//Die DTM 2019 ist startbereit

Die DTM 2019 ist startbereit

In rund drei Wochen ist es wieder soweit. Die ‚Deutschen Tourenwagen Masters‘ – kurz DTM genannt, startet in die neue Saison. Der Ausstieg von Mercedes-Benz aus der Serie wird wohl der nahezu besten Rennserie auf dem Globus keinen Abbruch getan haben. Anstelle der Schwaben steht der Aston Martin Konzern mit seinem Typ ‚Vantage‘ als Nachfolger bereit. Die DTM trägt an allen neun Rennwochenenden zwei Rennen aus. Dabei beträgt die Renndistanz stets 55 Minuten plus eine Runde.

Die DTM 2019 basiert auf einem komplett neuen Regelwerk, dem ‚Class-1-Reglement‘, das auch zukünftig in der japanische Super-GT-Meisterschaft zum Tragen kommen wird. Für den Vortrieb sorgen anstelle der bisherigen V-8-Saugmotoren nun Zwei-Liter-Turbos mit nur vier Zylindern. Das Basisgewicht reduziert sich um 50 kg auf nun 981 kg. Die Techniker versprechen sich mit dieser Aufrüstung eine Symbiose zwischen Performance und Effizienz. Auch der DTM-Geschäftsführer Achim Kostron war der Ansicht, dass dies „die richtigen Zutaten für spektakuläre Überholmanöver – und damit spannenden Motorsport“ sein werden. Dank des deutlich gesenkten Leistungsgewichts und des Aeropakets kommt es künftig noch mehr auf den Fahrer an, im Wettstreit auf der Strecke mit Mut und Geschick den Unterschied auszumachen.

Die Außenhaut der DTM-Boliden wird deutliche Unterschiede aufweisen. An der Wagenfront sind größere Lufteinlässe zu erwarten, die auch mehr Kühlungsluft rund um den Motor und die gigantische Bremsanlage zulässt, die ebenfalls über großflächigere Auslässe auf der Motorhaube abgeführt wird. Der typische DTM-Sound, den die zahlreichen Fans so sehr schätzen, wird nur noch über ein einziges Abgasendrohr generiert.

Das DRS (Drag Reduction System) wird über einen breiteren Heckspoiler aus nur noch einem Profil gesteuert und verändert den Anpressdruck des Rennboliden. Für mehr Action soll auch das „Push-to-Pas“-System sorgen. Damit kann per Knopfdruck am Lenkrad dem unter Vollgas stehenden Motor mehr Rennsprit zugeführt werden. Mit dieser Einrichtung, die schon in den vergangenen Rahmenserien zum Tragen kam und die Fans auf den Tribünen begeisterte, kann der Fahrer insgesamt zwölf Mal im Rennen rund 30 PS mehr generieren.

Apropos Rahmenserien – im Rahmenprogramm der DTM werden u. a. folgende Serien zu sehen sein: die neue W-Serie, in der nur Rennamazonen am Start sind, der Porsche Carrera Cup, die Tourenwagen-Classics mit den DTM-Autos aus den 1980er und 1990er-Jahren, der Lotus Cup Europe sowie der Seyffahrt Audi R8 LMS Cup.

ASTON MARTIN
Die Briten halten sich noch etwas bedeckt. Fest steht bislang, dass die Vynamic GmbH – ein Joint Venture zwischen AF Racing und der HWA AG in Affalterbach – die DTM-Boliden von Aston Martin entwickelt und auch aufbauen wird. Verantwortlich für das DTM-Projekt Aston Martins zeichnet Dr. Florian Kamelger. Das angestrebte Ziel sind vier Aston Martin Vantage in der Rennserie an den Start zu bringen. Als erster Fahrer wurde der DTM-Champion von 2010, Paul Di Resta, verpflichtet. Der 32-jährige Schotte verfügt über eine neunjährige Erfahrung bei rund 130 gefahrenen DTM-Rennen und drei Jahren im Force India Formel 1-Rennwagen. Verstärkung erhält Di Resta von Jake Dennis (23). Der britische Nachwuchsfahrer begann seine Karriere in der ‚InterSteps‘ Meisterschaft, die er auf Anhieb gewann. Als eine weitere Speerspitze gilt auch der Spanier Daniel Juncadella, der im DTM-Mercedes schon ordentlich Erfahrung gesammelt hat. Dem 21-jährigen Ferdinand Habsburg, gibt das Team aus Niederwil die Chance, in der härtesten Rennserie zu debütieren.

