In der Saison 2022 des Deutschen Tourenwagen Masters – der DTM – konnte sich erstmals auch die spanische VW-Tochter Seat mit insgesamt sechs Formentor VZ5-Fahrzeugen der Eigenmarke Cupra in Szene setzen. Mit der Einführung der Marke Cupra wurden Anfang 2018 alle Seat-Aktivitäten im Motorsport unter dieser neuen Marke weitergeführt.
Mit den sechs neuen Cupra Formentor VZ5 wird allerdings nicht unter den an der DTM teilnehmenden Konkurrenten um Sieg und Punkte gekämpft. Die Rennleitung verfügt über die Cupras als Einsatzfahrzeuge. Zur Verfügung stehen zwei Cupra SUVs für die „Race Control“, je ein Wagen als „Leading Car“ und als „Medical Car“ und zwei Cupra Formentor VZ5 für den Einsatz als „Safety Car“, die bei Abt-Sportsline in Kempten ein erweitertes Tuning im Motor- und Fahrwerk-Bereich erfuhren. Thomas Biermaier, der CEO des Hauses Abt-Sportsline, erläuterte, dass die Motorleistung um 60 PS erhöht wurde und den beiden Cupra Safety Cars dadurch eine Höchstgeschwindigkeit von gut 270 km/h und ein Drehmoment von über 530 Nm verleihen. Fahrwerksseitig wurde auf Feder/Dämpfer-Teile von KW aus dem schwäbischen Fichtenberg zurückgegriffen. Um die zum Teil höheren Geschwindigkeiten auch in den Kurven fahren zu können, wurden alle sechs Cupras mit Semi-Slick-Reifen bestückt. Robin Ullrich ist bei Abt-Sportsline als ständiger Koordinator für diese sechs Cupras verantwortlich.
Als Stammfahrer des Safety Cars fungiert schon seit über zehn Jahren der aus Wachtberg kommende ehemalige Motorsportler Jürgen Kastenholz (53), der diesen verantwortungsvollen Job vom Safety Car Urgestein Peter Lux 2010 übernommen hat. Seine Beifahrer wechseln an jeder DTM-Rennstrecke, werden von den einzelnen Veranstaltern namentlich vorgeschlagen und kommen ebenfalls aus dem Bereich des Motorsports.
Wichtigstes Merkmal des Safety Cars ist der mit farbigen Blinkleuchten versehene Dachbalken, der im Einsatzfall während eines Rennens vom Copiloten aktiviert werden kann. Um im Nebel das Safety Car besser zu erkennen, sind im Frontgrill kleine Blitzleuchten angebracht. „Ereignet sich zum Beispiel ein Unfall im Rennen, schickt der Rennleiter das Safety Car auf die Strecke. Wir haben dann die Aufgabe, die Geschwindigkeit im Feld zu reduzieren und für einen eventuellen Re-Start zu sammeln“, meinte Jürgen Kastenholz. Während dieser Phase ist die Besatzung des Safety Cars über ein spezielles Funkgerät mit der Rennleitung stets in Kontakt. Den jeweiligen Standort von Jürgen Kastenholz während eines Einsatzes auf der Strecke erkennt die Rennleitung über einen am Fahrzeug angebrachten Transmitter.
Text & Fotos: Eberhard Strähle