//Der Coupé-Kombi: Peugeot 508 SW

Der Coupé-Kombi: Peugeot 508 SW

Auf dem Pariser Automobilsalon war er schon zu sehen. Anfang Dezember stellte Peugeot die Kombiversion des 508 im Rahmen einer Fahrpräsentation in Portugal internationalen Journalisten vor. Ab Sommer 2019 wird der Kombi dann auch bei den deutschen Peugeot-Händlern stehen.

Gleiche Höhe, ähnliche Silhouetten: 508 Limousine (re) und der Kombi 508 SW , Foto: Peugeot

Der erste Eindruck: Wie ein klassischer Kombi sieht der neue Peugeot 508 SW nicht aus. Mit der flachen nach hinten abfallenden Dachlinie hat er eher die Silhouette eines Coupés. Die rahmenlosen Türen verstärken diesen Eindruck. Mit knapp 1,42 Meter Höhe ist er auch so flach wie die Limousine. Im Vergleich zum Vorgänger ist er zudem sechs Zentimeter niedriger und bietet damit eine bessere Aerodynamik, schreibt Peugeot. Dennoch ist der Einstieg recht bequem und auch hinten ist auf den ersten Blick ausreichend Platz.

Alle Motoren nach Euro 6d-Temp

Es gibt den 508 SW mit zwei Benzinmotoren mit 180/133 oder 225/169 PS/kW und mit drei Dieselvarianten, die 130/96, 160/120 oder 180/130 PS/kW leisten. Als einer der ersten Hersteller hatte Peugeot Motoren nach der strengen Abgasnorm Euro 6d-Temp im Programm. Und natürlich erfüllen auch die fünf Motoren des 508 die Norm. Genauso wie die Kraftstoffverbrauchsangaben, die nach WLTP-Zyklus gemessen sind. Die Verbräuche der Dieselmotoren werden danach kombiniert mit 3,8 bis 4,7 Liter auf 100 Kilometer angegeben, die der Benziner mit 5,4 bis 5,7 Liter.

Anfang 2020 soll der Peugeot 508 SW zudem mit Benzin-Plug-in-Hybrid-Technologie lieferbar sein, mit einer rein elektrischen Reichweite von 50 Kilometern im WLTP-Zyklus.

Bereit für erste Testfahrten, Foto: Sommer

Vor allem die Dieselmotoren zeigten sich auf den Teststrecken westlich von Lissabon mit ihren 300 bzw. 400 Nm Drehmoment kräftig und durchzugstark, wobei die Acht-Gangautomatik kaum merklich und feinfühlig schaltet. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt und schluckt Bodenunebenheiten ebenso komfortabel, wie es auch schnelle Kurven sicher meistert. Die adaptive Fahrwerksregelung, in einigen Varianten Serie, sonst gegen Aufpreis, sorgt für zusätzliche Sicherheit. Dabei verlässt sich der Peugeot nicht nur auf die Rückmeldung der Dämpfer, sondern beobachtet auch per Kamerasystem die Fahrbahnoberfläche, um so die Dämpfung vorausschauend und damit schneller anpassen zu können.

Umfangreiches Assistenzpaket

Foto: Sommer

Auf modernstem Stand der Technik ist auch die lange Liste der Sicherheits- und Assistenzsysteme, die zum Teil schon in der Basisversion „Active“ Serie sind. Dazu zählen beispielsweise „Active Safety Brake“ Das System erkennt Fußgänger sowie Fahrradfahrer tagsüber und nachts und ist zwischen 5 km/h und 140 km/h aktiv. Das System verfügt zusätzlich über eine Kollisionswarnung. Außerdem sind Verkehrsschilderkennung und ein aktiver Spurhalteassistent mit an Bord. Letzterer kann so eingestellt werden, dass sich das Fahrzeug zum Beispiel auf mehrspurigen Straßen eher nach rechts oder nach links orientiert, um Motorradfahrern Platz zu machen, die in der Mitte zwischen den Autokolonnen durchfahren, wie es auf der Pressekonferenz hieß. Bei uns macht die Funktion sicher vor allem Sinn, um bei einem Stau für die Rettungsgasse schon zur richtigen Seite orientiert zu sein. Mit der Ausstattungsvariante „Allure“ kommen Totwinkelassistent mit Lenkkorrektur und Müdigkeitswarner hinzu.

Bei Nachtfahrten oder bei schlechter Sicht bringt das Nachsichtsystem Night Vision, das es als Sonderausstattung gibt, ein Sicherheitsplus. Eine Infrarot-Kamera erkennt Lebewesen, die sich in einer Entfernung von bis zu 200 Metern im Bereich vor dem Fahrzeug befinden. Der Fahrer sieht im Display des Kombiinstruments die Umgebung vor dem Fahrzeug und muss dafür nicht den Blick von der Straße abwenden. Ebenfalls gegen Aufpreis ist ein automatischer Geschwindigkeitsregler ACC mit Stop&Go-Funktion lieferbar.

Ebene Ladefläche bei umgelegter Rücksitzbank, Foto: Peugeot

Wichtig beim Kombi natürlich immer auch: die Ladekapazität. Im Vergleich zum Vorgänger ist der 508 SW vier Zentimeter kürzer. Das Kofferraumvolumen bis zur Ablage hat ein Volumen von 530 Litern. Bei umgelegten Rücksitzen entsteht eine ebene Ladefläche mit einem maximalen Kofferraumvolumen von bis zu 1.780 Litern.

Vieles spricht für die Dieselvarianten

Peugeot erwartet, dass in Deutschland auf die Kombi-Variante des 508 rund 60 Prozent der Verkäufe entfallen und 40 Prozent der Käufer sich für die Limousine entscheiden. Bei den Kraftstoffverbräuchen sind selbst die großen Dieselmotoren gegenüber den Benzinern im Vorteil. Auch bei den Fahrleistungen spricht vieles für die Dieselvarianten, zumal Peugeot seit vielen Jahrzehnten für seine guten Selbstzünder bekannt ist. Wie sich die Käufer angesichts der immer noch aktuellen Dieseldiskussion entscheiden, wird sich zeigen. Beim Preis unterscheiden sich die vergleichbaren Benzin- und Dieselversionen übrigens gar nicht so sehr. In der Ausstattung „Allure“ kostet der 508 SW mit dem 133 kW starken Benziner 38.950 Euro und mit dem 120 kW starken Dieselmotor 39.550 Euro.

so