AUDI
„In der DTM gibt es im nächsten Jahr viele spannende Neuerungen“, erläutert Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Die größte ist sicherlich der stärkere Motor.“ Dabei stellte es sich auch heraus, dass es bei der DTM immer mehr am Fahrer liegt, Rennen zu gewinnen. Grund genug, auf den vorhandenen Fahrerkader, der sich aus Loïc Duval (F/36), Robin Frijns (NL/27), Jamie Green (GB/36), Nico Müller (CH/26), René Rast (D/32) und Mike Rockenfeller (D/35) rekrutiert, zu vertrauen und mithin auf ‚sechs Richtige‘ zu setzen. Für das belgische Kundenteam WRT greift Jonathan Aberdein (SA/31) ins Lenkrad. Nach Ablauf der ITR-Testfahrten, die noch bis zum 18. April am Lausitzring stattfinden, will das Team den zweiten Piloten bekanntgeben. Beste Chancen werden Pietro Fittipaldi (BR/22) eingeräumt. Er ist der Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi.

BMW
In diesem Jahr gibt BMW einem Rookie erneut die Chance im DTM-Auto zu brillieren: Sheldon van der Linde komplettiert den Fahrer-Kader der Münchner für die DTM-Saison 2019. Der 19-Jährige wird damit der erste südafrikanische Fahrer in der DTM sein. Im BMW M4 DTM übernimmt er das Cockpit von Augusto Farfus. Der restliche Kader rekrutiert sich mit Philipp Eng, Joel Eriksson, Timo Glock, Bruno Spengler und Marco Wittmann weiterhin aus den Stammfahrern der vergangenen Saison.

Die DTM-Termine 2019 (mit Rahmenprogramm)

3. – 5. Mai: Hockenheimring (GER)
Rahmenrennen: W Series, Porsche Carrera Cup Deutschland, Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup
Show Act (Samstag): DJ Antoine

17. – 19. Mai: Circuit Zolder (BEL)
Rahmenrennen: W Series, Porsche Carrera Cup Benelux, Belcar Endurance Championship, Tourenwagen Classics
Show Act (Samstag): Bob Sinclaire

7. – 9. Juni: Misano World Circuit (ITA)
Rahmenrennen: W Series, Porsche Carrera Cup France, Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, TCR DSG Endurance Cup (Nachtrennen)

5. – 7. Juli: Norisring (GER)
Rahmenrennen: W Series, Porsche Carrera Cup Deutschland, Tourenwagen Classics, BMW M1 Procar (Highspeed-Demorunden)

19. – 21. Juli: TT Circuit Assen (NED)
Rahmenrennen: W Series, Porsche Carrera Cup Benelux, Lotus Cup Europe, BOSS GP
Show Act (Samstag): Fedde Le Grand

10. – 11. August: Brands Hatch (GBR)
Rahmenrennen: W Series, Lotus Cup Europe

23. – 25. August: Lausitzring (GER)
Rahmenrennen: Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, Tourenwagen Classics, HAIGO ADAC Historic Cup
Show Act (Samstag): Mike Candys

13. – 15. September: Nürburgring (GER)
Rahmenrennen: Porsche Carrera Cup Benelux, Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, Tourenwagen Classics, Lotus Cup Europe
Show Act (Samstag): Moguai

4. – 6. Oktober: Hockenheimring (GER)
Rahmenrennen: Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, Formula Renault Eurocup, Tourenwagen Classics

Eberhard Strähle