Mercedes Pilot Gary Paffett hat die DTM-Krone mit lediglich vier Zählern Vorsprung auf den Audi-Piloten René Rast vom Team Rosberg beim Finale in Hockenheim eigefahren. Es war dennoch für den Sternpiloten ein Zittern, denn René Rast, der seinen ersten DTM-Sieg in dieser Saison in Zandvoort einfuhr, startete ab den beiden Läufen am Nürburgring seinen persönlichen Höhenflug, siegte sechs Mal in Folge und dupierte dabei die gesamte Konkurrenz. Ob René Rast dabei das neu eingeführte Regelwerk bezüglich des ab diesem Zeitraum vorgegebenen Luftdrucks der Reifenhersteller in die Karten spielte, bleibt die Kardinalfrage.
Der Saisonverlauf des Rosberg-Piloten René Rast aus Minden war anfangs alles andere als aussichtsreich zu bewerten. Ordentliche Ergebnisse, der kapitale Überschlag und ein ausgelassenes Rennen in der Lausitz brachten die Audi-Chefs der Verzweiflung nahe. Bis im zweiten Lauf in Zandvoort der Knoten platzte und Rast zum ersten Mal den Audi als Erster über die Ziellinie fuhr. Lasche Resultate folgten erneut. Am Nürburgring taten sich neue Welten auf. Der quirlige René Rast siegte in Folge nicht nur in der Eifel, sondern auch auf dem Red Bull Ring in Österreich. Dieter Gass, der Audi-Motorsportchef, gab für das Finale in Hockenheim grünes Licht: „Fahren nach der Devise all-in“. Und der Traum aller Audi-Fans wurde nach zwei tollen Renntagen in Hockenheim zum DTM-Sommermärchen. René Rast gewann erneut beide Final-Rennen und schaffte das Unmögliche, nämlich sechs DTM-Rennen in Folge zu gewinnen. Seinen Titel im vergangenen Jahr holte sich der Ausnahmepilot Rast ebenfalls im Finale. Für Arno Zensen, den Chef vom Rosberg-Team, war es eine „grossartige Leistung“. Mit diesem DTM-Vizetitel können alle Audifans konform gehen und nach dem Weggang der Mercedes-Mannschaft ist dies noch ein überaus schönes Trostpflaster. Für den Sportchef von Audi, Dieter Gass, „ist es schade, dass sie den Titel im nächsten Jahr nicht verteidigen. Aber ich bin überzeugt, dass wir in der DTM weiter tollen Sport sehen werden.“
Nach dem Weggang von den Boliden mit dem Stern, bleibt nur noch zu hoffen, dass diese entstandene Lücke mit der kürzlich avisierten englischen Traditionsmarke Aston Martin, geschlossen werden kann. Als Fahrer des neuen Boliden kommt nicht James Bond in Frage – man munkelt dass Lucas Auer und Paul di Resta vorrangig zu Zug kommen sollen. HWA (Hans Werner Aufrecht) soll das Aston Martin-Einsatzteam ‚R Motorsport‘ tatkräftig unterstützen. HWA-Vorstand Uli Fritz: „Die gesamte Mannschaft brennt darauf nach den erfolgreichen Jahren mit Mercedes-AMG, nun mit R-Motorsport und Aston Martin ein neues Kapitel in der DTM aufzuschlagen. Sicher wird die Aufgabe für uns alle eine große Herausforderung, aber wir werden alles dafür tun, zum Saisonstart der DTM ein wettbewerbsfähiges Paket an den Start zu bringen.“
Text & Fotos:
Dirk Strähle & Eberhard Strähle