Der Transport gefährlicher Güter ist in Europa und vor allem in Deutschland relativ sicher. Dazu tragen Vorschriften bei, die auf der Grundlage von Empfehlungen der Vereinten Nationen (dem sogenannten „orange book“) oder der Internationalen Atom Energie Organisation (IAEO (IAEA regulations) in europäisches und deutsches Recht zur verbindlichen Einhaltung übertragen werden.
Um diese Vorschriften zu erstellen, ist viel Arbeit erforderlich. Es sind Wissenschaftlicher, Juristen, Fachexperten, Behördenmitarbeiter, aber auch Vertreter der betroffenen Anwender, die diese Arbeiten in internationalen Gremien erledigen.
Einer dieser Experten, der in internationalen Gremien die Seite der Gasindustrie vertritt, ist. Dr. Wolfgang Dörner. Er wurde Ende Februar 2024 in Hamburg mit dem Deutschen Gefahrgutpreis ausgezeichnet.
Der global tätige Experte für Gasflaschen, Ventiltechnik und Normen von der Firma Linde wurde ausgezeichnet für sein kontinuierliches und fortlaufendes Engagement bei der Weiterentwicklung der Gefahrgutvorschriften in Bezug auf die sichere Beförderung von Gasen.
Dr. Wolfgang Dörner arbeitet bei der Firma Linde, einem der größten Unternehmen weltweit im Bereich Industriegase. Eine unabhängige Fachjury, bestehend aus 13 führenden Vertretern der gefahrgutrelevanten Verbände, Organisationen und Behörden, hat Dörner aus den eingesandten Vorschlägen ausgewählt, um sein langjähriges Engagement bei der Fortentwicklung der Gefahrgutvorschriften hinsichtlich der sicheren Beförderung von Gasen zu würdigen.
Die Laudatio bei der festlichen Abendveranstaltung am 26. Februar 2024 im Rahmen der 38. Internationalen Gefahrgut-Tage Hamburg hielt Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), aus dessen Händen der promovierte Diplom-Physiker Dörner die prestigeträchtige Auszeichnung in Form einer hochwertigen Bronzeskulptur entgegennehmen durfte.
Dörner begann seine berufliche Laufbahn 1991 bei der Firma Linde in München und konzentrierte sich von Beginn an auf die interne Standardisierung von Gasflaschen und Ventilen. Zugleich war er sehr schnell bestrebt, auch an der nationalen, europäischen und internationalen Normungsarbeit mitzuwirken, was er bis heute noch mit ausgeprägter Leidenschaft und großer Expertise tut und was sich auch in diversen von ihm beeinflussten und mittlerweile anerkannten Standards bezüglich Flaschendesign, Ventildesign und wiederkehrende Prüfungen niedergeschlagen hat.
Zudem hat er als Vertreter des Industriegaseverbandes (IGV) seit 2015 den Vorsitz in der Arbeitsgruppe Klasse 2 im Gefahrgut-Verkehrs-Beirats des BMDV inne und sorgt dort dafür, dass den Mitarbeitenden des Gefahrgutbeförderungsreferats des Bundesministeriums technische Expertise zu allen in den internationalen Gefahrgutgremien behandelten Fragestellungen im Zusammenhang mit der Beförderung von Gasen zur Verfügung steht. Hier ist es vor allem wichtig, die Erfahrungen aus der Praxis in das Gesetzgebungsverfahren mit einzubringen
Der Deutsche Gefahrgut-Preis wird seit 1991 jährlich von der Redaktion des Gefahrgut-Magazins „Gefährliche Ladung“ ausgeschrieben, das im Storck Verlag Hamburg erscheint.
Klaus Ridder
Foto (Ridder): Preisträger Dr. Wolfgang Dörner mit dem Deutschen Gefahrgut-Preis; links Staatssekretär Hartmut Höpper (BMDV) und rechts Dr. Michael Heß, Chefredakteur der Zeitschrift „Gefährliche Ladung“