//„Gefahrgutpapst“ Klaus Ridder hört auf

„Gefahrgutpapst“ Klaus Ridder hört auf

Vor 40 Jahren, nur wenige Wochen nach dem Unglück auf dem spanischen Campingplatz Los Alfaques (Tankwagenexplosion, 200 Tote) erschien das GefahrgutHandbuch, ein Jahr später kam „Der Gefahrgutfahrer“ heraus. Beide Werke sind rekordverdächtig, das GefahrgutHandbuch mit mittlerweile zehn Bänden und über 5.000 Seiten dürfte das größte Gefahrgutkompendium (in der Welt?) und „Der Gefahrgutfahrer“ mit einer Gesamtauflage von über 1 Million Exemplaren das Gefahrgutbuch mit der höchsten Auflage sein.

Es folgten weitere Loseblattsammlungen, Broschüren, Lehrbücher, CD’s und hunderte Fachartikel. Ein Buch über die Historie des Gefahrgutrechts beleuchtet über 200 Jahre den Transport gefährlicher Güter und erschien 2015

Dipl.-Ing. Klaus Ridder (77), Autor aller Werke, hört nach 40 Jahren auf. Ein Rückblick.

Klaus Ridder arbeitete 32 Jahre im Bundesverkehrsministerium, war in vielen nationalen und internationalen Gremien, die sich mit Gefahrguttransporten befassen, tätig. Er war Chairman bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) in Straßburg, bei der Wirtschaftskommission für Europa (ECE) in Genf sowie bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien und hat unzählige Fachvorträge in aller Welt gehalten (u.a. in Sao Paulo, Yokohama, New Orleans, Washington, Moskau, Kiew, Merida, Zilona Gora, Rotterdam, Strasbourg Wien, Paris, Den Haag, Zürich, Olten, Basel, Antwerpen und Colombo). Besonders stolz ist er darauf, dass unter seiner Präsidentschaft 1997 das revidierte ADN (= Europäisches Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen) in Genf fertig gestellt werden konnte.

Seine Erfahrungen gab er an Referendare der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und an Studenten der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg weiter. Über 20 Jahre unterrichtete er im „Haus der Technik“ in Essen. Er schulte auch noch angehende Gefahrgutbeauftragte im Bildungszentrum Maikammer der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie. In Sachen Vorträge macht Klaus Ridder noch weiter, seine Erfahrungen sind im In- und Ausland noch immer gefragt.

Seit 17 Jahren ist Klaus Ridder im ‚Unruhestand’. Er leitete bis einschließlich 2015 die Münchner Gefahrgut-Tage sowie weiterhin die Internationalen Binnenschifffahrts-Gefahrgut-Tage und moderiert die Gefahrgut-Sicherheitstage am Nürburgring.
2003 und 2007 veröffentlichte Klaus Ridder zwei Bücher zum Thema Motorsport: „Helden des Nürburgrings“ und „Nürburgring – 50 Jahre live dabei“.

Zusammen mit ehemaligen Wissenschaftlern, Betriebswirten, Professoren, Ministerialbeamten und Journalisten ist Klaus Ridder Mitglied (und auch deren Chairman) einer Arbeitsgemeinschaft „Energie und Umwelt – die Realisten“, in der Fragen zur Umwelt sowie zur wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Energieerzeugung behandelt werden. Die Arbeitsgruppe finanziert sich selbst, ist unabhängig und parteineutral. (www.ageu-die-realisten.com). Auf diesem Gebiet hält Klaus Ridder auch Vorträge.

Vom Verband der Motorjournalisten (VdM) wurde Klaus Ridder für seine Verdienste im Gefahrgut- und Motorjournalismus auf der Essener Motorshow 2013 mit der Johny Rozendaal Uhr ausgezeichnet. Im Juni 2015 wurde er in den Vorstand des VdM gewählt.

Klaus Ridder wird sich nicht zur Ruhe setzen, das würde seinem Naturell widersprechen. So hält er Vorträge zum Thema „Energie und Umwelt“, über Reisen und berichtet im Arbeitnehmerzentrum Königswinter (AZK) in der Reihe „Politik am Mittag“ über Besonderheiten deutscher Städte (mehr Infos www.klaus-ridder.de).

Übrigens, Klaus Ridder sucht einen Nachfolger für sein umfangreiches Archiv. Dabei sind die ersten UN- bzw. IAEO-Empfehlungen und viele Besonderheiten aus der Gefahrguthistorie und vieles mehr.
Horst Fischer, Bischofswerda