//DAT: Jahresfahrleistung sinkt

DAT: Jahresfahrleistung sinkt

Vor dem Hintergrund stark gestiegener Preise und der zu Beginn des Jahres 2023 noch sehr hohen Inflation wurden für den DAT Report 2024 die Pkw-Nutzungsgewohnheiten der privaten Pkw-Halter abgefragt. Insgesamt 50 Prozent aller repräsentativ Befragten nannten hohe Kosten und die damit verbundene bewusstere Nutzung des eigenen Fahrzeugs sowie die Absicht, die Umwelt zu schonen, als Gründe, ihr Verhalten zu ändern.
Zu beobachten sei, dass Pkw-Halter von Jahr zu Jahr auch weniger Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Die Strecke, die ein durchschnittlicher Pkw-Halter pro Jahr fährt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verringert. Während die Jahresfahrleistung 2004 noch 16.500 km betrug, waren es 2023 nur noch durchschnittlich 12.440 km. Das ist zwar nahezu auf Vorjahresniveau (-1,8 Prozent), aber ein signifikant großer Rückgang von 25 Prozent in den letzten 20 Jahren.

Fahrleistung der Dieselfahrer etwas über Vorjahr

Der Vergleich von 2023 zum Vorjahr zeige für alle Pkw-Halter und für einzelne Teilgruppen Veränderungen. Bei den Fahrern von Pkw mit Benzinmotor ist im Vergleich zum Vorjahr der größte Rückgang zu verzeichnen. Im Schnitt legten sie 10.460 km und damit deutlich weniger Wegstrecke als noch 2022 zurück (-4,6 Prozent). Bei den Dieselfahrern waren es 16.070 km, was einer leichten Steigerung von 0,5 Prozent gegenüber der Vorjahresstrecke entsprach (2022: 15.990 km).
Bei Haltern von Fahrzeugen mit elektrifizierten bzw. sonstigen Antrieben ist ebenfalls eine Steigerung zu beobachten. Sie fuhren 2023 im Schnitt 14.400 km weit. Dies entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 3,9 Prozent und ist ein Anzeichen dafür, dass rein batterieelektrische Pkw von Pkw-Haltern immer häufiger als Haupt- und nicht nur als Zweitwagen genutzt werden. Da in den letzten Jahren die Reichweite dieser Fahrzeuge deutlich größer geworden ist, werden offenbar auch mehr Kilometer mit ihnen zurückgelegt.

Mehrheit aller Strecken sind Privatfahrten

Bei der detaillierten Betrachtung, für welche Wegstrecken die Pkw-Halter ihr Auto genutzt haben, zeigte sich, dass 2023 mit 62 Prozent (7.710km) die große Mehrheit aller Strecken auf rein private Fahrten (Urlaub, Einkäufe etc.) zurückging. Auf den Arbeitsweg entfielen 33 Prozet aller gefahrenen Kilometer beziehungsweise 4.110 km, und 5 Prozent (620km) entfielen auf rein geschäftliche Fahrten.
Speziell für die Analyse der Wegstrecken lohnt sich auch der Vergleich mit dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Damals war die prozentuale Verteilung der Wegstrecken zwar exakt identisch mit dem Jahr 2023, allerdings betrug die gesamte Jahreslaufleistung 14.610 km und damit 2.170 km mehr als aktuell. Rein rechnerisch lässt sich der Rückgang von 2019 zu 2023 generell und bei allen Teilstrecken auf 15 Prozent beziffern. In absoluten Kilometern machten sich die deutlichsten Abstriche bei den rein privaten Fahrten bemerkbar. Hier betrug der Rückgang von 2019 auf 2023 im Schnitt 1.350 km.

„Der kontinuierliche Rückgang der Jahreslaufleistung hat auch Auswirkungen auf den Verschleiß von Fahrzeugen und damit auf die Zahl der Unfallreparaturen. Die größte Menge aller Pkw im Bestand sind Benziner mit über 30 Millionen Stück. Bei diesen Fahrzeugen macht sich die aktuell reduzierte Jahresfahrleistung immer auch in einem geringeren Reparaturaufkommen in den Werkstätten bemerkbar“, kommentieren Uta Heller und Dr. Martin Endlein, die Autoren des DAT Reports.

(DAT/bic)
Foto: Pixabay