//VdM-Regionalkreis West am Nürburgring

VdM-Regionalkreis West am Nürburgring

Tolles Wetter, interessante Menschen und ein spannendes Rennen

Der Nürburgring feierte im Letzen Jahr sein 90jähriges Jubiläum – und da ist auch heute immer was los! Volles Programm von Ende März bis in den späten Oktober. Die wohl interessanteste Rennserie sind die Langstreckenrennen auf der Nordschleife – sie dauern vier Stunden, bei einem Rennen sind es sechs Stunden. Insgesamt werden neun Läufe gefahren, die jeweils samstags stattfinden und um 12.00 Uhr gestartet werden. Am Start sind so um die 150 Rennwagen, die in drei Gruppen starten.

Viel Abwechslung
Die Kollegen des VdM-Regionalkreises West hatten tolles Wetter am Nürburgring und erlebten ein spannendes Rennen. Unser VdM-Kollege Patrik Koziolek weihte uns in die Materie der VLN-Langstreckenrennen ein und hatte auch dafür gesorgt, dass wir Gästekarten bekamen. Danke. Mein Siegburger Motorsportfreund Martin Rosorius gab uns einen Einblick in den Black Falcon Rennstall. Er war ehemals zweiter Rennleiter beim berühmten 24h-Rennen und arbeitet heute im Team als juristischer Berater. Begrüßt wurden wir morgens beim Frühstückskaffee im Bistro der Tankstelle „Döttinger Höhe“ vom Besitzer Hans-Joachim Retterath (RettI), der uns aus seinem reichen Schatz an Ringerlebnissen eine Geschichte erzählte, wie er dem F1-Weltmeister Emerson Fittipaldi mit einem Kanister Sprit aushalf, als dieser nebenan auf der Rennstrecke mit Spritmangel liegengeblieben war.. Als Gast dabei war Helmut Kuhl, der in den 70iger Jahren erfolgreich mit Tourenwagen unterwegs war und am Nürburgring viele Siege eingefahren hat. Ja, es war ein schöner Tag.

Zur VLN-Langstreckenmeisterschaft
Die VLN-Langstreckenmeisterschaft wird auf der berühmten Nordschleife ausgefahren. Streckenlänge 23 Kilometer. Die Buchstaben VLN stehen für ‚Vereinigte Langstreckenmeisterschaft Nürburgring‘. Ausrichter eines Rennens ist jeweils eine Motorsportclub, diesmal war es der Rheydter Club für Motorsport im DMV, der mit einigen hundert Helfern das 41 RCM-Grenzlandrennen ausrichtete. Der Eintritt an der Nordschleife ist frei, im Start- und Zielbericht, mit der Möglichkeit, in die Startaufstellung zu kommen, kostet es nur 15 €. Gefahren wird in unterschiedlichen Klassen, am schnellsten sind die GT3-Rennwagen, die im Streckenabschnitt Döttinger Höhe bis zu 300 km/h schnell sind. Gesamtsieger am Ende der Saison wird das Fahrerpaar, das die meisten Klassensiege eingefahren hat, wobei die Klassen, mit den meisten Startern am höchsten bewertet werden.

Es sind Profis am Start, wie diesmal der DTM-Fahrer Farfus – aber meistens sind es Amateure, die sich teilweise als sogenannte Bezahlfahrer in ein Team einkaufen und, je nach Team, auch einige tausend Euro bezahlen müssen. Ja, Motorsport ist teuer, so kostet ein Reifensatz eines Spitzenautos etwa 2000 Euro und davon werden in einem Rennen mehrere Sätze gebraucht – je nach Witterung.

Zum Rennverlauf
In der Tierwelt sind Falken tagaktive Jäger. In der Grünen Hölle hat Falken Motorsports beim sechsten VLN-Lauf den Doppelsieg ins Visier genommen und zugepackt. Beim 41. RCM DMV Grenzlandrennen feierten Klaus Bachler und Martin Ragginger im Porsche 911 GT3 R den Sieg vor Stef Dusseldorp und Alexandre Imperatori im BMW M6 GT3. Für das Team des japanischen Reifenherstellers war es der erste Doppelsieg in der VLN. Ein Debüt feierten auch die Drittplatzierten: Christopher Brück und Michele Di Martino fuhren mit dem Lamborghini Huracan GT3 zum ersten Podestrang 2018 für Konrad Motorsport.

Bereits auf den ersten Metern übernahm Bachler die Führung von Polesitter David Pittard im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport und brannte ein wahres Feuerwerk ab. Im zweiten Umlauf sicherte er sich dann einen Platz in den Geschichtsbüchern. Der Österreicher fuhr in 7:56,259 Minuten einen neuen VLN-Rundenrekord. „Das war schon eine ziemlich perfekte Runde“, sagte Bachler mit einem verschmitzten Lächeln. „Dafür muss alles passen. Und auf den letzten Metern hatte ich Glück, dass ich bereits auf der Döttigner Höhe an den langsamsten Autos vorbeikam, während meine Verfolger im Tiergarten noch Verkehr hatten.“ Neben Dusseldorp und Imperatori im Schwesterfahrzeug konnten nur Sheldon van der Linde und Jeffrey Schmidt im Audi R8 LMS dem Falken-Porsche Paroli bieten. Nach einem Reifenschaden in Runde 15 war das Rennen für Land Motorsport aber in Führung liegend vorzeitig beendet. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen“, gestand Dusseldorp. „Wir hatten auch vom Team aus freie Fahrt. Aber am Ende war der Porsche einfach schneller. Aus Teamsicht steht der Doppelsieg im Vordergrund. Und wir freuen uns tierisch.“

Resümee
Das war Motorsport zum Anfassen, den die VdM-Kollegen mit ihren Gästen erlebten. Alle waren begeistert!
Auch im nächsten Jahr werden wir mit dem VdM wieder zum Ring kommen, damit die VdM-Kollegen, die in diesem Jahr nicht dabei sein konnten, im nächsten Jahre eine neue Chance bekommen.

Klaus Ridder