Am 13. April wurde der Motorradrennfahrer August (Gustl) Hobl 90 Jahre. Klaus Ridder erinnert an den Sportler und seine DKW Motorräder
Gustl Hobl war ein Ausnahmetalent und brachte es, neben drei deutschen Meisterschaften, sogar zum Vizeweltmeister 1956 in der 350er-Klasse mit einer DKW Dreizylinder. Und die 350er Klasse war damals hart umkämpft. Weltmeister wurde der Engländer Bill Lomas auf einer italienischen Moto Guzzi.
Gustl Hobl lernte den Beruf des Kfz-Mechanikers bei der Auto Union in Ingolstadt, machte mit 16 Jahren mit Sondergenehmigung den Führerschein und wurde nach der Lehre als „Probefahrer“ eingesetzt. Später wurde er in die Versuchsabteilung befördert und nahm als „Jüngster“ an Zuverlässigkeitsfahrten, die damals sehr populär waren, teil. Privat baute er eine 125er DKW (Einzylinder) zu einem „Renngerät“ um und startete damit 1951 bei lokalen Rennen als Ausweisfahrer.
Es folgte bei DKW, die schon eine Rennabteilung mit den Altstars Ewald Kluge und Sigi Wünsche hatten, der weitere Aufstieg zu den Altstars. Ewald Kluge stürzte schwer am Nürburgring und Gustl Hobl nahm den Platz ein und enttäuschte nicht. Bei den Weltmeisterschaften war er vorne mit dabei und wurde 1955 WM-Dritter und 1956 sogar Vizeweltmeister.
DKW zog sich 1956 vom Motorsport zurück und 1956 beendete Gustl Hobl auch seine Karriere. Gleichwohl nahm er bis ins hohe Alter an Oldtimer-Veranstaltungen teil und war immer gern gesehener Gastfahrer.
Der Firma DKW/AUDI bliebt Gustl Hobl als Meister erhalten und war zuletzt bei AUDI im technischen Kundendienst tätig.
Sein „Rentnerdasein“ genießt Gustl Hobl mit seiner Frau Hannelore, mit der er 60 Jahre verheiratet ist.
Fotos: Audi, Hobl, Vetter