//Truck Race ist zurück

Truck Race ist zurück

Nach einer Pause von zwei Jahren ist am letzten Wochenende der der Truck Grand Prix auf den Nürburgring zurückgekehrt. Während das Spektakel 2020 der Coronapandemie zum Opfer fiel, war es im letzten Jahr die verheerende Flutkatastrophe im nahgelegenen Ahrtal, die die Renn- und Spaßaktivitäten auf dem Nürburgring bremste. Spontan hatten sich damals die Organisatoren, die Rennteams, Industrieaussteller und Besucher entschieden, den Flutopfern zu helfen. Kurzerhand wurde der Ring zum Logistikzentrum umfunktioniert.

In diesem Jahr war es aber wieder soweit. Der Rennzirkus machte in der Eifel Station. Drei Tage lang konnten die Fans Lkw-Spektakel hautnah erleben: Zehn Rennen in drei Tagen, ein leider etwas gelichteter Industriepark, aber viel gute Stimmung beim traditionellen Festival in der Müllenbachschleife mit dem begehrte Musikprogramm, live auf einer Bühne.

Dass Rennsport auch Politik sein kann, haben die Veranstalter deutlich gemacht. So heißt es in ihrer Pressemitteilung: „Der Motorsport kämpft derzeit mit dem Ruf, in die Welt des Klimawandels und der berechtigten Forderung nach Nachhaltigkeit nicht mehr zu passen. Das dies nicht so ist, zeigt gerade der Truck-Rennsport. Auf Drängen der ETRA, einer Tochtergesellschaft des ADAC Mittelrhein e.V., die Truckracing europaweit vermarktet, wurde im Rahmen der FIA-Kommission in diesem Jahr eine Nachhaltigkeitsarbeitsgruppe eingeführt, um weitere Aktivitäten zu koordinieren, voranzutreiben und umzusetzen. Dadurch stimmte das FIA World Motorsport Council, das höchste Gremium des Weltverbandes, der Reglementänderung zu, ab 2023 elektrische und hybride Renntrucks im Startfeld der Europameisterschaft zuzulassen. Bereits 2021 wurde die Serie von den Vereinten Nationen in ihr Programm UN Sport for Climate Action offiziell aufgenommen. Und als erste FIA Serie überhaupt, haben die Truckracer auf einen Kraftstoff umgestellt, der vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen stammt. Erstmals bereicherte auch ein Innovation-Camp den Industriepark am Wochenende und ein hochkarätig besetzter Innovation-Talk befasste sich mit einer ökologischeren Zukunft des Motorsports.“

Neben den Rennsportaktivitäten spielt auch das Industrielager, eine quasi Messe für die Transportwirtschaft, eine besonders große Rolle. Allerdings hatten in diesem Jahr, wie man hörte aus Budgetgründen, zahlreiche Unternehmen ihre Teilnahme abgesagt. So wirkte das Lager etwas übersichtlicher. Der Stimmung tat das aber nur bedingt Abbruch.

Ein weiterer zentraler Punkt war auch wieder das gemeinsame Truck-Symposium von ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland. Es beschäftigte sich in seiner 15. Auflage mit dem Thema „Fahrer/innen, Antriebswende, Infrastruktur – Epochale Herausforderungen für Güterverkehr und Logistik“. Alle Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um den Parkplatzmangel für LKW auf Autobahnen zu mindern, lautete eine der sechs Kernforderungen der Fachtagung die erstmals von Professor Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, moderiert wurde, an die Politik und Verwaltung.

Wie alle Jahre zuvor beendete am Samstagabend ein riesiges Feuerwerk das Festival, zu dem wieder Tausende von Countrymusik-Fans gepilgert waren.

(bic)
Fotos: ADAC Mittelrhein, Werner Bicker