Beim zweiten VdM-Videotalk hatten wir Sven Ennerst zu Gast, Mitglied des Vorstands der Daimler Trucks&Bus AG und Leiter Entwicklung bei Daimler Trucks. Er zeigte die aktuellsten Entwicklungen bei Fahrerassistenzsystemen auf, erläuterte die Funktionsweise des Abbiegeassistenten und führte in die problematische Thematik zu den vielen Auffahrunfällen ein. Hier einige Stichworte seiner Ausführungen.
Zum Unfallgeschehen allgemein:
– Daimler hat eine sehr intensive und gut ausgestattete Unfallforschung aufgebaut, mit der jedes Unfallgeschehen aufgenommen und geclustert wird, um daraus aktive Assistenzsysteme zu entwickeln.
– 39 Prozent aller Unfälle mit Lkw, bei denen Personen verletzt werden, sind Auffahrunfälle, 29 Prozent Abkommen von der Fahrbahn und fünf Prozent mit Fußgänger und Radfahrer.
– Die Vehicle-to-Vehicle Kommunikation wird das Unfallgeschehen deutlich positiv beeinflussen, weil es Fahrer schon frühzeitig warnen kann.
Zum Abbiegeassistenten:
– Der Abbiegeassistent unterstützt den Fahrer in der Mehrzahl der kritischen Aktionen.
– In der aktuellen Ausbaustufe des Systems bremst der Lkw bei Gefahr von alleine.
– Der Abbiegeassistent kann zu einem großen Teil auch nachgerüstet werden.
Zum Notbremsassistenten:
– Das erste System kam 2006 in Serie und konnte nur vor bewegten Objekten abbremsen.
– Das aktuelle System kann sogar bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h einen Fußgänger auf der Straße erkennen und bis zum Stillstand halten
– In einem Lkw-Leben mit kalkulierten eine Millionen Kilometern findet mindestens eine Notbremsung statt, die vom System ausgelöst wird, und nicht vom Fahrer.
Das komplette Gespräch, das am Donnerstag, 15. April online stattfand, finden Sie hier.
Sven Ennerst, Leiter Entwicklung Daimler Trucks
Fotos (2): Daimler AG