt als der Durchschnitt. Nach jetzt veröffentlichtem Material des Statistischen Bundesamtes von 2021 waren 15 Prozent der Unfallbeteiligten 65 Jahre oder älter. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug aber 22 Prozent.
Die Diskrepanz erklären die Statistiker mit der geringeren Teilnahme von Senioren am Straßenverkehr, etwa weil sie nicht mehr zur Arbeit fahren. Auch gehe die Nutzung individueller Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad zurück. Die Zahlen verweisen auch auf ein anderes Problem, dass nämlich ältere Menschen weniger am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, weil es Schwierigkeiten mit der Mobilität gibt.
Das aktuelle Zahlenmaterial zeigt auch, dass sich Senioren schwerer verletzen, wenn sie in einen Unfall geraten, als jüngere Menschen. So ist jeder dritte Unfalltote ein älterer Mensch. Die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu überleben, ist für Jüngere dreimal höher als für ältere Personen. Als Ursache weist das Statistische Bundesamt auf die leichtere Verletzbarkeit im Alter hin und dass Senioren häufig als ungeschützte Fußgänger unterwegs sind.
Folgt man den Angaben der Statistiker, fällt außerdem auf, dass Senioren häufig die Ursache für einen Unfall zu verantworten haben: „Waren ältere Menschen als Pkw-Fahrerinnen oder -Fahrer in einen Unfall verwickelt, so trugen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle die Hauptschuld.“ Ihre Hauptfehler liegen beim Missachten der Vorfahrt und beim falschen Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren. Dagegen bauen sie viel seltener als jüngere Menschen einen Crash wegen nicht eingehaltenen Sicherheitsabstands, zu hohen Tempos oder Alkohols am Steuer.
Kristian Glaser (kb)
Foto: Jonathan Judmaier/Pixabay