//Automobilmesse für kleine Maßstäbe 

Automobilmesse für kleine Maßstäbe 

Die großen Vorbilder stehen bei uns auf Messen wie der IAA in Frankfurt und seit letztem Jahr in München oder auf dem Genfer Automobilsalon in der Schweiz. Die automobilen Miniaturen dagegen präsentieren sich stets zu Jahresbeginn bei der Spielwarenmesse in Nürnberg der Weltpresse. Aus vielerlei Gründen – und dies ist durchaus als Pendant zur Autoindustrie zu werten – haben sehr namhafte Modellfahrzeug-Produzenten aus dem In- und Ausland ihren Nürnberger Messeauftritt in diesem Jahr stark reduziert oder sogar komplett gestrichen und sind ferngeblieben. Diese Firmen veranstalten im selben Zeitfenster des großen Schaulaufens der Miniaturen in den Nürnberger Hallen ihre eigenen Hausmessen und zeigen zu Hause den interessierten Kunden ihre Modellneuheiten. Dennoch stellte sich noch eine sehr große Zahl von Herstellern neuer Modelle in den verschiedenen Maßstäben zur Vorstellung ihrer Produkte in den Nürnberger Messehallen ein. 

Hier ein kleiner Ausschnitt von interessanten Miniaturen in den gängigsten Maßstäben:

Tamiya: Die heimlichen Marktführer für RC-Modelle für die Straße oder im Offraod-Betrieb stellten den Mercedes CLK aus der Rennserie der DTM 2002 auf dem TT02-Chassis vor. Ebenso beeindruckte der VW-Rallye-Golf, der als einer der ersten Modelle unter der Flagge von ‚Volkswagen Motorsport‘ ins große Rallyegeschehen eingriff. Schön anzusehen ist auch heute noch der Lotus 78 Formel-1-Rennwagen im Maßstab 1:12.

Schuco: Im Maßstab 1:18 legten die Franken vom wohl legendärsten Renn-Porsche 356 eine Variante der Fernfahrt ‚Lüttich-Rom-Lüttich‘ auf. Spark als neuer Schuco-Partner zeigte als ein echtes Sammlermodell die Miniatur des Audi RS Q e-tron mit der Startnummer #224, der 2022 bei der Rallye Dakar mit dem Fahrerduo Ekström und Bergkvist für Audi an den Start ging. 

NOCH: Der aus Wangen im Allgäu stammende Familienbetrieb kann als Spezialist im Landschafts-Modellbau auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. 

Märklin: Das Highlight von den Schwaben ist die zu erwartende Elektrolokomotive aus der Reihe Ce 6/8 „Köfferli“ in tannengrüner Farbe und ihrer Betriebsnummer 14201 aus der Epoche III, Anfang der 1950er Jahre. Die noble Spur 1 entspricht dem Maßstab 1:32 und hat demzufolge auch seinen Preis. Runde 3.500 € werden für dieses Schmuckstück abgerufen. 

Norev: Die Stars unter den Miniaturen-Neuheiten waren der in silber-metallic gehaltene Mercedes-Benz 300 SL mit Flügeltüren aus dem Jahr 1954 im Maßstab 1:12. Der Porsche 917 K ‚Gulf‘ siegte 1970 mit Siffert/Redman beim 1000 km-Rennen von Spa. Kostenpunkt je Modell ca. 140 €. 

Carrera: Die Österreicher setzen bei der ‚Carrera Bahn‘ hauptsächlich auf die Maßstäbe 1:32 und 1:24 und stellten neue Sets aus der DTM vor. Zum einen das Set mit den Piloten David Schumacher (Mercedes #27) contra Sheldon van der Linde (BMW #31). Im zweiten Set ‚Evolution‘ liefern sich Meister Maxi Götz (Mercedes #1) und der Schweizer Audipilot Ricardo Feller herrliche Rennen. Auf der 6 Meter langen Rennstrecke mit langen Geraden, steilen Kurven und Doppelweichen darf der Slotcar-Fan zeigen, wie viel Rennfahrer-Blut wirklich in seinen Adern fließt. Alle Rennbegeisterten ab acht Jahren kommen mit diesen Schmuckstücken der DTM voll auf ihre Kosten. Für die kleinen Racer ab drei Jahren hält Carrera die lizenzierte Slotcarbahn mit Super Mario™ unter dem Namen ‚Carrera First‘ bereit.

Eine absolute Neuheit stellt auch der Lkw zur Reinigung der Stromschienen dar. Das um den Ausleger gewickelte Tuch wird mit einem speziellen Reinigungsmittel versehen und vor den häuslichen Rennen um die Strecke gefahren. 

TSM Models: Der Spezialist für den Maßstab 1:43 stellte den BMW M4 GT3 von Sheldon van der Linde mit der Startnummer #31 – dem letztjährigen Gewinner der DTM –  aus dem Team Schubert Motorsport vor.

Technomodels Mythos: Ein sehr schönes 1:18 Modell aus den frühen Jahren des Grand Prix Sports stellte TMS in einer auf 90 Exemplaren limitierte Auflage den legendären T53 Cooper-Climax Formel 1-Rennwagen vor. Der Neuseeländer Bruce McLaren wurde seinerzeit Vierter beim Britischen Grand Prix von 1960. 

GT-Spirit: Der auf der Messe gezeigte Umbau eines Porsche 550 Spyders by S-Klib in der Farbe ‚Mesquite Brown‘ von GT-Spirit im Maßstab 1:18, kann derzeit nur für rund 105 € vorbestellt werden. Da das stark limitierte Modell aus dem für gute Qualität bürgenden Werkstoff Resin gefertigt ist, können leider die Türen und Hauben nicht geöffnet werden. 

Agora Models: Ende 1965 galt die Cobra vom Amerikaner Caroll Shelby als der schnellste Serienwagen der Welt. In einer speziellen Edition von nur 427 Exemplaren kann die aus 430 Einzelteilen bestehende 1965er-Cobra im gigantischen Maßstab von 1:8 mit einer Länge von 50 cm erworben werden. Das Modell zeichnet sich durch funktionierende Schweinwerfer und Heckleuchten aus, Motorgeräusch ist zu hören, wenn das Gaspedal gedrückt wird. Die Bremslichter leuchten auf, wenn das Bremspedal getreten wird. Auch die Lenkung funktioniert und die Türen sind zu verriegeln. Lackiert ist das Modell in Shelby Guardsman Blue mit weißen Streifen.

Text und Bilder: Eberhard Strähle