Die durchschnittliche EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)-Marge von führenden Automobilherstellern sinkt in den ersten drei Quartalen 2025 auf nur noch 5,5 Prozent (2024: 7,8). Die operativen Gewinne der Hersteller fallen gesamthaft um etwas mehr als 29 Prozent. Die höchsten Gewinne und Profitmargen kann trotz Rückgängen Toyota verbuchen. Der Gewinn pro Fahrzeug sinkt nach drei Quartalen 2025 im Mittel der Automobilhersteller um rund ein Drittel von 3.358 auf nur noch 2.218 Euro. Trotz deutlichen Rückgängen erzielen BMW und Mercedes-Benz die höchsten Gewinne pro verkauftem Pkw, so das jüngste Ergebis der Studie des Center of Automotive Management unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Bratzel.
Die globale Automobilindustrie steht vor einer breiten Konsolidierungswelle, die auch etablierte Unternehmen unter erheblichen Transformationsdruck setzt. Wichtige Indikatoren sind die insgesamt rückläufigen Gewinne und Profitmargen der globalen Automobilherstellern in den erten drei Quartalen diesen Jahres. Die branchenweite EBIT-Marge eines Samples von 9 führenden Automobilherstellern sinkt auf nur noch 5,5 Prozent im Vergleich zu 7,8 Prozent des Vorjahres. Die kumulierten operativen Gewinne brechen um 29,3 Prozent ein. Die globalen Absatzzahlen und Umsätze der betrachteten OEMs stagnieren im Mittel der Konzerne.
Nach drei Quartalen des Jahres 2025 sind die EBIT-Margen der führenden Automobilhersteller spürbar unter Druck geraten. Besonders deutliche Rückgänge verzeichnen die MB Group, deren Profitabilität von 9,7 auf 4,4 Prozent fällt, sowie GM und Tesla, die jeweils auf 4,7 bzw. 4,2 Prozent abrutschen. Auch Toyota und Hyundai verlieren deutlich an Ertragskraft, liegen mit 8,4 bzw. 7,5 Prozent aber weiterhin im überdurchschnittlichen Bereich. Rückgänge melden zudem die VW Group, BMW und BYD, die allesamt unter dem Vorjahresniveau bleiben. Toyota erzielt mit 8,4 Prozent weiterhin die höchste EBIT-Marge und behauptet damit die Spitzenposition, wenn auch auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Einzig Ford kann seine Profitabilität leicht steigern und verbessert sich von 2,9 auf immer noch unterdurchschnittliche 4,4 Prozent
VW mit schlechtestem Ertrag je verkauftem Pkw
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Ertragsentwicklung je verkauftem Pkw. Im Mittel der betrachteten Automobilhersteller sinkt nach drei Quartalen 2025 der Gewinn pro Fahrzeug von 3.358 auf nur noch 2.218 Euro (minus 34 Prozent). Trotz Gewinnrückgang erzielen im Vergleichsample die BMW Group und Mercedes-Benz zwar mit rund 4.500 bzw. 3.200 Euro noch die höchsten Gewinne pro Pkw. Besonders deutlich fällt der Rückgang bei Mercedes-Benz aus mit einem Rückgang von 55 Prozent, während bei BMW der Gewinn pro Pkw um 18 Prozent fällt. Mit einem Rückgang von 58 Prozent auf nur noch 819 Euro pro Fahrzeug rangiert die VW Group am unteren Ende des Samples. Unter den amerikanischen Herstellern kann Ford sein Ergebnis pro Fahrzeug von rund 1.100 Euro auf im Wettbewerbsvergleich immer noch deutlich unterdurchschnittliche 1.679 Euro steigern. Dagegen erleiden GM und Tesla herbe Rückgänge von 47 bzw. 45 Prozent. Während GM nur noch auf einen Gewinn pro Fahrzeug von weniger als 1.300 Euro kommt, schneidet der reine Elektroautobauer Tesla mit 2.177 Euro noch deutlich besser ab. Auch der chinesische Elektroautobauer BYD, der seine BEV und PHEV-Absätze deutlich steigern kann, verbucht Gewinnrückgänge von – jedoch unterdurchschnittlichen minus 26 Prozent und verdient pro Fahrzeug umgerechnet jetzt nur noch 1.103 Euro
Toyota bleibt absatzstärkster globale Automobilhersteller
Die Umsätze der betrachteten Automobilhersteller erhöhen sich im Vergleichszeitraum nur um durchschnittlich 0,5 Prozent, wobei vor allem BYD und Toyota zulegen können. Dagegen müssen Mercedes, BMW und Tesla Umsatzrückgänge von 8,0 bzw. 5,7 und 5,4 Prozent hinnehmen. Mit deutlichem Abstand bleibt Toyota der absatzstärkste globale Automobilhersteller. In den ersten neun Monaten 2025 setzte der Konzern 7,1 Millionen Pkw ab und liegt damit klar vor Volkswagen mit 6,6 Millionen Fahrzeugen sowie GM mit 4,6 Millionen. Dahinter folgen die Hyundai Group mit 4,3 Millionen und Ford mit 3,3 Millionen Fahrzeugen. BYD steigert seinen Absatz um rund 0,5 Millionen Fahrzeuge auf insgesamt 3,3 Millionen und verankert sich damit fest unter den absatzstärksten Automobilkonzernen.
Fazit von CAM Studienleiter Stefan Bratzel
„Die Kurzanalyse der Performance-Daten im Jahr 2025 zeigt, dass die Automobilindustrie
sich in einer Phase hoher Volatität mit tiefgreifenden Umbrüchen befindet. Das Zusammenspiel aus ökonomischen Wachstumsschwächen in wichtigen Märkten, unsicheren politischen Rahmenbedingungen, gewaltigen technologischen Transformationsherausforderungen und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck neuer Akteure wird in den kommenden Jahren zu einem darwinistischen Ausleseprozess führen. Nur die Automobilhersteller, die im Sinne eines Spagats sowohl die betriebswirtschaftliche Effizienz und Flexibilität verbessern als auch gleichzeitig massiv in den technologischen Wandel investieren, haben eine hohe Überlebenschance. Strategische Allianzen werden an Bedeutung gewinnen, da viele Unternehmen die notwendigen hohen Investitionen in Elektromobilität, softwaredefinierte Fahrzeuge und automatisiertes Fahren nicht mehr allein tragen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft sind Innovation, Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Flexibilität.“
PM des Center of Automotive Management (CAM)










